Zwischen Esslingen und Katar

Thomas Freiwald (links) verabschiedet sich beim Team Esslingen, Vasile Oprea kommt. Foto: Rudel
Thomas Freiwald (links) verabschiedet sich beim Team Esslingen, Vasile Oprea kommt. Foto: Rudel

Ich habe ein freies Wochenende hinter mir, was nicht so oft vorkommt. Berufsrisiko nennt man das wohl. Was an den ansonsten sehr schönen und erholsamen Tagen ziemlich käse war, war, dass ich die Zeit nicht zum Handballschauen nutzen konnte. Wir haben ja auch in der EZ immer wieder darüber berichtet, dass die Handball-WM in Katar nicht im frei empfangbaren Fernsehen kommt. Aber so richtig bewusst wird einem das erst, wenn der Bildschirm schwarz bleibt.

Ich habe zu Hause kein Sky und finde das im Grunde auch gut so. Aber Liveticker im Internet ist kein Spaß. Als Zeitungsmann könnte ich ja jetzt sagen: Toll, dann wollen die Leute schon mehr lesen. Aber ich hätte euch und mir die Spiele schon gegönnt. Unsere Aufgabe ist es dann, am nächsten Tag die Hintergründe zu liefern. Machen wir jetzt auch.

Morgen tut das auch wieder Göppingens Kreisläufer Manuel Späth. Seine Kolumne „Späthlese“ erscheint in der Zeitung und ist dann auch auf www.esslinger-zeitung.de unter diesem Link nachzulesen. Ich hab’s mir schonmal angeschaut – es lohnt sich.

Ansonsten ging es mir heute wie euch: Ich habe die Zeitung aus dem Briefkasten geholt und gelesen. Unter anderem von den Niederlagen der Männer des TSV Neuhausen und des TSV Deizisau sowie der Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf und des TSV Wolfschlugen. Und vom Derbysieg des TV Plochingen bei der HSG Ostfildern und dem Coup der Landesliga-Männer des HC Wernau gegen den Tabellenführer.

Und davon, dass Trainer Thomas Freiwald beim Landesligisten Team Esslingen das Handtuch geworfen hat.

Ich habe in der vergangenen Woche ja in der EZ und auch hier am Kreis über das Thema geschrieben und so richtig überraschend kommt es nicht. Manchmal ist es einfach so, dass es nach langer Zeit zwischen Trainer und Mannschaft nicht mehr richtig funktioniert – warum, wäre eher das Thema für eine Doktorarbeit. Freiwald und Team, das war eine lange Zeit – ich jedenfalls kenne ihn nicht woanders.

Und deshalb wird wohl jeder der Beteiligten bedauern, dass es jetzt während der Saison und nicht sauber am Ende zum Auseinandergehen kommt. Aber ich denke trotzdem, dass sich beide Seiten in die Augen schauen können, auch Spieler und Trainer.

Ich bin mir auch sicher, dass Thomas Freiwald nach einer Auszeit bald wieder etwas in Sachen Handball machen wird. Er ist ein Guter und einer der sympathischsten Trainer im EZ-Land.

Und wie geht es mit Vasile Oprea weiter? Der Rumäne sollte ab kommender Saison übernehmen und dem Team zu altem Glanz verhelfen. Noch steht er in Owen unter Vertrag und als ich letzte Woche mit ihm gesprochen habe, hat er betont, dass er dort auch zu seinem Wort steht. Falls er in Esslingen früher eingreifen sollte, sagte er, könne das nur parallel laufen. Das Training sei dabei eher ein Problem als die Spiele.

Was aber auch betont werden muss: Oprea hat beim Team ja schon als Torwart- und D-Jugendtrainer gearbeitet und war von daher schon bei Spielen in der Halle. Auch er hätte sicherlich lieber eine erfolgreiche Mannschaft zur neuen Saison übernommen.

Jetzt ist die Hoffnung, dass das Team, das am Ende der vergangenen Saison noch fast in die Württembergliga aufgestiegen wäre, nicht noch in die Bezirksliga runter muss.

Und dass die deutsche Mannschaft in Katar weit kommt. Auch wenn es hierzulande kaum einer sehen kann.


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3 Antworten auf „Zwischen Esslingen und Katar“

  1. Guter Artikel, nur schade dass hier das Geld in den Vordergrund gestellt wird. Man darf nicht vergessen dass die Jungs nach Hause kommen und sich alle in verschiedenen Bereichen engagieren und ihre gesammelten Erfahrungen einbringen werden.

  2. Da geht beim Team eine Ära zu Ende. Free hat über Jahrzehnte tolle Arbeit geleistet! Team Esslingen ist ohne ihn schwer vorstellbar, aber er wird bestimmt bald wieder als Coach am Start sein-ohne Handball kann man sich Thomas auch nicht vorstellen