War’s das schon? Mit 30:34 haben die Nellinger Handball-Frauen das Hinspiel im Playoff-Finale gegen den SVG Celle verloren. Vor einem Jahr standen sie auch schon im Finale, haben gegen Rosengarten das Hinspiel mit einem Tor verloren – und das im Rückspiel nicht mehr umgebogen. Ich war damals Augenzeuge.
Es gibt wenig Hoffnung. Aber es gibt Hoffnung. Nellingen ist nicht schlechter. Aber hatte die Nerven nicht im Griff. Während die Cellerinnen nach Meinung des Kollegen von der Celleschen Zeitung die „wohl beste Saisonleistung“ abgeliefert haben, haben die TVN-Frauen eine der schlechtesten gezeigt. Sollten beide Teams am Samstag im Rückspiel in Celle ihr Normalniveau abrufen, sind vier Tore also aufzuholen. Die große Frage ist, ob die Hornets das schaffen. Denn wer aufsteigen will, muss auch dann seine Leistung abrufen, wenn es darauf ankommt. Schon im Halbfinale gegen Halle-Neustadt lief nicht alles rund, gegen Celle griffen viele Automatismen nicht, es gab viele, viele, viele leichte Fehler. Celle dagegen hat auf beeindruckende Weise sein Ding durchgezogen. Die Frauen aus Niedersachsen wissen eben, dass sie in dieser Saison (fast) immer gewinnen. Ganz ruhig, manchmal arg ruhig, haben sie das Spiel abgespult und sich kaum Schwächephasen geleistet. Das macht es jedem Gegner schwer.
Bei aller journalistischen Neutralität konnte es einem schon leidtun zu sehen, wie sich die Nellinger Frauen abmühten – und es einfach nicht lief. Sie können es besser, das habe ich so oft gesehen. In Celle können sie nun befreit aufspielen, das haben einige Spielerinnen am Samstagabend trotz hängender Schultern gesagt. Die Frage aller Fragen ist aber, ob sie auch daran glauben, dass sie das Ding gegen so einen selbstbewussten Gegner noch umbiegen können. Ich werde mir das anschauen und entweder wie im vergangenen Jahr vom Scheitern berichten – oder von etwas, das dann irgendwann als so was wie das Wunder von Celle in die Nellinger Vereinsgeschichte eingehen würde.
Naja, Celle hat eine Zweiminutenstrafe mehr bekommen… Das hat in meinen Augen aber eher damit zu tun, dass das Team gut in der Abwehr gearbeitet hat, da ist das Risiko für Zeitstrafen immer größer. Den Eindruck, den der Kollege in diesem Punkt hat (ansonsten trifft er es mit seinen Texten), kann ich nicht teilen. Man hätte auch anmerken können, dass Celles Desiree Comans (neun Tore – die muss er mit der Bänderverletzung gemeint haben, denn sie hat nach dem Spiel gehumpelt) ziemlich viel ungestraft durch Kreis marschiert ist. Aber das ist nichts, was nicht häufiger vorkommt. Ich habe ja letztens hier einige Kritik abbekommen – und netterweise auch Lob -, nachdem ich Schiris kritisiert hatte. In diesem Fall waren die Jungs aber richtig gut. Hoffentlich gibt es am Samstag in Celle ähnlich gute.
Zitat aus der Celler Zeitung vom Montag, den 9.5.2011:
„Das lag zu einem gewissen Teil auch daran, dass das SVG-Team vermehrt mit Zeitstrafen (allein vier in den letzten zwölf Minuten) zu kämpfen hatte, während die Gastgeberinnen, die den Celler Spielerinnen einige schmerzhafte Blessuren in Form von Kratzwunden und Bänderverletzungen zufügten, nahezu komplett auf dem Feld blieben.“
Da ging es ja heiss her, oder wird da schon ein wenig Stimmung geschürt??? 😉
Nachdem ich letzte Woche kritisiert habe, gibt es jetzt ein ein Lob. Und zwar für die 100% Trefferquote vom Siebenmeterpunkt.
Schade das es trotzdem nicht gereicht hat zum Sieg. Aber ich glaube an das „Wunder von Celle“.