Mission gescheitert

War das ein Tag heute in der Redaktion. Viel zu tun, zu allem Überfluss eine Stunde im Schnee-Stau auf der Rückfahrt von der VfB-Pressekonferenz in Cannstatt. Und ein Trainerwechsel im Handball. Aber wir sind ja froh, wenn die Vereine ihrer Pressearbeit nachkommen, was der TV Plochingen in diesem Fall vorbildlich gemacht hat. Per Mail wurde uns mitgeteilt, dass Jens Geiselhart nicht mehr Trainer bei dem Württembergligisten ist. Nachfolger wird bis zum Saisonende der bisherige Co Martin Spieth, dem die Ex-Spieler Reiner Hauff und Tobias Schmid unter die Arme greifen. Das Duo hatte ja schon übernommen, als Volker Greiner vorzeitig gegangen wurde.

Für Insider kam die Trennung wohl nicht überraschend, mit etwas Abstand hat man vor allem gesehen, dass die Mannschaft nicht gut in die Saison gekommen ist. Mein Kollege Hannes Kern hat mit allen Beteiligten gesprochen und für die morgige EZ-Ausgabe die Sache zusammengefasst. Der für mich auffälligste Satz kam von Abteilungsleiter Thomas Nagel: „Es ist Geiselhart nicht gelungen, ein spielerisch überzeugendes Team zu formen.“ Dafür hat man ihn aber geholt. Hart ausgedrückt kann man sagen: Mission gescheitert. Jetzt macht Spieth weiter und für die kommende Saison suchen die Plochinger einen Neuen. Es sei denn Spieth, der vergangene Saison noch die „Zweite“ des TVP trainiert hat, macht die Sache so gut, dass er bleiben darf. Wobei da, wenn ich es richtig verstanden habe, etwas im Weg steht, dass er beruflich ziemlich eingebunden ist.

Zumindest, wenn ich auch das richtig verstanden habe, war das Wort „einvernehmlich“ bei der Trennung in diesem Fall offensichtlich keine Floskel. Enttäuscht sind sowohl Geiselhart als auch der Verein. Aber man sollte sich nach so einer Sache noch in die Augen schauen können.

Eigentlich hatte ich mir heute ein anderes Thema für „am Kreis“ vorgenommen, doch das muss warten, wenn ein Trainer fliegt. Und das ist ja auch das Schöne am Journalisten-Beruf: Wenn man ins Büro kommt, weiß man nie genau, was der Tag bringt. Was ich aber schon weiß: Morgen friere ich bei VfB gegen Schalke und am Sonntag gehe ich in die beheizte Hermann-Ertinger-Halle zum Handball-Württembergliga-Derby Deizisau gegen Reichenbach. Ich freu mich drauf. Auch auf Deizisau, aber besonders gespannt bin ich auf die Reichenbacher, die ich tatsächlich zum ersten Mal live sehe. Etablierte Kraft gegen aufstrebendes Team – eine interessante Partie ist es allemal.

P.S. Ihr habt bestimmt alle das Interview mit Wolfschlugens Trainer Lars Schwend heute auf Seite 19 gelesen. Ist euch auch aufgefallen, dass er da vom „EZ-Land“ spricht? Nett.