Klassenverbleib ist das große Thema

Im Pokal sind die Nellingerinnen mit Rückkehrerin Louisa Wolf schonmal weiter. Nach dem erfolgreichen Saisonauftakt gegen Haunstetten steht jetzt das erste Bundesligaspiel in Leverkusen an. Fotos: Rudel
Im Pokal sind die Nellingerinnen mit Rückkehrerin Louisa Wolf schonmal weiter. Nach dem erfolgreichen Saisonauftakt gegen Haunstetten steht jetzt das erste Bundesligaspiel in Leverkusen an. Fotos: Rudel

Endlich wieder Handball. Dass der Saisonstart ansteht, erkennt man auch daran, dass wir in dieser und in der kommenden Woche die Sonderseiten zum Saisonstart der Liga in der EZ haben beziehungsweise hatten. Die BWOL hat am Mittwoch den Anfang gemacht, am heutigen Donnerstag waren die Nellinger Bundesliga-Frauen sowie eine Mischseite mit den beiden Teams des TSV Wolfschlugen und der Reichenbacher Männer dran.

Ich war an den Texten nicht beteiligt, allein deshalb, weil ich in der entscheidenden Entstehungsphase (im Land des Handball-Weltmeisters) im Urlaub war. Jetzt bin ich wieder da und haue in die Tasten – natürlich auch hier am Kreis.

Und was wird da zu dieser Jahreszeit immer von mir erwartet? Klar, die Saisonprognose. In diesem Zusammenhang muss ich gestehen, dass ich am Ende der vergangenen Runde vor lauter Trainer-der-Saison-Wahl vergessen habe, meine Prognose vom Anfang der Runde aufzulösen. Ich habe es wirklich vergessen und wollte mich nicht drücken, weil ich ehrlich gesagt noch nie so danebengelegen bin. Aber im einen oder anderen Fall war ich da wahrscheinlich nicht alleine.

Um es kurz zu machen: Den Aufstieg der Nellinger Frauen haben ich „noch nicht in dieser Runde“ gesehen, den Neuhausenern habe ich den Wiederaufstieg in die 3. Liga zugetraut, dem TSV Wolfschlugen den Klassenverbleib in der BWOL – wenn auch mit Mühe – vorhergesagt. Und auch an den Aufstieg der Wolfschlugener Frauen in die BWOL habe ich nicht geglaubt. Kam alles anders.

Das neue Trainerduo in Neuhausen: Ralf Bader (links) und Markus Locher.
Das neue Trainerduo in Neuhausen: Ralf Bader (links) und Markus Locher.

Naja, dass die HSG Deizisau/Denkendorf und der HC Wernau ihre Frauenteams zurückziehen würden, konnte wirklich niemand ahnen. Und einige Dinge habe ich auch so erwartet, wie es gekommen ist. Zum Beispiel, dass der TV Plochingen und die beiden Teams des TV Reichenbach in ihren jeweiligen Klassen den Verbleib schaffen würden. Und dass, da hab ich es mir ein bisschen leicht gemacht, in der Bezirksliga entweder das Team Esslingen oder die SG Hegensberg/Liebersbronn den Aufstieg in die Landesliga schaffen würden.

Willkommen HeLi in der der Landesliga und HeLi-Frauen in der Württembergliga! Ich bin davon überzeugt, dass die beiden Teams den Handball im EZ-Land bereichern werden.

Und jetzt – ich wage es wieder – zu meiner aktuellen Saisonprognose. Mal sehen, was eintrifft.

Fangen wir oben an. Wir haben nach vielen Jahren wieder Bundesliga im EZ-Land! Die Frauen des TV Nellingen werden es aber sehr schwer haben im Oberhaus. Beispiele wie Trier haben zwar gezeigt, dass und wie lange man sich als Abstiegskandidat in der Liga halten kann. Aber es wäre eine Überraschung, wenn es die Hornets schaffen würden. Im Kollegenkreis sind die Meinungen geteilt und der Glaube an den Klassenverbleib vorhanden. Ich glaube eher nicht. Täusche mich aber gerne wieder. Wie gesagt, den Aufstieg hat dem Team von Trainer Pascal Morgant vor einem Jahr auch kaum jemand zugetraut. Warum sollen sie dann jetzt nicht wieder alle Zweifler eines Besseren belehren? Auf die Spiele und die Gegner dürfen sich die Fans auf jeden Fall freuen.

Wie auf der Sonderseite schon zu sehen, werden sich vor allem meine Kollegen Karla Schairer und Andreas Müller journalistisch um die Hornets kümmern.

Der Jubel bei den Wolfschlugener Frauen über den Aufstieg war riesig. In ein paar Monaten wollen sie den Klassenverbleib feiern.
Der Jubel bei den Wolfschlugener Frauen über den Aufstieg war riesig. In ein paar Monaten wollen sie den Klassenverbleib feiern.

In die BWOL der Männer: Da haben wir nach dem Abstieg der Wolfschlugener drei Mannschaften mit höchst unterschiedlicher Perspektive. Drei Mannschaften, deren jeweilige Philosophie mir gefällt. Neuhausen geht die Saison bescheiden an. Aber ich glaube fest, dass es diesmal klappt mit dem Aufstieg. Der Kader mag nicht zum Zungeschnalzen sein. Aber ich glaube, der neue Trainer Ralf Bader ist ein Guter und er kann eine Aufstiegsmannschaft formen.

Plochingen wird die Liga vermutlich nicht so aufrollen wie nach dem Aufstieg vor einem Jahr. Aber die Mannschaft wird eine solide Runde mit ein paar Höhen und Tiefen spielen und sich erneut über den Klassenverbleib freuen. Für den TSV Deizisau wird es nach dem erneuten Umbruch sehr, sehr schwer. Ich weiß nicht so recht, aber wenn die Mannschaft in ein negatives Fahrwasser gerät, könnte es eng werden. Das muss das Trainerteam Mike Wolz/Daniel Kraaz vermeiden. Ausgang offen.

Frauen hoch in die BWOL, Männer runter in die Württembergliga hieß es beim TSV Wolfschlugen. Der Klassenverbleib ist für die Frauen das einzige Team – nachdem es so lange mit dem Aufstieg gedauert hat und das Team entsprechend gewachsen ist, wird es unter dem neuen Trainer Robert Schenker klappen. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Mit Hilfe der Routine von Werner Fischer wollen die Reichenbacher weiter in der Württembergliga bestehen.
Mit Hilfe der Routine von Werner Fischer wollen die Reichenbacher weiter in der Württembergliga bestehen.

Die Wolfschlugener Männer werden in der Württembergliga ihre Wunden lecken und zumindest im vorderen Mittelfeld mitspielen. Ob es zu mehr reicht, ist auch hier schwer zu sagen. Der TV Reichenbach wird mit Werner Fischer nur um den Klassenverbleib spielen. Aber das wird schon.

Bei den Württembergliga-Frauen geht es nächste Woche gleich mit dem Derby zwischen HeLi und Reichenbach los. Beide Teams werden keine Bäume ausreißen, aber irgendwie drinbleiben. Dazu kommt noch der TV Nellingen II, bei dem der Abwärtstrend der vergangenen Jahre mal aufgehalten werden sollte.

HeLi-Coach Jochen Masching zieht sich das Aufstiegsshirt über. In der Landesliga sind er und die Mannschaft noch mehr gefordert. Aber sie wollten es so.
HeLi-Coach Jochen Masching zieht sich das Aufstiegsshirt über. In der Landesliga sind er und die Mannschaft noch mehr gefordert. Aber sie wollten es so.

Wie in der BWOL tummeln sich in der Männer-Landesliga drei Mannschaften aus dem EZ-Land: Absteiger HSG Ostfildern, der HC Wernau und Aufsteiger Hegensberg/Liebersbronn. Auch hier geht es gleich mit einem Derby los, HSG gegen HCW. Ich bin gespannt, wie sich die Ostfilderner nach dem Abstieg berappeln. Erst mal sammeln und dann sehen, was zu holen ist, wird die Maxime lauten. Wernau traue ich eine solide Runde mit einem Mittelfeldplatz zu. Und HeLi eine (positive) Überraschung. Was das heißt? Sie werden auf dem Berg abwinken, aber ein Platz in der Spitzengruppe könnte schon drin sein. Unterschätzen wird die Mannschaft von Jochen Masching jedenfalls niemand.

 


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