Aufsteiger, Absteiger, Drinbleiber

Stimmt: Der TSV Wolfschlugen mit Fabian Sokele (hinten) hat den Aufstieg geschafft. Fotos: Rudel
Stimmt: Der TSV Wolfschlugen mit Fabian Sokele (hinten) hat den Aufstieg geschafft. Fotos: Rudel

Die Handball-Saison ist fast beendet. Die HSG Ostfildern hat mit dem Erfolg in der Abstiegsrelegation der Württembergliga ihr Saisonziel Klassenverbleib gerade so geschafft. Jetzt steht nur noch der Abschluss der Aufstiegsrelegation an, in der der TV Plochingen nach überstandener erster Runde in dieser Woche noch zwei Spiele hat.

Egal, wie das ausgeht, kann man jetzt schon sagen, dass die Plochinger besser abgeschnitten haben als ich es vor der Saison in meiner alljährlichen Saisonprognose hier am Kreis vermutet habe. Und wie auch alljährlich will ich dann mal Bilanz ziehen. Insgesamt muss ich erkennen, dass ich zwar unterm Strich nicht so schlecht, in einigen Fällen aber gehörig daneben liege.

Stimmt nicht: Das Team Esslingen zunächst mit Thomas Freiwald (links) und dann Vasile Oprea steigt nicht auf, sondern ab.
Stimmt nicht: Das Team Esslingen zunächst mit Thomas Freiwald (links) und dann Vasile Oprea steigt nicht auf, sondern ab.

Knapp daneben und doch richtig vorbei liege ich bei unserem Ex-Drittligisten TSV Neuhausen. Ich habe den MadDogs nach dem x-ten Wiederaufstieg eine schwere Saison vorausgesagt, ihnen aber – ganz Optimist – knapp den Klassenverbleib zugetraut. War nix, am Ende mit satten zehn Punkten Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz ging es wieder runter in die BWOL.

Dort gibt es in der kommenden Saison wieder das ewig junge Duell zwischen Neuhausen und dem TSV Deizisau. Den Deizisauern habe ich nach dem Aufstieg in die BWOL zwar auch den Klassenverbleib zugetraut. Aber dass sie es „mindestens genauso schwer“ wie die Neuhausener haben würden, ist so nicht eingetroffen. So richtig gefährdet waren die Deizisauer eigentlich nie, Platz neun mit dem ausgeglichenen Punktestand von 30:30 verdient frei nach Jogi högschten Reschpekt!

Deizisau und Neuhausen bekommen es in der BWOL auch mit dem TSV Wolfschlugen zu tun, der sich über einige Jahre langsam in diese Liga gearbeitet hat. Hier habe ich mit meiner Prognose einen Volltreffer gelandet, was allerding auch nicht soo mutig war. Meisterschaft, Aufstieg – passt.

Vielleicht kommen ja noch die Plochinger dazu, die aber wie schon erwähnt auf jeden Fall besser abgeschnitten haben als „spielt ebenfalls lange mit, am Ende macht sich aber der dünnere Kader bemerkbar und alle sind mit Platz drei oder vier zufrieden“. Vielleicht wären sie das beim TVP auch gewesen – gegen Rang zwei und die Aufstiegsrelegation hat sich dann aber niemand gewehrt – viel Glück jetzt in den letzten beiden Entscheidungsspielen, kann ich nur sagen.

In der kommenden Saison bleiben von den EZ-Land-Teams der TV Reichenbach und Ostfildern in der WL übrig. Die Reichenbacher dürften im Jahr eins nach Daniel Mayr und mit Daniel Hebisch mit Platz elf nicht ganz zufrieden sein. Aber die Mannschaft hatte wirklich mit viel Verletzungspech zu kämpfen – und ist zumindest nicht in den Abstiegsstrudel geraten, wie es auch leicht mal passieren kann. Also, alles gut gegangen, kommende Saison besser machen.

Und Ofi? Mir wurde ja zwischenzeitlich offenbar schon übel genommen, dass ich die HSG so gut wie abgeschrieben habe. Aber ehrlich gesagt, habe ich lange nicht kapiert, dass der Vorletzte in die Relegation darf. Und sind wir ehrlich: Unbedingt üblich ist es auch nicht, dass ein Aufsteiger mit am Ende 11:41 Punkten auf diesem Platz noch eine Chance bekommt. Aber immerhin, die Mannschaft hat diese Chance genutzt und sich in der Relegation gegen die TSF Ditzingen durchgesetzt. Und nicht, dass mich jemand falsch versteht: Natürlich freue ich mich für die HSG. Hier gilt dann der gleiche Satz wie bei den Reichenbachern.

Ich bin morgen übrigens mit Ostfilderns Trainer Michael Schwöbel verabredet und mache ein Interview für die Mittwochausgabe der EZ.

Nochmal zurück zur BWOL, der der Frauen: Da hat es die HSG Deizisau/Denkendorf wie von mir vermutet geschafft, sich unter dem neuen Trainer Veit Wager weiter in der Liga zu etablieren. Es lief zwar nicht immer alles ganz rund, Platz fünf mit 31:21 Punkten ist aber mehr als okay.

Das kann man von den Frauen des HC Wernau leider nicht sagen. Der Aufwärtstrend ist erstmal vorbei, der personelle Umbruch wurde mit dem Abstieg bezahlt. Von einem „Jahr der Konsolidierung“ habe ich geschrieben. Im Moment kann ich nicht einschätzen, wie groß die Chance ist, dass es in der nächsten Saison wieder hoch geht.

Eins drunter habe ich vermutet, dass es für die Frauen des TSV Wolfschlugen für den Aufstieg „nicht ganz reichen“ wird. So war es auch: Platz zwei mit am Ende reichlich Sicherheitsabstand zum Meister TuS Metzingen II.

Aufsteiger HSG Deizisau/Denkendorf II habe ich, wie viele andere auch, nicht allzu viel zugetraut. Dann hat das Team eine echt komische Saison gespielt: Lange sah es danach aus, dass es doch mit dem Klassenverbleib klappen könnte, dann aber ging es doch wieder nach unten auf den letzten Platz mit dem Gang zurück in die Landesliga. Schütteln und weitermachen heißt es jetzt.

Damit kommen wir schon zur Landesliga der Männer – und meinem größten Klops. Aber mal ehrlich, wer hätte gedacht, dass das Team Esslingen, das vor einem Jahr noch knapp gegen Ostfildern am Aufstieg in die WL gescheitert ist, in die Bezirksliga absteigen würde? Ich habe dem Team sogar zugetraut, es diesmal zu schaffen. Also aufzusteigen. War nix, sowas von nix.

Beim HC Wernau habe ich mich um eine Einschätzung gedrückt – am Ende Platz sieben mit 23:29 Punkten. Versetzt, alles gut.

So, jetzt noch eine knappe Woche mit dem TV Plochingen mitfiebern. Dann kommt hier noch die Wahl zum Trainer der Saison im EZ-Land!


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2 Antworten auf „Aufsteiger, Absteiger, Drinbleiber“

  1. Einen Satz wert gewesen wäre vielleicht noch der Meistertitel und Aufstieg der Frauen des TV Reichenbach in die Württembergliga – auch ohne Saisontipp zu Beginn. Dort ersetzen Sie dann nicht nur die HSG DD 2, sondern mit dem HC Wernau, dem TV Nellingen 2, Wolfschlugen und der HSG Ebersbach/Bünzwangen geht es ja dann nächstes Jahr derbymäßig zu wie bei den Männern in den letzten Jahren.