Zur neuen Esslinger Handball-Spielgemeinschaft habe ich einen Kommentar geschrieben, der in der Samstag-Ausgabe der EZ erscheint. Und natürlich hier. Bitteschön.
Langer Atem
Wer in der Region höherklassigen Handball sehen will, der geht schon lange nicht mehr nach Esslingen, sondern nach Nellingen, Neuhausen, Plochingen oder Deizisau. Oder neuerdings, das ist fast noch schlimmer für die Kernstädter, nach Liebersbronn. Es ist klar, dass die Esslinger die Arme hochkrempeln und etwas tun müssen, um aus dem Schattendasein herauszukommen. Die Baden-Württemberg Oberliga ist ein ehrgeiziges, aber langfristig sinnvolles Ziel. Die Bündelung der Kräfte ist dafür ein adäquater Weg. Das Ganze zunächst über die Jugend anzugehen, jetzt aber schon klar zu formulieren, dass die Erwachsenen nachziehen werden, ist ebenfalls sinnvoll. Die Fußballer gehen beim FC Esslingen einen ähnlichen Weg.
Die Frage stellt sich aber, warum dieser Schritt erst jetzt möglich scheint? Die Enttäuschung der Altbacher, die nach nur drei Jahren wieder ohne Jugendspielgemeinschaft dastehen, ist verständlich. Die Esslinger hätten sich eher überlegen können, mit wem sie in eine gemeinsame Zukunft gehen wollen.
Dass die Bildung von Spielgemeinschaften Sinn machen kann, aber nicht die Lösung aller Probleme ist, kann man in der Welt des Mannschaftssports immer wieder beobachten. Es ist ein großer und nachhaltiger Integrationswille und -aufwand nötig. Es wird auch kein Selbstläufer sein, dass die Esslinger Aktiven-Teams in Zukunft höherklassig spielen. Es ist Geduld gefragt und es müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden, vor allem die Erstellung eines klaren sportlichen Konzepts. Da sind die Esslinger offensichtlich dran.
Ein weiteres Zusammengehen ist vermutlich die einzige Chance des Esslinger Handballs, um wieder weiter nach oben zu kommen. Die Macher des neuen Team Esslingen werden einen langen Atem brauchen, einen längeren, als sie das bei der Zusammenarbeit mit den Altbachern hatten.