… wenn da nicht die Sache mit Mimi Kraus wäre – aber dazu später.
Über das Wetter schreiben wir bei der Zeitung, zumindest im Sportteil, nicht so oft. Diesmal ging es aber nicht anders. Das Besondere am Esslinger Marktplatzturnier ist eben, dass es eine Freiluftveranstaltung ist – und da spielt es für den Erfolg der Veranstaltung eine große Rolle, ob es regnet oder ob die Sonne scheint.
Nur drei Spiele der beiden Top-Turniere vom Wochenende mussten in der Schelztorhalle ausgetragen werden, dann ging es raus auf den Marktplatz – klasse. Das Finale zwischen Bietigheim und Kriens-Luzern unter freiem Himmel sehen zu können, hat Spaß gemacht. Gestern beim Turnier der regionalen Teams war es dann richtig super – alle Spiele draußen. Es war Regen angekündigt, ich hab stattdessen meine Sonnenbrille gebraucht.
Gewonnen haben Bietigheim bei den Top-Teams und Plochingen bei den regionalen. Der Auftritt des TVP war beeindrucken – ich glaube in der kommenden Württembergliga-Runde können wir von dem Team von Trainer Daniel Brack einiges erwarten.
Etwas schade war, dass am Samstag Frisch Auf Göppingen den Finaleinzug verpasst hat. Zum einen hat die Mannschaft gegen Zweitligist Bittenfeld einfach schlecht gespielt. Aber hier spielte eben auch der unglückliche Umstand eine Rolle, dass die Begegnungen am Samstag über zwei Mal 20 Minuten gingen, die vorgezogenen Spiele am Freitagabend aber über zwei Mal 30. Und nun ist genau das passiert, dass alle drei Teams ein Mal gewonnen hatten, dass Frisch Auf gegen Kriens-Luzern den deutlichsten Sieg eingefahren hat, spielte dann keine Rolle mehr.
Es gab ein Siebenmeterwerfen. Die Schweizer setzten sich durch – und unterlagen dann im Finale Bietigheim. Kriens-Luzern hat mir mit seiner dynamischen Spielweise gut gefallen und auch der Schweizer Nationaltrainer Rolf Brack war glücklich – ich hatte mich aber ehrlich gesagt ein bisschen auf ein Finale zwischen Göppingen und Bietigheim gefreut.
Naja. Tatsächlich war zumindest am Samstag nicht das Geschehen auf dem Spielfeld das Hauptthema beim Turnier. An allen Ecken wurde vor allem über das Thema Mimi Kraus diskutiert. Was passiert ist, werden alle wissen. Auch ich hab dazu viele Gespräche geführt, unter anderem ein sehr ausführliches mit dem DHB-Präsidenten Bernhard Bauer. Wir machen damit morgen auf unserer ersten Sportseite auf – das Marktplatzturnier kommt dann groß im Lokalen.
Natürlich hat sich Bauer nicht dazu geäußert, was er für ein Strafmaß für Kraus erwartet. Aber er hat ausführlich erzählt, was er von der Sache hält.
„Er ist so eine Art schlampiges Handball-Genie und deshalb wird die Kommission sicher auch würdigen müssen, wie die Verstöße zustande gekommen sind“, sagt er.
Und: „Mimi habe ich immer als liebenswerten, sympathischen Chaoten erlebt, dem man eigentlich nicht böse sein kann. Deshalb müsste ich mich sehr täuschen, wenn Mimi das bewusst gemacht hätte.“
Das ausführliche Interview also morgen in der EZ. Ich persönlich, und ich muss mich da ja nicht so zurückhalten wie der DHB-Präsi, glaube, dass Kraus nicht mit einer Sperre von drei Monaten wegkommen wird, dass ihn aber auch nicht die Höchststrafe von zwei Jahren trifft. Aber die Göppinger werden so oder so in den kommenden Tagen wohl einen Nachfolger auf der Spielmacherposition präsentieren. Und ob Kraus überhaupt noch mal für Frisch Auf spielen wird, ist die Frage. Das Thema wird uns noch eine Weile beschäftigen.
Ansonsten habe ich alles hinbekommen, was ich mir rund um das Marktplatzturnier vorgenommen habe. Ein Bauer-Interview hatte ich geplant, allerdings nicht unbedingt gleich für die morgige Ausgabe – war so halt ein bissle mehr Stress. Macht aber nichts, wenn das Ergebnis stimmt.
Dazu habe ich mich mit dem früheren Göppinger Torhüter Jaume Fort unterhalten. Ein hochinteressanter und hoch sympathischer Typ. Die Geschichte gibt es gleich morgen. Aus meinen Gesprächen mit dem bald diplomierten Film-Produzenten Jochen Masching und dem neuen DHB-Bildungsreferenten Lars Schwend werde ich in den kommenden Tagen noch etwas machen. Nachzulesen dann natürlich auch in der EZ.
So, nach einem sehr langen Handball-Wochenende ist jetzt Feierabend.