Super Stimmung beim EZ-Pokal

Sieger 2020: TSV Deizisau. Fotos: Rudel

Der EZ-Pokal 2020 ist schon wieder Geschichte. Drei intensive Tage liegen hinter uns. Und das Fazit fällt, das kann man wohl sagen, fast durchweg positiv aus. Sehr positiv sogar. Was mir so ausgefallen ist:

Sport: Nicht der TV Plochingen, nicht der TSV Neuhausen, der TSV Deizisau hat gewonnen. Das wird der Mannschaft, die keine so leichte Zeit hinter sich hat und die um die Qualifikation für die eingleisige Württembergliga kämpft, gut tun. EZ-Pokal ist, glaube ich, für die Deizisauer immer was ganz Besonderes. Mit jetzt elf Siegen und dem ersten nach elf Jahren hat der Verein seine Position als Rekordsieger ausgebaut und den „Angriff“ der Neuhausener, die bei acht Siegen bleiben, abgewehrt. Gut gespielt, starkes Turnier, Gratulation nach Deizisau!

Volle Ränge in der Neckarsporthalle.

Die Neuhausener waren nicht allzu enttäuscht. Sie haben vor allem die Verletzung von Timo Durst zu verkraften. So ein Mist, das kann man nicht anders sagen. Er war der überragende Mann bei den MadDogs in der Hinrunde. Und jetzt fällt er mit einem Achillessehnenriss vermutlich ein Dreivierteljahr aus. Alles Gute für die Genesung und so gut es geht Kopf hoch, Timo!

Dazu hat Hannes Grundler im Finale einen Schlag aufs Knie bekommen. Er hatte nach einigen Wochen Verletzungspause beim EZ-Pokal sein Comeback gegeben. Und es kommt nach Timo Dursts Ausfall jetzt ohnehin gleich wieder viel auf ihn zu – falls er nicht auch wieder fehlen wird.

Das obligatorische Siegerfoto.

Der TV Plochingen war die größte Überraschung und die größte Enttäuschung des Turniers. Der Drittligist war der Top-Favorit, schied dann aber nach desolater Leistung und zwei Niederlagen aus. Die Funktionäre waren entsprechend sauer. Die Mannschaft hätte nicht nur den ersten EZ-Pokal-Sieg seit 2006 holen, sondern auch Werbung in eigener Sache machen können. Das ist ausgefallen.

Klar, der EZ-Pokal ist auch ein Teil der Vorbereitung und nicht zu hoch zu hängen. Aber das hatten sich die Plochinger anders vorgestellt. In der Liga warten nun auch schwere Wochen. Gut trainieren und schnell die Kurve kriegen, heißt es nun.

Starkes Turnier: TSV Wolfschlugen.

Auch wenn nur Platz drei rausgesprungen ist, hat mir neben Deizisau insgesamt der TSV Wolfschlugen am besten gefallen. Immerhin kam das Aus im Halbfinale gegen Deizisau erst im Siebenmeterwerfen. Schade, dass die Mannschaft in der Hinrunde so viel Pech mit Verletzungen hatte und so in der Württembergliga der Abstand zur Tabellenspitze schon acht Punkte beträgt. Aber jetzt sind viele wieder fit und von den Wolfschlugenern ist einiges zu erwarten. Wenn nicht der Aufstieg, dann einige gute Spiele.

Gut gefallen haben mir auch der TV Reichenbach, der mit sehr solidem Handball Vierter geworden ist, das Team Esslingen, der SKV Unterensingen, die HSG Ebersbach/Bünzwangen als bester Bezirksligist – aber mit Ausnahme des TVP eigentlich alle Teams. Schön, dass auch der TV Altbach wieder dabei war. Trotz des Ausscheidens hat sich auch die Mannschaft des neuen Trainers Kim Schmid gut präsentiert.

Den EZ-Pokal-Star, und somit den besten Spieler des Turniers, dürft auch in diesem Jahr wieder ihr wählen. Wie gewohnt haben wir hierfür acht Kandidaten ausgewählt, denen ihr bis zu fünf Stimmen geben könnt. Die Wahl – die hier zu finden ist – läuft noch bis zum 13. Januar.

Wieder dabei: Der TV Altbach mit dem neuen Trainer Kim Schmid.

Drumherum: Zwei Mannschaften weniger, aber mehr Zuschauer als im vergangenen Jahr. Die Stimmung in der Halle war wirklich klasse, es war ein richtiges Familienfest des Handballs. Die SG Esslingen als Ausrichter hatte im Vorfeld viel Respekt vor der Aufgabe. Es ist eine kleine Spielgemeinschaft und nachdem Gogo Zocher im vergangenen Jahr überraschend verstorben war, gab es erst einmal eine gewisse Unsicherheit. Aber: Chapeau! Die SG mit ihren vielen „grünen Weibchen und Männchen“ hat das sensationell gemacht. Auch, das habe ich immer wieder gehört, im Andenken an Gogo Zocher, der den EZ-Pokal unbedingt machen wollte.

Ich fand die SGE klasse und ich habe auch ausnahmslos positive Reaktionen mitbekommen. Nicht nur, dass die kulinarische Versorgung und alles Organisatorische gestimmt hat, das Helferteam hat so viel Spaß und Freundlichkeit ausgestrahlt und damit einen großen Anteil an der super Stimmung an den drei Tagen. Von meiner Seite war auch die Zusammenarbeit im Vorfeld und während des Turniers klasse. Vielen Dank, perfekt gemacht.

Immer gute Laune bei der SGE.

Einen super Job, und das darf ich ja ruhig mal erwähnen, haben auch meine Kollegen und Mitarbeiter von der EZ gemacht. So viel online war noch nie! Was das Angebot betraf und auch die Abrufzahlen. Am Finaltag ist der Live-Blog aufgrund von Serverproblemen leider für eine Weile ausgestiegen, aber insgesamt war das echt stark, was die Jungs – in diesem Fall waren es Jungs – abgeliefert haben. Meine Sport-Kollegin Karla Schairer und ich hatten so alle Freiräume, uns um andere Dinge zu kümmern. Wir – und unsere Sport-Reporterin Steffi Gauch-Dörre – haben einige Geschichten im Block, die wir in den kommenden Wochen in der EZ bringen werden.

Im Einsatz für den Live-Blog: EZ-Volontär Jan Geißler mit den Kollegen.

Trainer: Der EZ-Pokal ist ja eh eine Trainer- und Spielerbörse. So viele Themen wie diesmal gab es aber wohl noch nie. Ich habe dazu heute in der EZ ja auch ein bisschen was geschrieben. Wobei ich mich, das ist auch mein Stil, bei Spekulationen eher zurückhalte. Natürlich kann man drauf kommen, wohin Sinisa Mitranic von der SG Hegensberg/Liebersbronn wechselt. Aber da sollen die Vereine mal schön einen Knopf dranmachen und es dann vermelden. Und dann vermelden und begleiten wir das journalistisch.

Noch gibt Sinisa Mitranic bei der SG Hegensberg/Liebersbronn die Taktik vor.

Und manchmal ist an Gerüchten ja auch nichts dran. Das Team Esslingen macht nicht mit Daniel Kraaz weiter? Wurde vom Verein gleich mal dementiert. Steffen Rost hört in Unterensingen auf? Es ist noch keine Entscheidung gefallen, sagte er mir persönlich.

2021: Auf den EZ-Pokal 2021 können wir uns schon jetzt freuen. Im TSV Denkendorf steht bereits der Ausrichter fest und ich bin mir sicher, dass es die Denkendorfer klasse machen werden. Und wir ziehen nach Weil um. Die Schwächen der Neckarsporthalle haben wir ja auch diesmal erlebt, auch wenn es mir insgesamt dort gut gefällt und es schön ist, dass wir die Halle seit so vielen Jahren nutzen können. Es ist um die Halle Weil zwar noch nicht alles fertig, aber OB Jürgen Zieger hat unserem Chefredakteur Gerd Schneider versprochen, dass es klappt. Das ist doch mal ein Wort.

Ich hoffe, auch ihr habt euch beim EZ-Pokal 2020 wohlgefühlt, viele hat man ja dort gesehen. Eine gute Woche und einen erfolgreichen Start ins (Handball-)Jahr!