Von der Lokalredaktion der Eßlinger Zeitung zum Marktplatz sind es nur ein paar Meter. Dazwischen ist noch der Löwenbrunnen. Zwischen dem letzten Vorrundenspiel und dem Finale des Hans-Metz-Pokals beim Marktplatzturnier habe ich mich in die Redaktion verzogen, um ein paar Zeilen zu schreiben. Mein Büro ist ja eigentlich draußen in der Zeppelinstraße. Das Praktische hier: Ich habe das Geschehen auf dem Marktplatz im Blick. Und deshalb erbitte ich einmal im Jahr bei den Kollegen Unterschlupf. Und was sehe ich? Zuerst Tobias Funk und dann Fabian Sokele von der SG Hegensberg/Liebersbronn tauchen nach getaner Arbeit im Brunnen unter. Daneben steht Trainer Jochen Masching und lacht.
Wer hätte gedacht, dass man an diesem Marktplatzturnier-Wochenende so eine Erfrischung brauchen würde? Die Wettervorhersage war sagen wir mal suboptimal. Als ich am Samstag nach Esslingen gefahren bin, dachte ich beim Blick an den Himmel, dass ich gleich in die Schelztorhalle gehen kann. „Esslinger Schelztorhallen-Turnier“ hab ich schonmal geschrieben. Darauf hatte ich aber keine Lust. Und der Gag war ja auch schon verbraucht.
Es hat geregnet am Samstag. Aber erst ab der 3. Minute des letzten Spiels zwischen Frisch Auf Göppingen und dem TVB Stuttgart. Und danach, als die Frauen der TuS Metzingen, des TV Nellingen und der TG Nürtingen gespielt haben. Aber da war die Halle trotzdem voll.
Am Sonntag war das Wetter top. Für die Handballer fast zu heiß, aber da wollen wir mal nicht meckern. So war es wieder ein echtes Marktplatz-Marktplatzturnier. Und ich weiß, warum ich mich immer bewerbe, wenn wir intern absprechen, wer welche Veranstaltung macht. Ist zwar auch Stress – morgen ist eine ganze Seite im Blatt und ein bisschen VfB hab ich im Nachklang an das Trainingslager der Wasenkicker auch noch geschrieben –, aber es gehört wirklich zu meinen Lieblingsterminen.
EZ-Pokal, Eßlinger Zeitung Lauf und Marktplatzturnier – das sind (hier in zufälliger Reihenfolge) wohl die drei Esslinger Top-Veranstaltungen im Jahr.
Was mir aufgefallen ist: Schön, dass Frisch Auf zum ersten Mal gewonnen hat – und gute Besserung an den verletzten Daniel Fontaine. Schön, dass Plochingen gewonnen hat. Ich hätte es natürlich allen gegönnt, aber die TVP-Jungs haben sich so richtig gefreut. Natürlich lief bei den Mannschaften noch längst nicht alles rund. Aber insgesamt haben wir guten Handball gesehen.
Interessant war, dass man wohl zum ersten Mal geballt die Umsetzung der neuen Regel mit dem siebten Feldspieler gesehen hat. Da herrscht noch große Unsicherheit. Und nicht allen gefällt’s. Auch Plochingens Spielertrainer Daniel Brack ist kein Fan davon, auch wenn sein Vater Rolf die „Vorgänger-Variante“ ja geprägt hat. „Ich bin gespannt, wohin das führt“, hat mir Daniel Brack gesagt. Der TVP hat auch gewonnen, weil die Mannschaft das „Sieben gegen Sechs“ am besten umgesetzt hat. Torhüter Johannes Klimmer dürfte jedenfalls so viel gelaufen sein wie nie zuvor bei einem Spiel.
Über den Modus kann man vielleicht ein bisschen mäkeln. Beim Turnier der Profis spielten am Samstag die Gewinner und die Verlierer der Freitagsspiele im Modus „jeder gegen jeden“ gegeneinander. Dadurch wurden die Freitagsspiele aufgewertet und es ist super, dass die Hallen in der Region da voll waren. Aber ich finde, so ein Turnier sollte ein Endspiel haben. Beim Turnier der regionalen Mannschaften wäre vielleicht ein Halbfinale gut gewesen. So hatten das Team Esslingen und die HSG Ostfildern jeweils nur zwei Spiele. Und Vorjahressieger TSV Neuhausen war nach der Niederlage gegen Plochingen raus.
Aber hier gilt: Es ist immer zu loben, wenn man mal was Neues ausprobiert und die Macher werden sicherlich eine Analyse machen. Dazu auch: Insgesamt war es ein superklasse Turnier. Hat Spaß gemacht.