Am Samstag kommt unsere EZ-Beilage „Wir sind Ostfildern“ heraus, die einem Teil der Ausgabe beiliegt und in den vier Stadtteilen in den Briefkästen liegen wird. Da geht es um alle möglichen Themen aus Ostfildern und ich hatte das Vergnügen, zwei Texte zu den Nellinger Hornets beizutragen. Ein Interview mit Daniela Stratmann, in dem sie ziemlich interessante Sachen zum Team, zur Zukunft und dazu sagt, was der TVN ihr bedeutet („Der Handball auf den Fildern ist mittlerweile ein Teil von mir“).
In dem anderen Text geht es um die Frage, ob die Hornets noch ein Nellinger Verein sind oder schon ein Ostfilderner. Die Antwort lautet irgendwie: beides. Interessant war dabei zu sehen, welches Verhältnis zwischen Verein und Rathaus besteht. Der Stadt ist das sportliche Aushängeschild ganz recht, sie ist aber nicht so glücklich darüber, dass sie die Spielbetriebs GmbH auch finanziell unterstützt. Das wiederum findet TVN-Geschäftsführer Stefan Wiech nicht so toll. Er hat Recht, wenn er sagt, dass in Städten wie Esslingen und Tübingen die dortigen Spitzenteams (SSVE, KSV oder in Tübingen die Walter Tigers) zumindest bei den Reisekosten einen Zuschuss bekommen. Und das Rathaus hat damit Recht, dass solche Zuwendungen bei Städten von der Größe Ostfilderns (Kirchheim etwa) weniger üblich sind. Der Fokus, sagt Tanja Schulz, die bei der Stadt unter anderem für die Sport zuständig ist, liegt dort „auf dem Breitensport“.
Was will man dagegen sagen? Ich jedenfalls hab nicht wirklich eine endgültige Meinung dazu. Das Geld ist knapp, der Breitensport wichtig – aber die Außenwirkung, für die die Handball-Frauen sorgen, tut der Stadt auch gut. Es hilft zwar nicht viel, wenn auf diese Weise sportinteressierte Menschen ins Wismar oder Harrislee (wer kennt hier Harrislee?) erfahren, dass es Nellingen und Ostfildern gibt („Nellingen bei Ulm“ hat mal eine Zeitung im Norden geschrieben…). Aber in der etwas näheren Umgebung wird Ostfildern eben doch mit Handball in Verbindung gebracht, und das ist gut fürs Image. Übrigens nicht nur wegen Nellingen, sondern auch wegen Scharnhausen und Ruit.
Spieltage in der Sporthalle 1 sind mittlerweile schon ein gesellschaftliches Ereignis. Gleichzeitig spielen die Handball-Frauen seit einiger Zeit unter dem Dach einer GmbH, sind also als Firma zu betrachten, die sich auch selbst finanzieren muss. Aber trotzdem könnten sich Management und Stadt ja noch mal zusammensetzen und überlegen, was beide Seiten füreinander tun können. Damit es die Handball-Macher beim Wirbeln etwas leichter haben. Und der Breitensport trotzdem nicht zu kurz (manche würden sagen: noch kürzer) kommt.
Weiß eigentlich jemand, wie das anderswo so gehandhabt wird?
Hallo Herr Paesler, ich meine ja nicht, dass Sie hier Kaltaquise betreiben sollen. Aber etwas die Informationstrommel ankurbeln. Und auf die Geschichte freue ich mich auch schon. Gutes Ding!
@MadDogs-Fan: Ich denke, einen Hauptsponsor muss sich der Verein schon selbst suchen. Gibt ja genug Leute im Verein, die das tun. Mein Kollege Michael Panzram arbeitet übrigens gerade an einer Geschichte über die „Handball-Familie“ Neuhausen. Ich freu mich schon drauf, was dabei herauskommt.
Ist es nicht wichtig, dass man überall in der Region Neuhausen – oder auch Nellingen – kennt? Anstatt in Harislee? Immerhin haben wir hier einen Drittligisten, der auf der Suche nach einem neuen Hauptsponsor ist. Ich denke, da kann die EZ mehr tun – auch ihr Blog, Herr Paesler – als mit Harisle und Nellingen bei Ulm. Nur so nebenbei.
Wer Breitensport inhaltlich vom Spitzensport trennt, hat von den Zusammenhängen im System ‚Sport‘ wenig verstanden. Alles bedingt sich und alles hängt von einander ab.
Darüber hinaus ist ‚Sport‘ in der Breite wie in der Spitze ein dominantes repräsentatives Feld für Bund, Länder und Kommunen. Also sollte auch die Kommune Ostfildern den Sport auf allen Ebenen fördern.
@Stefan Wiech: Ich hab noch das Wort „auch“ eingefügt, dann versteht man besser, wie ich es gemeint habe. War ein bisschen missverständlich ausgedrückt. Gutes Spiel morgen!
Ich glaube nicht, dass das unsere Aufgabe ist, dem Gegner die geographischen Kenntnisse beizubringen. Und sollte mal ein Bus nach Nellingen in Richtung Ulm fahren, kann ich nur sagen „Schlechte Vorbereitung“. Die Mannschaften wissen eigentlich, wo sie uns finden. Nur nicht immer die Presse aus der gegnerischen Region.
@ Hr. Paesler: in ihrer Einführung ist ein kleiner, aber bedeutender Fehler: die Stadt unterstützt uns nicht! Daher müsste es heißen „ist aber nicht so gücklich darüber, dass Sie die Spielbetriebs GmbH finanziell unterstützen soll“ Oder?
Das scheint sich zu häufen – und es liegt daran, dass es ein Nellingen an der AB-Abfahrt Merklingen gibt, das man bekommt, wenn man bei Google-Maps nur nach „Nellingen“, und nicht nach „Ostfildern-Nellingen“ sucht. Dieses Nellingen ist nämlich 30 Kilometer von Ulm weg. Bleibt nur zu hoffen, dass alle Gäste-Teams – und davon gibt es ja ein paar, die noch nie in der Sporthalle 1 waren – in Nellingen und nicht in Nellingen landen… So wie einstmals der Fanbus der Nürnberger Fußballer, die zu Zweitligazeiten mal nach Aalen statt nach Ahlen gefahren sind. Wobei diese beiden Orten noch wesentlich weiter auseinander liegen.
Letzte Woche spielte Nellingen in Wismar.
Im Vorbericht auf der HP von Wismar stand dazu „dreimal gewannen die Damen aus der Nähe von Ulm“.
Die Hornets sollten also mal daran arbeiten, dass die Gegner in Zukunft wissen wo Nellingen liegt.