Was für ein gutes Wochenende für die Handballer im EZ-Land – vor allem für die, die Punkte und Erfolgserlebnisse wirklich gebrauchen können gab es einige Balsam-Spiele. Exemplarisch für andere steht heute in der EZ (Seite 23) über dem Text vom 30:27-Sieg des Team Esslingen gegen die SG Kuchen/Gingen „Wir können es noch“.
Der Esslinger Landesligist hat den ersten Sieg unter dem neuen Trainer Vasile Oprea eingefahren, und ich bin mir sicher, dass sich sein Vorgänger Thomas Freiwald auch sehr darüber freut. Das Team ist weiterhin Vorletzter, aber das wird schon.
Gleiches gilt für die HSG Ostfildern eine Klasse drüber. „Land in Sicht“ hat Co-Trainer Matthias Wichary nach dem 29:26 beim SC Vöhringen ausgerufen – und unsere Mitarbeiterin hat natürlich gleich die Überschrift draus gemacht (Seite 22).
Zu toppen ist das nur durch das, was meine Kollegin Steffi Gauch-Dörre über ihren Text zum 33:22-Kantersieg des TSV Deizisau in der BWOL gegen den TV Willstätt geschrieben hat: „Unfassbar gut“. Also das muss wirklich richtig klasse gewesen sein, denn bei uns in der Redaktion gilt die Regel, dass man mit Superlativen oder sonst besonders ausdrucksstarken Vokabeln vorsichtig umgehen soll. Denn wann man eine ordentliche Vorstellung als Weltklasse bezeichnet, was will man dann noch schreiben, wenn es wirklich Weltklasse ist? Okay, ich habe in der heutigen EZ auch von Weltklasse geschrieben, allerdings betraf das einen gewissen Herrn Alaba in einer anderen Sportart. Und das war Weltklasse. Andere Geschichte.
Für die Deizisauer freut es mich jedenfalls, weil sie nach bislang richtig guter Saison eine kleine Durststrecke zu durchlaufen hatten. Gefreut habe ich mich gestern auch für den Württembergligisten TV Reichenbach. Was macht man, wenn man drei Mal in Folge gegen ein Team, das hinter einem steht, nur ein Unentschieden geholt hat? Man schlägt eine Mannschaft, die vor einem steht. Das 29:28 gegen HV RW Laupheim tut den TVR-Spielern auch deshalb gut, weil das Spiel auch mit einem 29:29 hätte enden und sie sich darüber nicht hätten beklagen können. Die Erleichterung war entsprechend groß.
Nur beim Drittligisten TSV Neuhausen hat es mal wieder nicht geklappt mit einem überraschenden Punktgewinn. Und auch die MadDogs sind Vorletzter und damit in Abstiegsgefahr. Der Realitätssinn der Neuhausener aber gibt Anlass zur Hoffnung. Torhüter Hans Hermann, der nach Auswärtsspielen immer bei uns anruft, jedenfalls drückte sich nach dem 25:29 in Nußloch klar aus. „Die einzelnen Fehler, die wir gemacht habe, zeugen eher von einem Rückschritt“, hat er gesagt. Trotzdem blickt er positiv in die Zukunft und zwar aus einem einfachen Grund: Jetzt ist Fasnet. „Und danach kommt Neuhausen immer gestärkt zurück.“ Na dann los.