Gulas Derby

Kaum einer lag beim Wurf so schön in der Luft wie Alexis Gula. Egal, ob im Deizisauer Trikot . . .
Kaum einer lag beim Wurf so schön in der Luft wie Alexis Gula. Egal, ob im Deizisauer Trikot . . .

... oder im Plochinger. Fotos:  Rudel
… oder im Plochinger. Fotos: Rudel

In der Bezirksliga spielt die SG Hegensberg/Liebersbronn gegen den TSV Köngen und der TV Altbach gegen den TSV Wolfschlugen II, in der Kreisliga A HeLi II gegen das Team Esslingen II. Ohne die Brisanz dieser Begegnungen schmälern zu wollen, das Top-Derby im EZ-Land steigt an diesem Wochenende in Plochingen: TVP in der BWOL gegen den TSV Deizisau. Morgen, 20 Uhr.

Zuletzt gab es das Duell vor zwei Jahren eine Klasse tiefer. Dann sind zuerst die Deizisauer und dann die Plochinger aufgestiegen. Die Deizisauer haben es in der vergangenen Saison als Neuling gut gemacht und die Plochinger sind mit bislang 10:12 Punkten auch auf keinem schlechten Weg.

Zwei der zehn Zähler hat der TVP im Derby gegen Drittliga-Absteiger TSV Neuhausen geholt. Das war eine echte Überraschung. Die Deizisauer (momentan 13:9 Punkte) sollten also gewarnt sein. Sind sie auch. „Vielleicht ist Plochingen als Heimmannschaft leicht favorisiert“, sagt Pressewart Arne Staiger sogar.

Auf einen Plochinger dürften sich Staiger und einige andere TSV-Verantwortliche wie Daniel Fischer besonders freuen – und die Freude beruht auf Gegenseitigkeit: Alexis Gula. „Die sieben Jahre in Deizisau lassen sich nicht wegschieben“, sagt der TVP-Co-Trainer über die „schöne Zeit“ ein paar Kilometer westlich. „Aber ich bin ein Plochinger“, sagt er noch.

Bis 2008 hat Gula den Deiziauer Kreis beackert und in dieser Zeit unter anderem mit Staiger, Fischer und dem heutigen TSV-Trainer Mike Wolz zusammengespielt. „Mike war mein Mittelmann“ erinnert er sich. „Und mit Daniel bin ich heute noch eng befreundet.“ Dann ging er nach Plochingen zurück, spielte dort noch drei Jahre und wechselte dann auf die Bank.

Dass sich Gula da immer noch aufhält, war eigentlich nicht zu erwarten. Daniel Brack wollte in dieser Saison nicht mehr Spieler-, sondern nur noch Trainer sein, Gula als Koordinator an der Seitenlinie wurde da nicht mehr gebraucht. Also wollte sich der frühere Kreisläufer ganz auf seinen Job im Marketing „und noch so einiges“ im Verein konzentrieren.

Doch es kam anders: Brack merkte während der Vorbereitung, dass es ohne ihn auf dem Spielfeld doch nicht geht – und so ist auch wieder Gula in der Halle gefordert. Der ließ sich leicht überreden und sagt heute mit einem Grinsen: „Den aufwändigsten Teil der Vorbereitung habe ich verpasst.“

Aber es macht ihm Spaß: „Es harmoniert ganz gut bei uns.“ Außerdem ist er einfach froh, dass Brack wieder mitspielt: „Zum Glück hat er es sich anders überlegt. Er ist unser Kopf.“ Wie er fehlt, wenn er fehlt, hat man am vergangenen Samstag in Schwetzingen gesehen, als die Mannschaft ohne Brack mit 18:26 unter die Räder kam – allerdings beim Tabellenführer.

Brack hatte übrigens einen sehr guten Grund für seine Abwesenheit: Er wurde zum zweiten Mal Vater. Gratulation auch von dieser Stelle!

Von Bracks Arbeit ist Gula überzeugt. Deshalb hofft er, dass der ehemalige Bundesligaspieler auch in der kommenden Saison TVP-Trainer sein wird. Für die entsprechenden Gespräche bleibt ja noch ein bisschen Zeit. Spielen wird er dann aber auf keinen Fall mehr, sagt Brack. Auch von „Trainerfuchs“ und Ex-Kamerad Wolz hält Gula eine Menge. Es wird ein interessantes Derby morgen um 20 Uhr in der Schafhausäckerhalle. Es ist auch Gulas Derby.


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