Mann ist das lange her, dass ich mal in der Kurt-App-Halle in Pfullingen war. Das letzte Mal war noch Bundesliga. Jetzt „nur“ noch BWOL. Einiges hat sich aber nicht geändert. Es ist immer noch gut voll beim VfL, der Chef-Trommler ist noch der gleiche, der Mannschaftsarzt glaube ich auch. Und in der Sprecherkabine sitzt immer noch Reutlingens Sportmedientausendsassa Wolfgang Gattiker und heizt den Leuten ein. Habe mich echt gefreut, ihn mal wieder zu sehen und ein bisschen über alte Zeiten zu plaudern. Netter Kerl.
Und das Spiel? Pfullingen gegen Neuhausen. Der VfL unter dem Plochinger Ex-Trainer Volker Greiner (dazu später mehr) hat echt stark gespielt, vor allem in der Abwehr. Die Neuhausener weniger. Ich hab sie eine Weile nicht gesehen, aber von der Stärke, von der meine Kollegin Steffi Dörre in der Woche zuvor nach dem Sieg gegen Flein erzählt hat, war nicht viel zu sehen. Ich war ein bissle enttäuscht. Aber die Spieler waren es von sich selbst auch. Da war so wenig von der Power, die die Maddogs sonst auszeichnet, und ohne die sie nix reißen.
Fast die ganze Zeit sind sie einem Vier- bis Fünf-Tore-Rückstand hinterhergerannt. Eigentlich geht da ja noch was. Vor allem, wenn man frühere Spiele der Neuhausener erlebt hat. Diesmal hatte man aber nie das Gefühl, dass sie das Spiel noch mal drehen würden. Auch Trainer Alexandr Prasolov ging es so, wie er indirekt zugegeben hat. 27:36 hieß es am Ende.
So wird es für die Maddogs schwer mit dem direkten Wiederaufstieg in die 3. Liga. Wobei auch niemand behauptet hat, dass es leicht wird. Die Liga ist vor allem vorne ziemlich ausgeglichen. „Da werden sich viele gegenseitig die Punkte wegnehmen“, glaubt auch Kapitän Markus Fuchs, der am Kreis ziemlich wenig Bälle bekam und seine drei Tore alle in der zweiten Hälfte warf.
Die Neuhausener spielen bislang eine komische Saison. Erst schlecht gespielt und trotzdem meistens gewonnen, dann gut gespielt und gewonnen, jetzt schlecht gespielt und verloren. 10:6 Punkte, Platz fünf. Bei einem Sieg in Pfullingen wäre es 12:4 und punktgleich mit dem Zweiten sowie einen Punkt hinter dem Ersten gewesen. Was heißt das aber auch? Gehen wir mal davon aus, dass ich in Pfullingen eines der schwächsten Saisonspiele der Maddogs gesehen habe, dann ist noch alles drin. Nach dem Auftritt am Samstag fällt es mir ein bisschen schwerer – aber ich glaub immer noch dran. Und ich wünsche es mir auch für den Handball im EZ-Land: Da die Württembergliga mit den vielen Derbys und dazu ein Aushängeschild in der Dritten.
Es war in der Kurt-App-Halle auch schön zu sehen, wie wohl Volker Greiner sich da fühlt. Ich hab mit dem Plochinger Urgestein nach dem Spiel ein paar Minuten gesprochen. Hat Spaß gemacht, der Mann war wirklich gut drauf. Natürlich auch wegen dem Sieg gegen Neuhausen. Aber ich mach das ja nicht nur so. Das Ergebnis ist in der EZ in der Mittwochausgaben nachzulesen. Nach dem Motto: Ein Plochinger im Himm… äh in Pfullingen.
Eine weitere interessante Handball-Geschichte für die EZ habe ich auch schon in der Pipeline beziehungsweise im Block. Aber dazu in ein paar Tagen mehr.
Und ganz zum Schluss noch meine – neben dem Spiel in Pfullingen – Highlights des (verlängerten) Handball-Wochenendes: Der 37:31-Sieg des TV Plochingen beim Immer-Noch-Tabellenführer der Württembergliga TSV Zizishausen. Und das verhinderte Phantom-Tor in Reichenbach (siehe heutige EZ, Seite 23).
In Pfullingen war ich auch, habe immer wieder gehofft und die Hoffnung immer wieder verloren. Am Ende haben dann auch die MadDogs verloren.
Man darf nicht vergessen, dass die Mannschaft einen neuen, sehr guten Trainer bekommen hat, der statt der gewohnten 6:0 eine 5:1 spielt.
Selbst wenn es dieses Jahr nichts mit dem Aufstieg wird, fände ich es nicht schlimm. Mit mehr Derbys kommen auch mehr Leute und vielleicht kann man dann in der 3. Liga ein Jahr später mehr reißen.
Das ist ja kein Profi-Sport, sondern Amateur-Sport, in dem aber Profi-Leistungen gefordert werden. Ich sehe da der Mannschaft als Zuschauer und Fan die eine oder andere Schwächephase nach. Aber wenn man mit 10 zur Halbzeit führt, sollte man das Spiel auch für sich entscheiden. Eigentlich.
Bis bald in Neuhausen.
ups, da bin ich wohl beim Wasserball gelandet. Habs gleich geändert. Der Hannes Glaser wäre mit seinem Wurf aber wahrscheinlich auch ein guter Handballer.
Glückwunsch an Volker für dieses sicherlich nicht ganz unwichtigen Sieg.
ich denk aber auch, dass Neuhausen noch ihre Punkte sammeln wird und nicht die einzigen sein werden, die in Pfulligen verlieren.
Habe hier noch was kurioses aus der Dritten Liga vom Spiel Coburg vs. Herrenberg: http://m.itv-coburg.de/pleite-gegen-drittletzten
Absolut sehenswert 😉
Bis auf ein Spiel, das in Kenzingen, habe ich bisher alle Spiele der MadDogs gesehen. Es gab zwar immer wieder schwache Halbzeiten, ganz besonders die beiden in Altenheim und Pforzheim, aber über 60 Minuten gesehen, war die Partie in Pfullingen das bislang schwächste Saisonspiel des TSV Neuhausen.
Noch ein kleiner Hinweis zur Bildunterschrift. Nicht Hannes Glaser sondern Hannes Grundler. 😉