In fremden Hallen

Wer erkennt, was hier erklärt werden soll? Fotos: Rudel, Paesler (1)

Das hier ist keine naive Malerei eines Vorschulkindes, sondern war mein Versuch, meiner Familie die Schlussszene des Handball-Derbys zwischen der SG Hegensberg/Liebersbronn und dem Team Esslingen zu erklären. Zwei Super-Tore habe ich in den vergangenen Tagen gesehen: Das von Brasiliens Fußballer Richarlison via TV aus Katar – und der Quer-über-das-Spielfeld-Kempa von Tim Boss und Thorben Merk vor Ort an der Römerstraße.

Viel Kampf, viel Leidenschaft – Derbytime an der Römerstraße.

Wie spannend und sehenswert das Derby und wie richtig das 27:27-Unentschieden war, muss ich hier nicht noch mal nacherzählen. Das hab ich alles ausführlich in der EZ geschrieben. Nur so viel noch: Man hat mal wieder gesehen, dass man für beste Sport-Unterhaltung nicht in eine Bundesliga-Halle gehen muss. Weil eben gute Sport-Unterhaltung längst nicht nur davon lebt, dass die Mannschaften taktisch und technisch top spielen. Das haben sie am Samstag beim Derby beileibe nicht, trotzdem hatte das Spiel alles, was das Fan-Herz erfreut. Und auch das des Sportjournalisten. Der wird zwar dafür bezahlt, dass er sich so ein Spiel anschaut. Aber klar, er sieht auch lieber ein gutes als ein langweiliges Match.

Gute Spiele gab es ja einige am Wochenende. Das Frauen-Drittliga-Derby zwischen dem TV Nellingen und dem TSV Wolfschlugen war eins. Und in der morgigen Dienstagausgabe – jetzt schon online – ziehen wir noch drei Sonntagabendsiege aus Plochingen, Deizisau und Reichenbach nach.

Zur Sache ging es auch beim Frauenderby in der Nellinger Sporthalle 1.

Auch etwas, was ich am Wochenende wieder erlebt habe: Der Blick über den sportlichen Tellerrand lohnt sich immer. Mir machen ja auch viele Sportarten Spaß. Sportarten, die ich schon lange kenne wie natürlich Fußball und Handball oder Basketball. Aber auch welche, die ich erst bei der EZ so richtig kennengelernt habe wie Wasserball und Turnen. Beim Derby an der Römerstraße habe ich etwa Fußballtrainer Michael Lattacher von der TSG Esslingen getroffen. Er hat sich das Ganze einigermaßen fasziniert angeschaut. Lattachers TSG hatte am Wochenende spielfrei. So wie Handball-Württembergligist HSG Ostfildern.

Die HSG-Handballer haben auch „fremd“ geschaut. Auf Einladung ihres Mitspielers Manuel Späth, der seit kurzem Vereinsmanager beim SSV Esslingen ist, haben sie beim Wasserball-Bundesligaspiel des SSVE gegen die White Sharks Hannover zugeschaut. Dabei haben sie unter anderem festgestellt, dass Wasserball nicht nur Handball im Wasser ist. Welche Parallele sie aber gesehen haben: Vorteile hat man, wenn die Abwehr gut steht – und Nachteile, wenn man das taktische Gerüst verlässt. So erging es den – als Außenseiter ins Spiel gegangenen – Esslinger Wasserballern bei der ärgerlichen 11:13-Niederlage, die nach einer 7:4-Führung nicht hätte sein müssen.    

Wasserball-Tribüne statt Handball-Spielfeld: Teile der HSG Ostfildern zu Gast beim SSVE.

Die Ostfilderner haben jedenfalls gut Stimmung gemacht im neuen Stuttgarter Sportbad – nicht immer regelfest, aber mit Spaß dabei. Und dem Getränkeumsatz hat ihr Besuch auch nicht geschadet. Ich habe es ziemlich direkt miterlebt, denn ich saß mitten im HSG-Tross inklusive Manu Späth.

Was Wasserball und Handball ebenfalls gemeinsam haben, und damit noch mal ein kurzer Schwenk zum Verbandsliga-Derby: Auch ein guter Torhüter ist viel wert. Beim Spiel Heli gegen Team hat es auch Spaß gemacht, Dominik Wolf auf der einen und Tim Boss auf der anderen Seite zu erleben, die einfach herausragende Akteure ihrer jeweilen Mannschaft sind. Und die sich sehr schätzen, wie man erlebt hat. Und, das darf man angesichts dieser Paarung gerne festhalten, die ihren Beitrag zu einem sehr fairen und von gegenseitigem Respekt geprägten Lokalduell beigetragen haben.


Spitzenteams beim EZ-Pokal

Das Objekt der Begierde beim EZ-Pokal Anfang Januar.

Dem geneigten Handballleser muss der Blick in die Montagausgabe der EZ Spaß gemacht haben. So ging es mir auch. Ich hatte das Wochenende frei, was für Sportjournalisten ja selten und damit besonders wertvoll ist, und habe schon am Sonntagabend mit Vergnügen die Texte meiner Kollegen gelesen. „Der Wille entscheidet das Derby“ hat Steffen Wahr zum Sieg des Team Esslingen gegen den TSV Denkendorf geschrieben. Das wird den Esslingern gut tun – und die Denkendorfer spielen trotzdem eine gute Runde.

Ansonsten sind viele Spitzenpositionen auf den Seiten: Die Frauen des TSV Wolfschlugen treten am Samstag als Zweiter zum Drittliga-Derby beim Vierten TV Nellingen an. Der TV Plochingen hat durch die Niederlage in Waiblingen in der BWOL zwar Platz zwei verpasst. Aber: In der Württembergliga und in der Verbandsliga kommt der Spitzenreiter aus dem EZ-Land.

Und so langsam glaube ich immer mehr: Es handelt sich hier auch um den künftigen Meister und Aufsteiger. Klar, die Saison ist noch lang. Aber auch die Siege der HSG Ostfildern durch ein „hartes Stück Arbeit“ (EZ-Print-Überschrift) gegen den TSV Schmiden als auch der Erfolg des TV Reichenbach im Top-Spiel beim TV Steinheim „im Stile einer Spitzenmannschaft“ lassen diesen Schluss zu.

Eine Szene aus dem Derby zwischen dem Team und Denkendorf.

Über Ostfildern wird in diesen Tagen ja viel geredet. Am häufigsten hört und liest man den Satz: „Das ist kein normaler Aufsteiger.“ Stimmt, mit diesem Kader ist das die HSG tatsächlich nicht. Sie ist mit einem Satz ein guter Württembergligist geworden. Ein sehr guter sogar. Nicht weniger. Aber auch noch nicht mehr. In dieser Saison muss die Mannschaft erst mal Konstanz zeigen. Und wenn es mal einen Rückschlag gibt, wie sie damit umgeht.

Und bei allen auch kritischen Stimmen, die es gibt: Für die Region ist es doch gut, eine Mannschaft zu haben, die gewachsen ist und sich dann noch mit Leuten wie Manuel Späth und Sebastian Arnold verstärkt hat. Und die auf dem Weg nach oben ist.

Der TSV Deizisau, Sieger von 2020, ist auch 2023 dabei – immer noch als Titelverteidiger.

Reichenbach in der Württembergliga – das hätte auch was. Die Struktur beim TVR ist ein bisschen anders als bei der HSG. Trainer Jochen Masching erntet zum einen die Früchte der Aufbauarbeit der vergangenen Jahre und päppelt das Pflänzchen entsprechend weiter auf. Das kann was werden mit dem Aufstieg. Wobei die Hürde dann doch etwas höher wäre als für Ostfildern.

Aber so weit ist es noch nicht. Ich freue mich erst mal, dass Ostfildern, Reichenbach und andere vom 6. bis 8. Januar beim EZ-Pokal mitspielen. Die Chance ist sehr, sehr groß, dass wir im dritten Anlauf endlich in Weil spielen. In der morgigen EZ – und jetzt schon online – ist das Teilnehmerfeld veröffentlicht. Es ist etwas kleiner als sonst, aber damit kann ich eben so gut leben wie die SG Hegensberg/Liebersbronn, die diesmal der Ausrichter sein wird. Und, das kann ich sagen, bislang einen megaguten Job macht.

Die Neckarsporthalle ist in Sachen EZ-Pokal Geschichte. Die Sporthalle in Weil ist größer – wird aber hoffentlich auch voll.

Das Teilnehmerfeld ist auf jeden Fall fein. Drei der Top-Mannschaften aus dem EZ-Land fehlen. Beim TSV Köngen haben sie sich, wie schon vor einem Jahr, entschieden, nicht zu melden. Der TV Plochingen und der TSV Wolfschlugen dürfen nicht, weil sie ein BWOL-Spiel absolvieren müssen. Beide sind enttäuscht darüber, wie sie mir erklärt haben. Die Plochinger haben alles versucht, um ihr Spiel gegen Weinsberg zu verlegen – ohne Erfolg. Die 34-Spiele-Saison in der BWOL ist ohnehin der Wahnsinn und kein Zuckerschlecken.   

Ich freue mich jedenfalls jetzt schon auf den EZ-Pokal. Und viele Gespräche in den vergangenen Tagen haben gezeigt, dass es anderen auch so geht. Eine Herausforderung wird es nun, einen interessanten Spielplan zu kreieren. Wir haben da ein paar Gedankenspiele und wir sind auf einem guten Weg.

Der nächste Schritt ist nun die Auslosung. Für die Handballer der Region aber erst mal der kommende Spieltag. Und da gibt es nicht nur Spitzenspiele. Drittligist TSV Neuhausen wird beim EZ-Pokal zwar der Top-Favorit sein. Nach der frustrierenden Niederlage in Willstätt steht für die Mannschaft das nächste Kellerduell an. Und dann ist da ja noch das Verbandsligaderby zwischen Heli und dem Team. Aber das sind dann schon die nächsten Themen. Eine gute Woche euch.


Wenn der Wurm reinkriecht

Der neue Team-Trainer Christian Straub, der gar nicht neu beim Team ist. Fotos: Rudel

Es war ein Spiel, das elektrisiert. Die Halle war voll, was in der wenige Zuschauer fassenden in Ruit allerdings nicht so schwer zu erreichen ist. Neben begeisterten Fans inklusive der Ruiter Fußballer war beim Württembergliga-Derby zwischen der HSG Ostfildern und dem TSV Deizisau (39:31) auch Fachpublikum da. Ex-Bundesligaschiri Jürgen Rieber habe ich gesehen. Sowie die Trainer Michael Schwöbel und Volker Pikard. Beide waren bestimmt aus Interesse da, auf den Job bei einem der beiden Teams auf dem Parkett muss man zurzeit nicht spekulieren.

Der langjährige HSG-Coach Schwöbel ist eh gut in Unterensingen versorgt. Und Pikard wird erst einmal eine Pause machen. Damit der Schwenk zum zweiten Derby des Handball-Wochenendes: Verbandsligist Team Esslingen hat nach der Trennung von Pikard nach x Jahren das erste Spiel gegen Laupheim gewonnen, gegen Köngen aber wieder verloren. Es war die sechste Niederlage im achten Saisonspiel. Was für den Dritten der Vorsaison nicht befriedigend ist. Und was zur Trennung von Pikard geführt hat.  

Nicolai Mehlitz war die Verunsicherung beim Team noch am wenigsten anzumerken.

Pikard ist ein Team’ler durch und durch. In den vergangenen Jahren hat er immer mal wieder darüber nachgedacht, ob es Zeit für einen Wechsel ist. Sein Credo aber immer: So lange beide Seiten miteinander zurechtkommen, muss man nichts ändern. Und von Vereinsseite einen Trainerwechsel vorzunehmen, wenn die Mannschaft in einer sehr starken und ausgeglichenen Liga Dritter wird, ist auch schwer zu vermitteln.

Jetzt ist die Mannschaft nicht Dritter, sondern Drittletzter. Für Pikard und das Team sprach, wie sie die Saison angegangen sind. Aus dem Zusammenhang war verständlich, dass sie nicht den Angriff auf die Tabellenspitze ausgerufen haben. Dass es dann so laufen würde, wie es bislang läuft, war aber auch nicht zu erwarten. Daher entbehrt es nicht komplett jeder Logik, dass sich Trainer und Team getrennt haben. Einvernehmlich, wie es so schön heißt. Brechen wird Pikard mit seinem Heimatverein ohnehin nicht. Gegen Laupheim, habe ich mir erzählen lassen, war er sogar in der Halle. Bei der 29:38-Niederlage gegen Köngen habe ich ihn nicht gesehen.

Irgendwann wird Volker Pikard wieder in der Szene auftauchen. Vielleicht an der Seitenlinie einer anderen Mannschaft. Oder wie etwa sein Vorgänger Thomas Freiwald wieder beim Team, wo der die weibliche A-Jugend erfolgreich trainiert.

Der Grund für das Understatement vor Saisonbeginn: Beim Team wussten sie genau, dass in der vergangenen Saison viel gut gelaufen ist und sie viele Spiele knapp gewonnen haben. Und sie wussten genauso, dass sie zwar immer noch gut, weil kadermäßig kaum verändert, waren, dass es aber keine Garantie geben würde, dass es so weiterläuft. Torhüter Tim Boss beschrieb treffend, was dann passierte: „Die Spiele, die wir in der vergangenen Saison knapp gewonnen haben, verlieren wir jetzt knapp.“ Dann kriecht halt auch noch der berühmte Wurm rein. Das Spiel Team gegen Köngen hat auch gezeigt, dass der Unterschied eben nicht bei den Fähigkeiten der einzelnen Akteure oder des Kollektivs liegt, sondern dass es bei der einen Mannschaft zurzeit eben eher läuft und bei der anderen eher nicht.

Rückhalt auch in schwierigen Zeiten: Tim Boss.

Tim Boss sagte das eben nach der Niederlage gegen die Köngener, die das Gegenbeispiel zum Team in der momentanen Situation sind: In der vergangenen Runde schwebten sie in Abstiegsgefahr, weil sie meistens gut gespielt, aber oft knapp verloren hatten. Es ist noch mal gut gegangen und jetzt spiegelt sich so ungefähr das – oder auch ein kleines bisschen mehr – in Ergebnissen wider, was die Mannschaft kann. Momentan Platz fünf mit 10:6 Punkten.

Und das Team? Kann sein, dass die Mannschaft nicht aus der Negativspirale rauskommt. Kann sein, dass sie nach oben durchstartet. Kann sein, dass es irgendwas dazwischen wird. In der Liga geht es so was von eng zu.

Und der Neue? Ich war wie viele etwas überrascht, als die Spielgemeinschaft Christian Straub zunächst als Interims- und dann ganz schnell als Lösung bis zum Saisonende präsentiert hat. Überrascht war ich vielleicht deshalb, weil mir die Interna fehlen. Sie kennen den Mann beim Team und wissen, wie er arbeitet: Seit 2016 ist er aus Untertürkheim kommend bei den Esslingern, hat zunächst die Frauen und dann das zweite Männerteam trainiert.

Bei Hannes Hagelmayer und den Köngenern läuft es deutlich besser als zu dieser Phase der vergangenen Saison.

Klar, ich habe Christian Straub während des Spiels am Freitagabend in der „Schelze“ ein bisschen beobachtet und danach auch mit ihm gesprochen. Er ist ein ähnlich ruhiger Typ wie Volker Pikard. Was ich gut fand: Er war am Spielfeldrand zwar alles andere als ein HB-Männchen (kennt den Ausdruck noch jemand?), hat aber immer wieder einen Spieler zur Seite genommen und ihm etwas erklärt.

Das kann also gut ausgehen beim Team. Zumindest mit einem Mittelfeldplatz in einer höchst attraktiven Liga, wo die Mannschaft ganz gut hinpasst. Wir bei der EZ werden es weiter beobachten.

Das gilt natürlich auch für die anderen Ligen und Mannschaften im EZ-Land. Mit HSG gegen Deizisau bin ich eingestiegen. Zum Thema Ostfildern und die Tabellenführung gleich nach dem Aufstieg und der Frage, die die Szene zu bewegen scheint, ob es nun ein „normaler“, ein „unnormaler“ oder was sonst für ein Aufsteiger ist, werde ich mich hier auch noch beschäftigen. Erst einmal freue ich mich mit euch einfach an einer quicklebendigen Handballszene, die sich mitten in einer spannenden Saison befindet.

Was übrigens auch dazu führt, dass ich vor lauter G‘schäft in der Redaktion nicht mehr so viel zum Schreiben hier am Kreis komme. Aber wenn mir was einfällt und ich Zeit habe – wie jetzt ein gutes Stück nach Feierabend – , dann melde ich mich.  


Verbandsliga – keine Mannschaft ist unschlagbar

Michael Schwöbel, hier noch an der Seitenlinie in Plochingen, hat mit Unterensingen gerade die erste Saisonniederlage kassiert. Fotos: Rudel

„Beim Wetten hätte ich nicht viel gewonnen“, sagte Ralf Wagner, als er am Sonntagabend mit heiserer Stimme in der EZ-Sportredaktion anrief und seine Einschätzung zum 31:29-Sieg seines TSV Denkendorf gegen den TV Steinheim abgab. Ob Wagner tatsächlich gegen seine eigene Mannschaft gewettet hätte? Auf jeden Fall war sie gegen Steinheim klarer Außenseiter. Es war aber längst nicht die einzige Überraschung am Handball-Wochenende in der Verbandsliga.

Die SG Hegensberg/Liebersbronn trotzte dem TV Reichenbach beim 30:30 einen Punkt ab. Ich war in der Halle – und habe schon lange nicht mehr so ein packendes Handballspiel gesehen. Das war echt klasse. Vom zu erwartenden Spitzenquartett gewann am Wochenende nur die MTG Wangen beim Team Esslingen, dem schwächelnden Dritten der Vorsaison. Denn der schon als Übermannschaft gefeierte SKV Unterensingen verlor gegen den TSV Köngen. Grund genug, mal bei Unterensingens in der Region bestens bekanntem Trainer Michael Schwöbel nachzufragen.

Heli gegen Reichenbach – ein packendes Handballspiel.

Zuvor aber noch ein Blick auf die Tabelle: „Vom zu erwartenden Spitzenquartett“ habe ich eben geschrieben, in das hat sich nun als Dritter Heli eingeschlichen: 1. MTG Wangen, 2. TV Reichenbach, 3. SG Hegensberg/Liebersbronn, 4. SKV Unterensingen und TV Steinheim.

Schwöbel hat mit dem Anruf nicht gerechnet. Und ich habe ihm erst einmal vergewissert, dass ich nicht in der Wunde der Niederlage gegen Köngen bohren wollte. Drüber geredet haben wir natürlich trotzdem. Das 33:35 ist aus seiner Sicht der Beweis dafür, „wie stark und ausgeglichen die Liga ist. Wenn einer Mannschaft etwa Spieler fehlen und die andere einen guten Tag erwischt, kann es schon mal in die andere Richtung gehen“. So sei das in diesem Spiel gewesen. Schwöbel musste unter anderem auf Silvan Kenner verzichten, der vor allem für die Abwehr sehr wichtig ist. „Die Köngener haben ihr Tempospiel durchgezogen und wenig Fehler gemacht“, erklärt er. „Und verdient gewonnen.“

Ihn, sagt Schwöbel, hätten die Ergebnisse nicht überrascht. Wobei er das wohl eher grundsätzlich meint. „Naja, dass Denkendorf gegen Steinheim gewinnt, hätte ich jetzt auch nicht getippt“, sagt er. Aber er gibt auch zu bedenken, dass die Köngener schon beim 31:32 gegen Wangen nah an einem Außenseitersieg waren.

Gegen Köngen war Heli klar überlegen. Nun gewann Köngen in Unterensingen.

Andererseits: Beim 30:35 zum Saisonauftakt gegen Heli waren die Köngener klar unterlegen. A propos Heli: Gegen Schwöbels Unterensingen waren die Berghandballer kürzlich beim 27:37 chancenlos, gegen Reichenbach haben sie nun ein Spiel auf Augenhöhe hingelegt. Heißt das, dass Unterensingen viel besser ist als Reichenbach? SG-Coach Sven Strübin verneinte das nach dem Spiel gegen den TVR sofort. Und auch Schwöbel will davon nichts wissen. Spiele laufen eben manchmal, wie sie laufen. „So wie für Köngen bei uns ist es für uns bei Heli gleich von Beginn an gut gelaufen.“ Die SG kam dann nicht mehr ins Spiel.

Am 29. Oktober sehen wir mehr: Unterensingen gegen Reichenbach. Ein Spitzenspiel.

Schwöbel weiß, dass seine Mannschaft zu den Top-Favoriten der Liga gehört. Aber wenn es mit dem Wiederaufstieg in die Württembergliga klappen sollte, „muss da auch bei uns sehr viel passen“.

„Es tut schon weh, so ein Derby vor vielen Zuschauern in der eigenen Halle zu verlieren“, sagt Schwöbel in Bezug auf das Köngen-Spiel. Aber er blickt nach vorne. Und fühlt sich insgesamt sehr wohl beim SKV. „Es ist ein tolles Umfeld, passt“, sagt er und hat das Gefühl, dass es seinem früheren Kapitän beim TV Plochingen, Dominik Werbitzky, genauso geht: „Er hatte keinerlei Anpassungsschwierigkeiten, er ist sehr wichtig für die jungen Spieler.“ Und für Tore. Nur die Köngener unterbanden seine Wege gekonnt.

Schwöbel fühlt sich nach seiner Zeit mit dem TVP in der 3. Liga auch in der Verbandsliga wohl. Das Niveau ist gut. Und dann sind da die Derbys. Unterensingen ist zwar gerade so nicht mehr im Verbreitungsgebiet der Eßlinger Zeitung. „Aber gegen Köngen, das Team Esslingen, Denkendorf, Heli und Reichenbach – das sind meine Derbys“, sagt der langjährige Ostfilderner. Anders herum gilt das genauso. „Und ich lese ja die EZ“, sagt Schwöbel. So hält er sich auch über die Konkurrenten informiert.

Jochen Masching: Früher Heli, jetzt wieder Reichenbach und nun ein Unentschieden zwischen den beiden Mannschaften.

Der vergangene Verbandsliga-Spieltag hat gezeigt: Die Liga macht Spaß, sie bietet guten Handball, gute Mannschaften, gute Spieler, spannende Trainer, macht Lust auf mehr. Und Unterensingen ist nicht unschlagbar. Kein Team in der Liga ist unschlagbar.

Vielleicht sehen sich ja alle beim EZ-Pokal wieder. Die Ausschreibung kommt bald. So viel sei schon verraten: 6. bis 8. Januar, Sporthalle Weil.     


Die ungleichen Württembergligisten

Wohin führt der Weg des TSV Deizisau? In der Mitte Neuzugang Peter Scheffold. Fotos: Rudel

Wer heute früh die Seite 21 der Eßlinger Zeitung aufgeschlagen hat, könnte meinen, da sei unten im Tabellenblock etwas verwechselt worden. Dass hinter der Nummer 1 einer Handballtabelle die HSG Ostfildern steht, waren wir aus der vergangenen Saison gewohnt. Doch da stand stets „Verbandsliga“ drüber. Jetzt ist die HSG nach drei Saisonspielen wieder ganz oben gelistet, aber eins drüber in der Württembergliga.

Okay, ein Fehler steckte doch drin, für den jedoch weder meine Kollegen vom Wochenenddienst, noch unser Tabellendienstleister etwas können: Der 33:20-Sieg des SV Leonberg/Eltingen gegen den  SKV Oberstenfeld war nicht gemeldet worden und ist damit in der Tabelle nicht berücksichtigt. Das Ergebnis steht bis jetzt noch nicht auf der HVW-Seite.

Also ist die HSG ist nach dem satten 34:21 beim TV Neuhausen/Erms tatsächlich Zweiter, mit 5:1 punktgleich mit Leonberg/Eltingen. Korrekter Vierter ist mit 4:2 Zählern der TSV Deizisau.

Die HSG Ostfildern, hier Tobias Haag beim Wurf, hat schon gut Tore und Punkte gesammelt.

Ich habe sowohl die Ostfilderner als auch die Deizisauer in dieser Saison schon gesehen. Die HSG im Duell der mittlerweile beiden Spitzenteams mit Leonberg/Eltingen, aus dem die beiden Mannschaften eben ihren einen Minuspunkt mitgenommen haben. 22:22 war das gerechte Ergebnis. 22 ist auch der Schnitt dieser beiden Kontrahenten, was die Gegentore betrifft. Da erkennt man schnell, wo die Stärken liegen.

In Deizisau war ich am Freitag beim 35:26 gegen die HSG Langenau/Elchingen.

Es sind zwei ziemlich unterschiedliche Württembergligisten, die wir da im EZ-Land haben. Die Deizisauer sind seit vielen Jahren eines der Aushängeschilder der Handball-Region. Sie sind aber schon eine Weile nicht mehr die Nummer eins und sehnen sich ein bisschen nach goldeneren Zeiten. Wobei sie im Verein nicht träumen, sondern recht solide arbeiten. Die Ostfilderner sind mal wieder aus der Gruppe der vielen leistungsorientierten Teams ausgebrochen und sehr ambitioniert. Die Deizisauer wollen unbedingt den verpassten Aufstieg der vergangenen Saison nachholen. Die Ostfilderner möchten als Aufsteiger, um es mal so ausdrücken, den Klassenverbleib plus. Bei beiden Mannschaften ist die Stimmung nach dem vergangenen Wochenende gut. Aber klar, bei der HSG ist sie noch besser.

Eine interessante Konstellation in Ostfildern: Trainer Marco Gaßmann und der langjährige Bundesliga-Profi Manuel Späth.

Ostfildern, das habe ich schon ein paar Mal geschrieben, ist mit seinem klasse Kader inklusive der Neuzugänge Manuel Späth, Sebastian Arnold und Lukas Lehmkühler, kein typischer Aufsteiger. Bei der Spielgemeinschaft wissen sie, dass sie stark sind. Die ersten drei Spiele zeigen, dass sie die nächsten selbstbewusst und gelassen angehen können. Die Chance ist groß, dass sie im vorderen Drittel der Liga landen werden, weniger wird es nicht sein und mehr muss nicht. Und deshalb können sie in Ostfildern auch in Ruhe an den Dingen arbeiten, die noch besser werden können.

In Deizisau ist das ein bisschen anders. Der Druck ist größer. Es war am Freitagabend ein Spiel, bei dem die Einordnung nicht ganz einfach und eindeutig war. Die Mannschaft war besser als in den ersten beiden Spielen und darüber hat sich Trainer Stefan Eidt zurecht gefreut. Trotzdem habe ich mir erlaubt, sowohl in meinem Online-First-Text aus der Halle, der wenige Minuten nach dem Spielende auf esslinger-zeitung.de war, als auch in meinem später am Schreibtisch entstandenen Text für die heutige Ausgabe darauf hinzuweisen, dass das Gezeigte vor allem in der Offensive für ganz oben noch nicht reicht. Aber das Wort „noch“ beinhaltet ja, dass es werden kann.

Yannik Taxis spielt im Deizisauer Ensemble eine wichtige Rolle.

Das Zeug für ganz oben haben die Deizisauer. Es ist auch nicht neu, dass die Mannschaft öfter mal ein bisschen braucht, um in eine Saison reinzukommen. Wobei diesmal aufgrund der wenigen Veränderungen im Kader und der Kontinuität viel dafür sprach, dass es schneller gehen könnte.

Es ist noch früh in der Saison, Ostfildern und Deizisau stehen weit oben, wissen, was sie können, wissen, woran sie arbeiten müssen. Die Wahrscheinlichkeit ist jedenfalls nicht ganz klein, dass sich die beiden Mannschaften auch am 5. November noch in ähnlichen Regionen der Tabelle befinden. Dann treffen sie sich in Ruit zum Derby. Es wird das – um eine Floskel zu verwenden, die ich sonst nie verwende – mit Spannung erwartete Duell der beiden Württembergligisten im EZ-Land. Der beiden ungleichen Württembergligisten.


Von ersten Erkenntnissen und neuen Andruckzeiten

Los geht’s: Der Saisonauftakt an der Römerstraße… Fotos: Rudel (3), Paesler (2), Kehle (1).

Das erste volle Handball-Wochenende der Saison liegt hinter uns und damit auch das erste volle Sport-Wochenende im EZ-Land mit Fußball, Handball, Tischtennis und fast allem anderen. Man merkt die Schlagzahl, aber dafür machen wir es ja – bei den Vereinen und in der Sportredaktion. Es war ein langes Wochenende und ein langer Montag. Etwas länger als gewöhnlich, aber dazu komme ich noch.

…und nach 60 Minuten Handball Jubel bei Heli – zu schnell für das Handy des Autoren.

Erste Erkenntnisse? Klar. Ich war an der Römerstraße und habe mir das Verbandsliga-Derby zwischen Hegensberg/Liebersbronn und Köngen angeschaut. Ich muss sagen, Heli hat mich schon einigermaßen beeindruckt. Teilweise war es vor allem im Angriff hektisch, aber die Mannschaft legt eine hohe Intensität auf das Feld und hat deshalb auch verdient gewonnen. Ich kann mir vorstellen, dass die Berghandballer eine sehr gute Rolle in der Liga spielen werden.

Moritz Hettich hat gegen Köngen ein riesen Spiel gemacht (und Robin Rudel die bessere Kamera).

Was man aus den anderen Halle mitbekommen hat, gilt das noch mehr für den TV Reichenbach. Das ist natürlich alles die berühmte Momentaufnahmen. Aber ein erster Eindruck. Mit den Spielern macht der etwas. Ein Auftakterfolg bringt Selbstvertrauen.

Zugang Benjamin Hahnloser (Mitte) fehlte noch ein bisschen die Bindung zum Heli-Spiel, aber das wird noch.

So tat etwa auch den Frauen des TV Nellingen und des TSV Wolfschlugen, die schon ein bisschen länger spielen, der insgesamt gelungene Saisonstart gut. Auch den Männern des TV Plochingen und der HSG Ostfildern. Und denen des TSV Neuhausen zumindest der erste Saisonsieg. Die Wolfschlugener Männer und die des TSV Deizisau müssen dagegen erst einmal die Wunden lecken. Deizisaus Funktionär Arne Staiger spricht gar von einer „katastrophalen“ Leistung. Das will man nicht nach dem ersten Saisonauftritt sagen müssen. Zumal wenn man um den Aufstieg mitspielen will. Gleichzeitig gilt natürlich auch: es war das erste Spiel, außer diesem ist noch nicht viel verloren.

Als aufmerksame EZ-Leser habt ihr bestimmt mitbekommen, dass die Berichte der Wolfschlugener und Ostfilderner am heutigen Montag nicht in der Zeitung waren, sondern nur die Ergebnisse. Gegenüber den Vereinsverantwortlichen habe ich es schon kommuniziert: Weil auf unserem Verlagsgelände in Esslingen ein neues Druckzentrum gebaut wird, haben wir für das nächste halbe bis dreiviertel Jahr, also ungefähr im Zeitraum der gerade angelaufenen Saison, ungünstigere Andruckzeiten. Ganz einfach deshalb, weil unsere alte Druckmaschine schon abgebaut ist und unsere Zeitung während der Bauphase woanders gedruckt wird. Anschließend werden alle Zeitungen unserer Gruppe, also viele weitere neben der EZ, in der Zeppelinstraße gedruckt. Wie dann die Zeiten genau sein werden, weiß ich noch nicht. Aber bestimmt besser.

Der TV Nellingen und Annika Distel hatte ein gutes Handball-Wochenende…

Ich habe mir das nicht ausgesucht und bin als Sportler natürlich nicht glücklich darüber. Aber wir machen das Beste daraus. Das bedeutet, dass wir die Berichte der Sonntagabendspiele, etwas hintergründiger und in Ruhe, in der Dienstagausgabe bringen. So auch jetzt im Fall von Wolfschlugen und Ostfildern, online ist der Text übrigens schon. Abendspiele bekommen wir leider auch nicht mehr aktuell mit, die kommen dann ebenfalls einen Tag später. Aber für alle Fälle gilt: Wir halten euch informiert.

… ebenso wie Antonia Amann und der TSV Wolfschlugen.

Also, ich hoffe da auf euer Verständnis. Wir werden weiterhin ausführlich über Handball berichten und im Übrigen auch unserem Verständnis von Journalismus entsprechend immer mehr hintergründig und auf Personen bezogen, was von Andruckzeiten freilich weniger betroffen ist. Und natürlich gilt weiter: Online first und online to print. Das heißt, alles ist zuerst im Netz und wird dann gedruckt.

Und den Blog mache ich auch weiter. Eine gute Woche allen. Am kommenden Samstag bin ich wieder in einer Handballhalle. Ich freue mich schon drauf.


2022/2023 – die Saisonprognose

Simon Kosak und Neuhausen waren schon zwei Mal im Einsatz – zwei Mal ohne Erfolg. Fotos: Rudel (3), Baumann (2), Paesler (1), SG Heli (1).

Es steht das dritte September-Wochenende bevor – und damit wird traditionell in allen Handballklassen gespielt. Pünktlich haben wir die Sonderseiten zu den Teams im EZ-Land von der Landesliga aufwärts abgeliefert, in der Samstagausgabe folgt noch die Vorschau für die Klassen darunter. Es ist eine Saison, auf die wir uns freuen dürfen. Auf eine mit etablierten Teams und damit Namen, aber auch neuen Gesichtern wie das von Manuel Späth in Ostfildern, Simon Baumgarten in Plochingen oder Trainer Sven Strübin bei Heli.

Damit ist auch die Sommerpause hier am Kreis beendet – und ebenso traditionell beginne ich mit meiner Saisonprognose. Ich hoffe, ihr lest wieder fleißig mit, denn dafür mache ich es ja. Für Feedback und Anregungen bin ich wie immer dankbar. Und seid nicht böse, wenn ich mal eine Woche nicht schreibe – es gib im Redaktionsalltag eine Menge zu tun. Aber mir macht es auch nach elfeinhalb Jahren noch Spaß und ich bleibe dabei.

Vivien David durfte sich mit den Nellingerinnen über einen Sieg freuen, es gab aber auch schon eine Niederlage.

Bevor ich mit den Einschätzungen für die Spielzeit 2022/2023 loslege, habe ich mir wie immer angeschaut, was ich vor einem Jahr als Prognose geschrieben habe. Naja, so richtig richtig lag ich nicht in allen Fällen, aber das gehört dazu und macht den Reiz aus und wer wird mir widersprechen, dass man manches so sehen konnte, wie ich es gesehen habe?   

Plochingen bleibt in der 3. Liga knapp drin und Neuhausen steigt knapp ab, habe ich geschätzt. Es war sehr eng, aber ging genau anders herum aus. Die Nellinger Frauen haben – erfolgreich – gegen den Abstieg gekämpft statt oben mitzuspielen, aber das haben sie selbst wohl nicht erwartet. Die Wolfschlugenerinnen haben oben, aber nicht ganz oben mitgespielt – passt.

Ein Highlight der Sommerpause: Der Auftritt des TVB Stuttgart in Deizisau.

Auch in der Württembergliga lag ich knapp daneben. Deizisau schafft gerade so den Aufstieg in die BWOL, Wolfschlugen gerade so nicht – am Ende hat es für Wolfschlugen ganz knapp mit einem Sieg im letzten Saisonspiel bei den Deizisauern gereicht, die wiederum ihre Aufstiegschance kurz zuvor verspielt hatten. Bei den Frauen habe ich den Abstieg der Denkendorferinnen nicht erwartet.

In der Verbandsliga habe ich den Ostfildernern den Aufstieg zugetraut und sie haben es dann auch ziemlich souverän geschafft. Die anderen EZ-Land-Mannschaften habe ich eng beieinander gesehen, womit ich abgesehen vom Nach-oben-Ausrutscher des Teams Esslingen ebenfalls richtig lag. Zumindest haben alle am Ende den Klassenverbleib geschafft.

Jetzt aber, auf zur neuen Saison. Ich versuche wieder, mich weit aus dem Fenster zu lehnen. Und lasse mich gerne an meinen Einschätzungen messen.

Simon Baumgarten (rechts im Zweitligaspiel mit Rimpar in Bietigheim) wird den TV Plochingen verstärken.

3. Liga: Da blieben noch drei. Bei den Männern wird der TSV Neuhausen vermutlich wieder eine schwere Saison haben. Das haben die ersten beiden Spiele ja schon gezeigt, bei denen man aber auch gesehen hat, dass die Mannschaft nicht weit weg ist. Die MadDogs sind eingespielt – und werden es wieder irgendwie schaffen, in der Liga zu bleiben. Es bleibt aber ein Zittern.

Bei den Frauen wird der TSV Wolfschlugen eine ähnliche Rolle spielen wie in der vergangenen Saison: Sie werden teilweise begeisternde Spiele zeigen, oben mitspielen, aber nicht ganz oben. Der TV Nellingen wird sich wieder nach unten orientieren müssen. Diesmal wissen das Spielerinnen und Trainerteam aber. Es wird eine Spielzeit mit Höhen und Tiefen, mit Freude und Frust – und dem Verbleib in der Liga.

BWOL: Da haben wir den Drittliga-Absteiger TV Plochingen und den Württembergliga-Aufsteiger TSV Wolfschlugen und damit aus EZ-Land-Sicht eine sehr interessante Konstellation. Bei den Plochingern ist nicht mehr viel wie es war. Aber ich finde die Mannschaft sehr spannend. Es spricht einiges dagegen, dass der TVP den direkten Wiederaufstieg schafft. Der Umbruch war zu groß und die Konkurrenz ist zu stark. Aber, wisst ihr was – ich wollte doch mutig sein: Irgendwie glaube ich, dass es die Plochinger schaffen. Mit dem Sprung zurück in die 3. Liga werden sie einige überraschen.

Der Coup des Transfersommers schlechthin: Manuel Späth (links) wechselt vom HSV Hamburg nach Ostfildern.

Die Wolfschlugener haben eine gute Mannschaft, aber auch bei ihnen gab es Veränderungen. Sie werden sich möglicherweise schwerer tun als erwartet, aber am Ende tief durchatmen und den Klassenverbleib schaffen.

Württembergliga: Auch hier wird es interessant. Der TSV Deizisau will es endlich wissen und aufsteigen. Schafft es die Mannschaft? Puh, das ist ganz, ganz schwer einzuschätzen. Ich glaube eher, es wird wieder knapp nicht reichen – aber ich lasse mich sehr gerne eines Besseren belehren. Und vielleicht sorge ich damit ja auch für ein klitzekleines bisschen zusätzliche Motivation.

Die HSG Ostfildern geht als sehr selbstbewusster Aufsteiger und mit einem absolut württembergliga-tauglichen Kader in die Runde. Aber die HSG wird hin und wieder ihre Grenzen aufgezeigt bekommen. Ich kann mir vorstellen, dass es länger dauert als sie es sich selbst auf den Fildern vorstellen, bis sie sich eingegrooved haben. Aber das mit dem angestrebten ordentlichen Mittelfeldplatz wird klappen. Den nächsten Schritt könnte es dann ein Jahr später geben.

Ein starkes Foto vom Derby zwischen dem Team und Reichenbach aus der vergangenen Saison. Das Duell gibt es in der Verbandsliga wieder.

Der TVN hat bei den Frauen sein zweites Team zurückgezogen. Aufsteiger TSV Köngen wird viel vom Schwung mitnehmen, aber hin und wieder Lehrgeld bezahlen. Für einem Platz im Mittelfeld, egal ob im oberen oder unteren, wird es aber reichen. Da wird auch der TV Reichenbach landen, aber eher im unteren Bereich – aber nur, wenn das Team unter dem neuen Coach das Thema Konstanz in den Griff bekommt.

Verbandsliga: Das mit der Konstanz dürfte auch in der Verbandsliga entscheidend sein. Ich glaube, es wird eine superspannende Saison mit vielen interessanten Derbys – an deren Ende im EZ-Land alles so bleibt, wie es ist. Keine Mannschaft ist stark genug, um den Aufstieg zu schaffen, keine so schwach, um abzusteigen. Es hängt natürlich auch immer von der personellen Situation ab. Und ich kann mir durchaus vorstellen, dass es eine Überraschung geben könnte. Die SG Hegensberg/Liebersbronn etwa könnte eine bessere Rolle spielen, als der Mannschaft viele zutrauen. Wenn eine Mannschaft in den Kampf um die Spitze eingreift, könnte es das Team Esslingen sein, der Dritte der Vorsaison. Klar, aber ich denke da vor allem an den TV Reichenbach.

Ebenfalls neu im EZ-Handballland: Trainer Sven Strübin bei der SG Heli.

Einen (weiteren?) Aufstieg dürfen wir dann aber doch noch feiern: Die Rückkehr der Frauen des TSV Denkendorf in die Württembergliga.

Ob alles so kommt? Wahrscheinlich nicht, aber vielleicht einiges davon. Dass wir es nicht wissen, macht ja den Reiz im Sport aus. Ich freue mich auf die Saison. Und gleich auf meinen ersten Vor-Ort-Einsatz am Samstag beim Derby zwischen Heli und Köngen.

Wie ist eure Einschätzung? Lasst es mich und die Am-Kreis-Leser wissen!    


Marco Gaßmann ist der Trainer der Saison

Foto: Rudel

Im Fußball haben wir das Showdown-Wochenende vor uns und vielleicht werden auch zum Beispiel die Denkendorfer Handballer die Fußballer ihres Vereins am Spielfeldrand unterstützen, wenn sie um den letzten Punkt für den Aufstieg in die Bezirksliga kämpfen. Die Handballer sind dagegen schon fertig – eigentlich wäre das Spiel der Nellinger Frauen gegen Ketsch am Samstag das letzte im EZ-Land gewesen. Aber es fiel aus, wie so manches in der nun abgelaufenen Saison.

Aber: Wir haben wieder eine Saison zu Ende bekommen. Zwar mit einigen coronabedingten Schwierigkeiten, etwa einem ziemlich zerstückelten Spielplan und unzähligen Unter-der-Woche-Nachholspielen – aber wir haben eben eine Saison durchbekommen. Mit Auf- und Absteigern und allem, was dazu gehört.

Und wir haben nach einem Jahr Pause wieder einen Trainer der Saison im EZ-Land gewählt. Beziehungsweise ihr habt ihn gewählt. Zumindest ein paar von euch. Die Wahlbeteiligung lag bei weitem unter dem der Jahre zuvor. Das enttäuscht mich schon ein bisschen. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass eben viele auch froh waren, dass die Runde rum ist und sich deshalb erst mal nicht mehr so sehr mit dem Thema Handball beschäftigt haben.

Ich werde mir jedenfalls für das kommende Jahr etwas anderes überlegen, vielleicht eine klassische Abstimmung auf der EZ-Homepage ohne Kommentare im Blog oder auf Facebook. Mal sehen.

Aber es wurde gewählt und es gab einen Sieger und den gilt es auch zu feiern. Ich habe heute mit Marco Gaßmann telefoniert. Und bevor ich hier alles noch mal widergebe, lest doch einfach selbst – der Text über den Erfolgscoach der HSG Ostfildern ist nicht hinter der Paywall (wobei ich ja hoffe, dass ihr alle EZ-Abonnenten seid).

Nur so viel noch: Es hat durchaus der Favorit gewonnen. Meister in der Verbandsliga im ersten Jahr als Chefcoach – Chapeau. Aber es hätten alle verdient gehabt – sonst hätte ich sie ja nicht nominiert. Und ja, ich hätte auch noch mehr Trainer nominieren können wie etwa Reichenbachs Volker Haiser (wie auf Facebook angemahnt). Aber ich musste nun mal eine Auswahl treffen – und ich habe auch gehört, dass viele sie nicht schlecht fanden.

Spannend ist auch (oder kann man sogar sagen, pikant?), dass Zweiter hinter Marco Gaßmann Köngens Sinisa Mitranic geworden ist. Völlig zurecht natürlich auch. In Ostfildern ist er nicht glücklich geworden – dort war er Gaßmanns Chef. Der spricht heute aber sehr wohlwollend über den Kollegen, auch im Text in der EZ nachzulesen.   

So. Wie immer nach der Wahl zum Trainer der Saison mache ich jetzt am Kreis Sommerpause. In der Redaktion bleibt derweil genug zu tun – wobei auch ich irgendwann die Aussicht auf ein bisschen Urlaub habe. Genießt die Zeit, wenn was ist, meldet euch (sigor.paesler@ez-online.de) – ansonsten lass ich wieder im September zum Start der Saison 2022/2023 was von mir lesen.


Wer wird der Trainer der Saison?

Gute Stimmung am vergangenen Freitag zum (Fast-) Saisonabschluss in der Schelztorhalle. Jetzt fehlt noch die Wahl zum Trainer der Saison, dann ist Sommerpause. Fotos: Rudel, Kehle (1), Paesler (1).

Diesen Satzanfang hört man in diesen Tagen häufiger: „Endlich können wir wieder . . .“ Genau: Endlich können wir wieder den Handball-Trainer der Saison wählen. Theoretisch hätten wir das im Jahr 2021 auch machen können, die Handball-Saison gab dazu aber einfach zu wenig her.

Jetzt haben wir – endlich – wieder eine halbwegs normale Runde gespielt. Mit vielen Einschränkungen, mit viel Mehrarbeit für die Vereinsverantwortlichen, mit mehr Stress für Trainer und Spieler und mit jeder Menge Nachholspielen an vielen Abenden. Es sind alle froh, dass wir die Saison zu Ende spielen durften. Dass es Aufsteiger gab, dass es Absteiger gab – okay, die Absteiger selbst sind wohl weniger glücklich. Viele sind nun aber wohl auch froh, dass die Runde rum ist. Ich gestehe, dass da auch der eine oder andere Sportredakteur dazu gehört, der  Abend für Abend bis halb elf am Rechner gesessen, Spielberichte ins System getippt und Seiten belichtet hat.

Aber: Wir wählen wieder. Es gilt, den Nachfolger zu suchen für – erinnert ihr euch noch? Es gilt, den Nachfolger zu suchen für Steffen Irmer-Giffoni, der im Jahr 2020 Trainer der Saison war. Damals hat er sich bei den Frauen des TSV Denkendorf verabschiedet, die nun leider zu den Absteigern gehören. Zu den wenigen im EZ-Land. Und so sind bei den Kandidaten, die ihr hier zur Wahl habt, nicht nur Meister, sondern auch Klassenverbleibsschaffer dabei.

Die Wahl funktioniert wie seit Jahren – und zwar so: Der Schreiber des Blogs stellt Kandidaten vor, ihr entscheidet. Ihr könnt über die Kommentarfunktion hier „am Kreis“ und in den Kommentaren bei Facebook abstimmen. Gerne mit einer kurzen Begründung. Aber bitte nur einmal, entweder im Blog oder auf Facebook, bitte fair bleiben. Gewählt werden kann bis zum kommenden Montag, 30. Mai, um 23.59 Uhr. Das Ergebnis gebe ich dann am kommenden Tag bekannt, verbunden mit einem Text über den Sieger.

Hier ein paar Zeilen über die Kandidaten Marco Gaßmann, Steffen Klett, Markus Locher/Alexander Trost, Johannes Martin und Sinisa Mitranic in alphabetischer Reihenfolge. Es sind vier Trainer und ein Trainerduo – und gleich zwei davon vom TSV Köngen. Darüber habe ich ein bisschen nachgedacht. Aber es ist keine Vereinswahl, sondern eine Trainerwahl, und wenn in einem Club zwei Coaches einen guten Job machen, sollen auch beide die Chance bekommen, dafür die entsprechende Anerkennung zu bekommen.

Marco Gaßmann (HSG Ostfildern)

Der Mann wird in dieser Woche 27 Jahre alt und ist damit jünger als manch einer seiner Spieler. In seine erste komplette Saison als Cheftrainer ging er mit den Worten: „Wir treten an, um aufzusteigen.“ Und gemeinsam mit der Mannschaft lieferte er. Die HSG spielte nicht jedes Spiel supersouverän, aber war mit Abstand die beste der Liga und ist damit verdienter Meister der Verbandsliga. Was sie auszeichnete: Enge Spiele entschied sie für sich. Lange in Erinnerung bleiben wird der grandiose 36:14-Sieg gegen den damaligen Tabellenführer TV Steinheim Anfang März, den die Ostfilderner damit praktisch aus dem Aufstiegsrennen kegelten. Gaßmann hat offensichtlich die richtigen Worte gegenüber den Spielern gefunden, ein akribischer Handballarbeiter ist er ohnehin.

Steffen Klett (TSV Wolfschlugen)

Die Wolfschlugener zählten in der Württembergliga zum Kreis der Aufstiegskandidaten. Und dann erwischte es die Mannschaft dicke, was Verletzungen betraf. Auf jeden Fall dicker als manchen, auch von Corona gebeutelten Konkurrenten. Dass die Wolfschlugener hinter dem verdienten Meister VfL Waiblingen trotzdem den zweiten Aufstiegsplatz belegen, ist auch das Verdienst von Steffen Klett. Er war vor der Saison etwas überraschend als Nachfolger von Veit Wager präsentiert worden und formte aus einem starken ein Aufstiegs-Team. Mit viel Engagement, Leidenschaft, Wissen – und als es ganz eng wurde, setzte er sich selbst mit Trikot auf die Bank. Immerhin ein Saisontor trug er zum Aufstieg bei, der in der Halle des Nachbarn TSV Deizisau gefeiert wurde.

 Markus Locher/Alexander Trost (TSV Neuhausen)

Zwischen Markus Locher und Alexander Trost funktioniert es einfach. Und zwischen Markus Locher, Alexander Trost und der Neuhausener Mannschaft funktioniert es. Den Aufstieg am grünen Tisch nahmen die MadDogs als Geschenk an und machten das beste draus. Der Gang in die Abstiegsrunde überraschte nicht. Doch dann waren die Neuhausener da und schafften sicher den Klassenverbleib. Im x-ten Jahr in Neuhausen erreicht Locher die Mannschaft immer noch mit seiner emphatischen und leidenschaftlichen Art und seinem großen Wissen in Sachen Handball. Trost wurde vom Spieler über den Co- zum gleichberechtigten Trainer-Partner. Die beiden können Teamarbeit und haben so einen entscheidenden Anteil daran, dass Neuhausen die Nummer eins im EZ-Land bleibt.

Johannes Martin (TSV Köngen)

Im vorletzten Spiel gegen den härtesten Konkurrenten hat es das Team erwischt: Es gab den ersten Punktverlust der Saison. Am Ende 39:1 Zähler – souveräner als die Köngener Verbandsliga-Frauen kann man nicht aufsteigen. Trainer Johannes Martin wusste, dass er starke Einzelspielerinnen hat. Aber daraus muss man erst einmal ein erfolgreiches Team formen. Das hat er ebenso geschafft, wie dafür zu sorgen, dass die Spielerinnen nach jeden Sieg wieder motiviert und konzentriert in die nächste Begegnung gestartet sind. Johannes Martin und die Köngener Frauen – das ist eine Erfolgsgeschichte.

Sinisa Mitranic (TSV Köngen)

Unter Alen Dimitrijevic hatten die Köngener Verbandsliga-Männer meistens gut gespielt – und meistens verloren. Dann kam Trainerroutinier Sinisa Mitranic, änderte nicht viel, aber genug, um das Pendel umschlagen zu lassen. Neun von elf Spielen hat die Mannschaft unter ihm gewonnen und damit den Klassenverbleib geschafft. Und dafür gesorgt, dass sich der Mann, der eigentlich endgültig mit dem Trainerdasein aufhören wollte, zum Weitermachen überreden ließ. „Ich habe in Köngen den Spaß am Handball wiedergefunden“, sagt er nach den aus seiner Sicht weniger erfreulichen beiden Stationen davor. Und die Handball-Szene, allen voran die in Köngen, darf Spaß daran haben, dass ein Typ wie Mitranic weiterhin in den Hallen anzutreffen ist.


Klassenverbleibstage

Das erste Foto nach dem Spielende in Neuhausen – nicht ganz scharf mit dem Handy gemacht, aber die Emotionen sind drauf. Fotos: Paesler, Rudel (1)

Klar, der VfB war irgendwie überall das Thema. Auch optisch. Nicht nur in der Arena am Wasen, auch an vielen anderen Sportstätten der Region sah man am Wochenende Menschen mit roten Brustringen. Und zu Wochenbeginn viele mit Ringen unter den Augen. Aber auch verbal wurde gerne zu den Wasenkickern Bezug genommen. Und irgendwie haben sich alle daran gehalten. Zumindest fast alle. Es waren für die hiesigen Clubs Klassenverbleibstage.

Während der VfB seine Glückgefühle gegen Köln erspielte, war ich dabei, wie die Esslinger Bundesliga-Wasserballer ebenfalls den Klassenverbleib klargemacht haben. Das war ein bisschen weniger emotional, weil zu erwarten und mit dem Playoff-Sieg gegen Krefeld eine insgesamt ziemlich unbefriedigende Saison ein gutes Ende genommen hat. Anschließend war ich in Neuhausen. Und da gab es wieder ganz großes Gefühlskino. Für einige Fans zum zweiten Mal innerhalb weniger Stunden, denn einige kamen direkt vom VfB.

Dass es für die MadDogs in dieser Drittliga-Saison nur um den Klassenverbleib gehen würde, war klar. Und dass der geschafft wurde, bedeutet eine gelungene Runde. Gelungen war auch das letzte Heimspiel mit dem 31:29-Sieg gegen Zweibrücken. Zumindest für die Neuhausener. Denn auf der anderen Seite muss ich mit jeder Menge Respekt festhalten: Dass eine Mannschaft wie Zweibrücken absteigt, ist der Wahnsinn. Okay, ich habe nur das eine Spiel gesehen. Aber das war einfach super. Aber: Die Neuhausener haben dagegengehalten. Und am Ende haben sie die Gunst der Stunde genutzt, als die Zweibrückener mit dem Denken angefangen und vor allem im Angriff die entscheidenden paar Prozent nachgelassen haben.

Die Fans in der Egelseehalle gehen mit.

Man sieht: Die Neuhausener Mannschaft lebt. Sie macht Spaß. Und wir dürfen uns auf eine weitere Saison Dritlliga-Handball in der Egelseehalle freuen.

Was die Plochinger Schafhausäckerhalle betrifft, ist das weit weniger sicher. Und zwar nicht, weil Hallenteile auf das Spielfeld zu fallen drohen und die Halle deshalb vergangene Woche für den Ballsport geschlossen wurde. Die Plochinger Mannschaft hat während der Saison nicht immer gelebt, nicht nur bei der Heimklatsche gegen Neuhausen konnte man das beobachten. Aufgewacht ist sie erst gegen Ende – und richtig da war sie in der Abstiegsrunde. Ein schwaches Spiel dort (in Kirchzell) aber wird vermutlich den Abstieg in die BWOL bedeuten, den bitteren Abstieg. Obwohl der TVP in Pforzheim gewonnen und damit – ohne eigenes Mitwirken – am kommenden Samstag noch eine Chance hat.

Es ist verrückt: Vor dem letzten Spieltag sind die Plochinger in ihrer Abstiegsrundengruppe Erster, trotzdem wird es vermutlich nicht reichen.

Denn es ist kaum damit zu rechnen, dass Kirchzell oder Willstätt nicht ihren Matchball verwerten und gewinnen werden. Eine der Mannschaften müsste gegen einen abgeschlagenen Gegner einen Punkt lassen, damit die Plochinger Drittligist bleiben. Am Ende werden denen wohl doch die zu vielen schlechten Spiele auf die Füße fallen. Denn hätten sie gegen Willstätt – in der regulären Saison – und gegen Kirchzell – in der Abstiegsrunde – trotz jeweils eines Sieges nicht den direkten Vergleich verloren, wären die Rechenspiele jetzt andere.

Die Besten zweier bärenstarker Mannschaften unter sich: Timo Durst (am Ball) und Zweibrückens Philipp Kockler.

Sollte es runtergehen, wäre das nicht ganz unverdient. Sollte es doch noch irgendwie reichen, stünde die Mannschaft beim Blick auf den sich abzeichnenden Kader in der kommenden Saison vermutlich besser da als in der bald abgelaufenen. Auch das wäre verrückt. Aber erst heißt es ja abwarten und hoffen.

Das müssen in der Verbandsliga zum Glück weder der TSV Denkendorf, noch die SG Hegensberg/Liebersbronn und der TSV Köngen. Dieser Part kommt in der merkwürdigen Konstellation der HSG WiWiDo zu, die als Zehnter nun noch bangen muss, was von oben runterkommt und ob sie wiederum in die Landesliga müssen. Wobei das schon sehr bitter wäre: mit 24:24 Punkten absteigen. Das hätte für das EZ-Land-Trio genauso gegolten. Aber gut so, dass alle drei drinbleiben.

Und auch gut so, dass es nun am Freitag im Saisonabschluss-Derby zwischen dem Team Esslingen und Heli um nichts mehr geht. Zumindest sportlich. Um dieses Thema werde ich mich in dieser Woche auch noch kümmern. Im Vorfeld und am Freitag vor Ort in der Schelze.