Ich hab heute noch einen langen Spätdienst vor mir und will zwischendurch noch für ein Stündle zur deutschen U-13-Meisterschaft der Wasserballer – tolles Thema. Aber kurz möchte ich noch auf meine Geschichte in der morgigen EZ-Ausgabe hinweisen. Ich hab mich mal mit den Handballerinnen des HC Wernau befasst, die momentan schon die dritte Kraft im Frauen-Handball des EZ-Landes sind. Es ist nicht ausgeschlossen oder vielleicht sogar wahrscheinlich, dass sie in absehbarer Zukunft zur Nummer zwei aufsteigen.
Es ist in der Szene viel darüber gesprochen worden, wie sie es in Wernau machen, dass dort Spielerinnen wie Maike Brückmann, Marion Radonic und Christine Gall spielen. Ich hab darüber mit denen, die ich angerufen habe, natürlich auch gesprochen. Die Protagonistinnen und Verantwortlichen beim HCW kennen ihren Ruf. Und „das werden wir nicht mehr los“, sagt auch Marion Radonic. Ich habe mich in meiner morgigen Geschichte aber bewusst vor allem mit der sportlichen Situation beschäftigt.
Und die ist spannend. Am Donnerstagabend haben die Wernauerinnen im Pokal gegen den eins drunter spielenden TSV Heiningen verloren, in der BWOL gab es zuletzt zwei Unentschieden – die ersten beiden Punktverluste des Aufsteigers und Tabellenführers der Saison. Das liegt natürlich vor allem daran, dass von den vier Spielerinnen mit Nationalmannschafts-, Bundesliga- oder Zweitliga-Erfahrung zurzeit drei fehlen und dazu noch Mara Derkowski. Das heißt: Jetzt muss das Team zeigen, was es nach zwei Aufstiegen in Folge ohne die Routiniers hinkriegt. Das Interessante daran: Einige im Verein sind begeistert von den jungen Spielerinnen, andere – oder zumindest eine – erwartet ein bisschen mehr von ihnen. Morgen auf Seite 20 . . .
Beim HCW wissen sie, dass sie nicht von allen gemocht werden. Ich finde, dass zum einen jedes Team, dass das Niveau im EZ-Land hebt, gut ist. Und wie sagte Tine Gall, die ja noch nie auf den Mund gefallen ist und die ich persönlich klasse finde, seit ich sie kenne: „Mich hat niemand gezwungen, in Wernau zu spielen.“ Die Punkte hat sich das Team jedenfalls auf dem Spielfeld erarbeitet. Und vielleicht ist es – natürlich verbunden mit den besten Genesungswünschen an die Verletzten – für die Stimmung im Team und die Akzeptanz von außen gar nicht schlecht, wenn jetzt mal die Spielerinnen, über die man in Bezug auf die HCW-Frauen nicht so oft spricht, aus dem Schatten springen und zeigen können, was in ihnen steckt. Dass viele Teams in dieser Phase der Saison Verletzungssorgen haben, steht auf einem anderen Blatt.
Am kommenden Samstag tritt das dezimierte HCW-Team beim Zweiten TV Lahr an. Spannend. Und am 12. Januar ist Derby-Rückspiel gegen die HSG Deizisau/Denkendorf (das Foto oben ist vom Hinspiel). Ich könnte mir vorstellen, dass das dann kurz nach dem EZ-Pokal auch wieder ein Thema für Am Kreis ist.