„Das pusht, das holt die letzte Energie aus dem Wurf raus. Wenn man bei 95 Prozent war, ist man so bei 100. Wenn die Halle tobt, tobt die Bank auch.“ Wer das sagt? Einer, der mit den Drittliga-Handballern des TSV Neuhausen drei Spiele vor dem Saisonende auf einem Abstiegsplatz steht. Und einer, der schon eine Menge erlebt hat – vor allem aber auch bessere Zeiten. Daniel Hebisch will sich in seiner vermutlich letzten Saison auf diesem Niveau nicht als Absteiger verabschieden. Und deshalb richtet er einen flammenden Appell ans EZ-Handball-Land: „Alle Leute, die weiterhin Drittligahandball in der Region sehen wollen, sollen in die Halle kommen und uns unterstützen.“ Er hofft am Sonntag (17 Uhr) auf Hexenkessel-Atmosphäre in der Egelsee-Halle. Und trägt seinen eigenen Teil bei: Obwohl das Knie Höllenschmerzen bereitet, wird er spielen. „In so einer Situation spielen Schmerzen keine Rolle mehr, da braucht es jeden“, hat mir Daniel Hebisch heute erzählt. Das mit der vollen Halle müsste drin sein. Der Württembergliga-Showdown steigt schon am Samstag, die Württembergliga-Frauen in Wernau und Wolfschlugen spielen am Sonntag schon um 15 Uhr. „Wir müssen selber spielen, aber wir brauchen die Halle, wir brauchen die Region“, wirbt Hebisch weiter. Die Neuhausener haben noch drei Spiele, in der Württembergliga steht schon der letzte Spieltag an und damit auch die Entscheidung, ob die Wolfschlugener oder vielleicht sogar die Deizisauer Favorit Zizishausen noch von Platz zwei verdrängen und an der Aufstiegsrelegation teilnehmen. Deizisaus Spielleiter Arne Staiger hat schon mal abgewunken, er glaubt nicht mehr wirklich dran. Und die Wolfschlugener, so meine Einschätzung, würden schon gerne wollen, wären aber nicht total unglücklich, wenn es nicht klappt. Die Mannschaft spielt auch so eine super Runde und hat – wenn es nicht klappt – gute Aussichten, auch nächste Saison wieder eine gute Rolle zu spielen. In einer attraktiven Württembergliga, in der Aufsteiger TV Reichenbach ziemlich locker dringeblieben ist und in der der TV Plochingen wahrscheinlich per Gnadengesuch auch weiter mitspielen darf. In die allerdings leider weder das Team Esslingen noch die HSG Ostfildern den Aufstieg geschafft hat. Die Wolfschlugener und Deizisauer werden mir also wohl nicht widersprechen, wenn ich sage, dass für die Neuhausener das Erreichen des aktuellen Zieles von größerer Bedeutung ist. „Wir haben es noch selbst in der Hand“, sagt Hebisch, der aber weiß, dass das Team, das in der laufenden Runde schon einige Rückschläge wegstecken musste, am besten am Sonntag gegen Konstanz und am Samstag drauf (19 Uhr) wieder daheim gegen Nieder-Roden gewinnen sollte, um am letzten Spieltag in Herrenberg noch eine Chance und es wirklich in der eigenen Hand zu haben. Denn Neuhausen steht seit der Niederlage am vergangenen Sonntag in Groß-Umstadt auf dem ersten Abstiegsplatz, Herrenberg auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz hat einen Punkt mehr und hat vor dem Aufeinandertreffen mit Neuhausen noch Kirchzell und Großsachsen vor sich. Neben dem kommenden und dem Sonntag drauf könnte man sich also auch schonmal den 11. Mai, 19 Uhr, Markweghalle Herrenberg vormerken. Aber erstmal steht für die Maddogs das Heimspiel gegen Konstanz an. Was die Stimmung in der Halle betrifft, dient für Daniel Hebisch dabei durchaus Groß-Umstadt als Vorbild. „Die Mannschaft stand auf einem Abstiegsplatz und die Halle war voll und laut“, berichtet er vom vergangenen Sonntag. Groß-Umbach gewann gegen die Neuhausener und steht seither auf einem Nicht-Abstiegsplatz. In diesem Sinne: Ein spannendes Handball-Wochenende allen.