Eigentlich wollte ich gestern Abend noch ein paar Zeilen loswerden von meinen Eindrücken vom Relegationsspiel des TV Plochingen gegen die SG Muggensturm/Kuppenheim. Doch dann kam mir so ein schimpfender VfB-Trainer dazwischen. Es war dann recht spät, bis ich überhaupt meinen Plochingen-Text für die heutige EZ-Ausgabe (Seite 17) schreiben konnte – und irgendwann nach über elf Stunden im Einsatz für Blatt und Leser ist dann auch mal genug.
Es hat aber wirklich Spaß gemacht in Plochingen. Die TVP-Mannschaft hat sich präsentiert wie ein Aufsteiger. 39:23 in einem Relegationsspiel ist eine Ansage. Zwar war Muggensturm/Kuppenheim auch ein bisschen Opfer des Systems, weil die Mannschaft das erste Spiel beim Einmal-Jeder-gegen-Jeden gegen den TSV Viernheim schon klar verloren hatte. Aber auch sonst, bin ich mir sicher, hätte der TVP das Spiel souverän gewonnen.
Danach haben mir die Ohren geklingelt wie nach einem Disco-Besuch – 800 Leute in der kleinen Halle, super Stimmung, viel Krach.
Was das dritte Spiel der Serie betrifft, sind nun die Plochinger ein bisschen im Nachteil: Sie treten am Sonntag (17 Uhr) in Viernheim an und hatten zudem eine kürzere Pause als der Konkurrent. Der grundsätzliche Nachteil, dass der TVP eine Runde mehr zu durchlaufen hatte als die badischen Vertreter, könnte dagegen ein Vorteil sein: Klar durchgesetzt gegen die SG Bottwartal, das stärkt das Selbstvertrauen.
An Unterstützung aus der Heimat wird es auch nicht mangeln – gestern mussten die Plochinger einen dritten Bus organisieren, an die 200 TVP-Fans werden am Sonntag in der Viernheimer Rudolf-Harbig-Halle sein.
Ich hab nach dem Spiel natürlich mit Plochingens Spielertrainer Daniel Brack geredet – und in der Pause kurz mit Papa Rolf –, der natürlich warnend den Finger hebt. Interessant war aber auch das Gespräch mit Gästetrainer Kalman Fenyö. Immerhin hat er mit seiner Mannschaft jetzt gegen Viernheim und Plochingen gespielt. Dass die SG gegen den TVP deutlich höher verloren hat (16 statt 7), ist für ihn kein allzu deutliches Indiz. „Ich sehe die Viernheimer leicht im Vorteil, weil sie Heimrecht haben. Ansonsten ist die Stärke der Teams vergleichbar“, sagt Fenyö – steht heute so auch in der EZ.
Jetzt kenne ich die Viernheimer nicht, aber ich kann sagen, dass die Plochinger zurzeit in einer wirklich guten Verfassung sind. Die üblichen Verdächtigen haben gestern ihre Tore gemacht – aber auch die anderen. Jeder Feldspieler hat mindestens einen Treffer erzielt, gleich fünf kamen auf vier Tore, dazu Brack in seinem vorletzten Spiel als aktiver Handballer mit 10/3.
Noch ein Spiel, dann ist die Handball-Saison im EZ-Land endgültig rum. Und die Chance steht gut, dass wir danach vier Mannschaften in der BWOL haben: Neuhausen, Deizisau, Wolfschlugen und Plochingen. Das wäre dann die neue EZ-Land-Liga. Aber erstmal müssen die Plochinger noch einmal überzeugen. Der TVP packt das. Ich glaube dran.
Das war knapp – 32:32 in Viernheim, Gratulation dem TV Plochingen zum Aufstieg in die BWOL!