Hornets – mittlerweile konkurrenzfähig

Auch der Auftritt von Annika Blanke war gegen Metzingen stark. Zum Sieg hat es am Ende ganz knapp nicht gereicht. Foto: Rudel

Heute habe ich mal wieder einen Gastbeitrag. Meine Kollegin Karla Schairer war beim knappen 22:23-Pokalaus der Nellinger Hornets gegen die Tussies aus Metzingen. Und sie hat einiges zu erzählen.

Hier Karlas Eindrücke:

Kein Kanonenfutter

So so schade. Das dachte wohl die ganze Sporthalle 1 (bis auf die Metzinger Ecke), als die Schlusssirene trötete und die Nellingerinnen nur wegen eines Tores das Final Four des DHB-Pokals verpassten. Es wäre neben einer guten Geschichte für die Zeitung und online auch DIE für die Nellingerinnen Motivation im Kampf um den Klassenverbleib gewesen.

Dass es gegen ein Top-Drei-Team, das die Favoritenrolle quasi automatisch innehat, so knapp und spannend am Schluss wurde, liegt an zwei Dingen. Metzingen war nicht gut. Schlecht sogar über Phasen. Überzahlsituationen nutzte die TuS nicht, deutliche Führungen waren plötzlich weg. Diese Probleme haben die Tussies schon ein paar Wochen, ihre Tabellensituation sieht besser aus, als sie sich derzeit präsentieren. Und sie werden diese Baustellen nicht los. Schon beim Ligaspiel am 27. Dezember waren sie gegen die Hornets nicht so überlegen wie erwartet. 31:35 ging das Spiel damals aus. Dieses Mal war es noch enger. Metzingen musste ackern für den Sieg, Nellingen war kein Kanonenfutter. Nicht mehr.

Und das ist der zweite Grund: die Nellinger Entwicklung. In der vergangenen Saison war es nicht mal eine Handvoll Gegner, gegen die Nellingen eine reelle Chance hatte. Der TVN musste gegen die Tabellenschlusslichter punkten, die Spiele gegen Teams der oberen Tabellenhälfte mussten sie eben überstehen. In dieser Saison ist es anders. Wenn Teams wie die Metzingerinnen im Formtief stecken, dann schlägt die Stunde für die zähen, wehrhaften Nellingerinnen. Denn mittlerweile bewacht eine 18-jährige Jugendspielerin wie Elisa Stuttfeld abgebrüht die Kapitänin der Nationalmannschaft, Anna Loerper. Ein Youngster wie Lena Degenhardt springt wie Jack-in-the-Box plötzlich in die Lücken und trifft aus dem Rückraum. Louisa Wolf behält bei nahezu jedem Siebenmeter die Nerven (gut, die waren auch schon in Bundesliga-Saison eins stark). Szimonetta Gera und Roxana-Alina Inoeac laufen und laufen. Und Annika Blanke riskiert die dritte Zwei-Minuten-Strafe im Sinne des Teams. Wenn es aus der knappen und so unglücklichen Niederlage ein positives Resümee zu ziehen gibt, dann dieses, wie TVN-Trainer Pascal Morgant sagte: „Wir sind absolut konkurrenzfähig.“


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