Am Ende rief noch Abteilungsleiter Joachim Steimle vom abstiegsbedrohten Landesligisten Team Esslingen an und verkündete den Zugang von Marco Adelt vom TSV Deizisau für die kommende Saison. Beim Team haben sie ja nach der Verpflichtung von Trainer Vasile Oprea viel vor – Klassenverbleib erstmal vorausgesetzt.
Ansonsten war in dieser Woche bei den Frauen-Teams im EZ-Land einiges los. Zunächst mal hat Württembergligist TSV Wolfschlugen einen Nachfolger für den am Saisonende nach einem Jahr schon wieder scheidenden Trainer Torsten Findeis gefunden: Rouven Korreik kommt von der SG Schorndorf. Wahrscheinlich übernimmt er das Team weiter als Württembergligist, mit dem Aufstieg sieht es ja nicht mehr so gut aus.
Auch Torhüterin Alexandra Brändle geht aus Wolfschlugen weg, sie wechselt eins höher in die BWOL zur HSG Deizisau/Denkendorf. Bei der HSG tut sich einiges. Trainer Veit Wager hat ja schon zugesagt, aber Sina Stumpp versucht es beim wahrscheinlich zukünftigen Drittligisten SC Korb, Meike Fritz hört auf, Bianca Ionita geht zur Polizei nach Bruchsal und Minnette Flaig wird in Bremen Schiffsbau studieren. Interessante Berufe haben sie da bei der HSGDD.
Eigentlich wollte ja auch Urgestein Florence Koutny in den Handball-Ruhestand gehen und an Jüngere übergeben. Dabei ist sie gerade mal 29. Aber wie das mit „eigentlich“ eben so ist: Wenn man so zu einem Verein gehört, dann kann noch so viel Arbeit, elterliche Gastronomie, Freund und Freunde sein – dann bleibt man. Zumal Flo, wie sie mir erzählt hat, gehofft hatte, dass Sina Stumpp ihren Part im Team übernimmt. Tut sie aber nicht.
„Wenn man so lange dabei ist, dann will man nicht zuschauen, wie es den Bach runter geht“, sagt Koutny – hat dann aber doch gleich eingeschränkt, dass das Team in der nächsten Runde schon ganz ordentlich sein wird. Jochen Luik, der Spielleiter, hat auch schon angekündigt, dass es das mit Zugängen noch nicht war und baut zudem darauf, dass sich die jetzigen Spielerinnen so weiterentwickelt haben, „dass wir auf jeden Fall kein schlechteres Team haben werden“.
Koutny will zumindest im Training etwas kürzer treten, bleibt sonst aber – wie wir sie kennen – mit vollem Engagement dabei. „Wer kann schon bei seinem Heimatverein vor der Haustür BWOL spielen?“, fragt sie. Immerhin hat sie bei zwei Aufstiegen ihren Teil dazu beigetragen. Sie weiß aber auch: „Es ist nicht einfach in diesem Umfeld, Spielerinnen zu bekommen, die für den Spaß spielen.“ Mit Geld können sie bei der HSGDD nicht um sich werfen.
Es könnte um die HSG bald einsam werden, wenn Wolfschlugen nicht auf- und gleichzeitig Wernau absteigt. Dann gäbe es im EZ-Land zwar weniger Konkurrenz um Spielerinnen, die BWOL spielen wollen. Aber so recht wäre das Flo dann auch nicht. „Ich fahre lieber zum Derby nach Wernau als nach Steißlingen“, sagt sie. Da geht es morgen hin.
So richtig gut sieht es für die Wernauerinnen aber nicht aus. Sie sind Drittletzter und vier Teams steigen ab. Mit etwas Glück nur drei. Um sicherzugehen, müssen sie zwei Konkurrenten überholen, vor ihnen liegen mit jeweils drei Pluspunkten mehr Lahr und Ottersweier – auch nicht gerade Leichtgewichte. Malsch eins davor ist schon fast nicht mehr einzuholen.
Aber auch die Wernauerinnen lassen sich den Optimismus nicht nehmen. Ich hatte heute Routinier Tine Gall am Telefon – und die strahlt mit ihrer Art ja immer Zuversicht aus. Immerhin hat der neue Trainer Robert Schenker unabhängig von der Ligazugehörigkeit für die kommende Runde zugesagt. Mit den Spielerinnen laufen die Gespräche. Gall jedenfalls hat angedeutet, zu bleiben, „wenn ich verletzungsfrei bleibe“. Sie hat gerade einen Kreuzbandriss hinter sich und findet sich selbst „noch ziemlich langsam“. Aber das wird. „Ich bin nach Wernau gegangen, um hier etwas mit aufzubauen“, sagt sie. „Und wenn wir absteigen, dann will ich wieder aufsteigen.“ So was will man hören.
Schönes Handball-Wochenende allen. In Plochingen findet am Sonntag ja das Württembergliga-Spitzenspiel gegen Wolfschlugen statt. Da geht mein Kollege hin. Ich sehe morgen mal wieder Wasserball – und freu mich schon drauf. Handball im Wasser sozusagen.