Der Januar und vor allem der Februar sind die Monate der Personalien. Wer schon im Dezember welche verkündet, ist früh dran und im Vorteil, wer später kommt, muss schauen, dass er den Zug – also den Zugriff auf Spieler – nicht verpasst. Für die Macher in den Vereinen bedeutet das jedenfalls eine Menge (ehrenamtliche) Arbeit. Und in einer Sportredaktion, dass man manchmal nicht weiß, was so an Namen auf den Schreibtisch flattert, wenn man ins Büro kommt.
Ich will und kann jetzt nicht alle Personalien kommentieren, zusammenfassend aber kann man sagen, dass ein paar wirklich gute dabei waren. Im Trainerbereich sind Veit Wager zu Heli, Simon Hablitzel zu den Wolfschlugener und Marion Radonic zu den Köngener Frauen richtig gute Verpflichtungen. Den zukünftigen Plochinger Coach Michael Stettner kenne ich noch nicht persönlich, im ersten Telefonat aber hat er auf mich einen sehr angenehmen Eindruck gemacht.
Aber spielen tun nun mal die Spieler. Und da finde ich, dass etwa der TSV Neuhausen, der Partnerverein HSG Ostfildern und insgesamt auch der TV Plochingen und der TSV Deizisau zuversichtlich auf die kommende Saison schauen können – um mal ein paar im EZ-Land prominente Clubs herauszugreifen.
Der Reihe nach. Die Neuhausener haben in dieser Saison unter dem neuen Trainer Tobias Klisch den vielleicht größten Schritt der vergangenen Jahre gemacht. Raus aus dem Fahrstuhl, hieß das Motto, die Mannschaft hat sich in der dritthöchsten Spielklasse etabliert. Und das ist ein Ding. So etwas ist natürlich alles andere als eine Garantie dafür, dass es so weitegeht. Es hat schon oft Fälle gegeben, in denen man sich auf dem richtigen Weg wähnte, nach einem guten den nächsten Schritt machen wollte – und dann wieder ins Schlingern geriet. Aber man kann Voraussetzungen dafür schaffen, dass es weiter vorwärts geht. Bei den Maddogs haben sie das getan. Die wichtigsten Spieler vom Tor bis zum Kreis haben verlängert. Und in Rückkehrer Lukas Fischer sowie Felix Zeiler vom VfL Pfullingen bekommt die Mannschaft zwei richtig gute Spieler dazu, die die Mannschaft weiterbringen können.
Dass Fischer vor ein paar Jahren schonmal bei den Maddogs zugesagt hatte und dann doch nicht kam, ist mittlerweile vergessen. Er ist ein Neuhausener Junge und spielt in Zukunft mit einigen seiner Freunde zusammen. Zeilers Spielweise im Rückraum hat mir schon in seiner Plochinger Zeit sehr gut gefallen. Also die Neuhausener sind, wenn man zudem das viele Talent aus der JANO dazurechnet, für die kommende Saison sehr gut aufgestellt.
Das gilt auch für die HSG eine Liga drunter. In der zweiten Saison nach dem Aufstieg in die BWOL, die dann Regionalliga heißen wird, profitieren die Ostfilderner auch davon, dass es im Neuhausener Kader eng wurde. Florian Distel und Daniel Maier kommen vom Partner, dazu vom so gut wie Absteiger SG H2Ku Herrenberg Janne Böhm, von dem man auch nur Gutes hört. Auch hier gilt also, wenn man ebenfalls das bleibende, bestehende Personal und das JANO-Talent dazu rechnet: Die Saison 2025/2025 kann kommen.
Während die HSG die laufende Runde durch die Qualifikation für die Aufstiegsrunde mit dem Thema „sicherer Klassenverbleib“ abgehakt hat – was nicht bedeuten wird, dass die Mannschaft dort das Handballspielen einstellt –, ist der TV Plochingen noch mehr im Rennen um den Aufstieg in die 3.Liga, was in diesem Fall eine Rückkehr bedeuten würde. Der TVP ist allerdings nicht der Favorit und wenn man den Kader für die kommende Runde Stand heute anschaut, muss man sagen: Gut für die Regionalliga, kaum ausreichend für die 3. Liga. Auch die Plochinger haben gute Transfers getätigt. Marc Krammer kommt aus Heiningen, Lukas Mäußnest ist einer von vielen Spielern, die Herrenberg verlassen und spielt in der kommenden Runde in Plochingen. Aus Neuhausen/Erms kommen Marius Klingler und Patrick Bauer und was ich aus der Reutlinger Gegend gehört habe, sind das richtig Gute. Die Erms-Neuhausener holen dafür Patrik Letzgus aus Filder-Neuhausen. Dazu darf nicht der Wert dessen unterschätzt werden, dass Leistungsträger wie Felix Stahl, Yannik Leichs und Max Schütze beim TVP bleiben.
Aber es gibt auch Abgänge. Der eine oder andere wie Torhüter Felix Beutel oder Außen Aleksa Djokic dürfte durch die Zugänge gut ersetzt sein. Aber Manuel Haas, der mit seinen Kumpels in Bartenbach Landesliga spielen wird, tut richtig weh. Haas ist in acht Jahren zum Gesicht der Mannschaft geworden, ein wichtiger Torewerfer und einfach ein guter Typ. Aber wie gesagt: Wenn die Plochinger nicht aufsteigen, mache ich mir um sie keine Sorgen.
Das gilt auch für die Deizsauer, wenn sie wie zu erwarten wieder runter in die Württembergliga müssen. Sie haben sich unter anderem mit Dominik Wolf und Max Dannenmann, wie man so schön sagt, punktuell und ordentlich verstärkt. Und auch hier bleiben einige wichtige Spieler dem Verein treu. Sieht also ebenfalls gut aus.
Ein paar Sätze noch zum TV Nellingen: Sportlich ist die Lage bei dem Frauen-Drittligisten nicht allzu gut, es droht der Abstieg in die Regionalliga (bisher BWOL). Früher hat da mal ein zweites Team des Vereins gespielt, das es nicht mehr gibt. Aber der TVN hat seine Abteilungsleitung rund um den neuen Chef Tobias Danner sowie die sportliche Leiterin Vroni Goldammer, Trainer Jan Hirschmüller und die früheren Spielerinnen Steffi Urbisch und Sandra Faustka neu aufgestellt. Das klingt alles auch recht gut und erlaubt einen optimistischen Blick in die Zukunft, zumindest mittelfristig.
Das waren jetzt viele Namen, ich weiß. Aber so ist das im Januar und Februar.