Es ist die Zeit des Jahres, in der wir in der Sportredaktion volles Programm haben. Die Fußballer der unteren Klassen spielen wieder, die Bundesliga ohnehin, die Wintersport-Saison läuft noch, die Wasserballer – im Verbreitungsgebiet der Eßlinger Zeitung und der Cannstatter Zeitung sehr wichtig – biegen in die entscheidende Phase der Saison ein. Und die Handballer sind natürlich auch alle im Einsatz.
Da ist viel zu tun und auf den Seiten wird es eng. Zum Beispiel in der Montag-Ausgabe. Wenn alles läuft, haben wir da acht Seiten zur Verfügung. An so was wie einen freien Sonntag ist nicht zu denken. Der überregionale Teil wird in der Regel mit zwei Seiten Fußball-Bundesliga, einer Mischseite, einer Ergebnis-Seite und einer Wintersport-Seite bestückt. Im Lokalen, und das spiegelt die Kräfteverhältnisse in der Region wider, haben wir eine Seite Fußball und zwei Seiten Handball. Tischtennis, Radball (bei uns auch wichtig), Badminton undsoweiter folgen in der Dienstag- und Mittwoch-Ausgabe. Genauso wie die unteren Handballklassen und der Jugendhandball, dem in der EZ so viel Platz eingeräumt wird, wie ich es von keiner anderen Zeitung kenne.
Aber wie den Platz füllen? Was groß machen, was klein? Zu welchem Text ein Bild stellen und entsprechend die Fotografen einteilen? Wie Termine besetzen? Gesetzt ist der VfB. Auch bei Frauen-Zweitligist TV Nellingen ist (fast) immer jemand. Bei überregional wichtigen Teams mit regionalem Charakter wie Frisch Auf Göppingen, TVB Stuttgart, Stuttgarter Kickers oder den Stuttgarter MTV-Volleyballerinnen werden wir von treuen freien Mitarbeiter(inne)n versorgt, bei Frisch Auf etwa seit Jahren kompetent von Kerstin Dannath.
Was alle anderen Mannschaften betrifft, so haben wir die Freude und die Schwierigkeit, es mit vielen, vielen Teams auf ähnlich hohem Niveau zu tun zu haben. Ein TV Plochingen etwa oder ein TV Reichenbach oder eine HSG Deizisau/Denkendorf wäre bei vielen Lokalzeitungen das Aushängeschild. Wir aber haben nicht nur den TVP, den TVR oder die HSGDD. Und wir haben auch nicht zehn Redakteure und zehn Lokalsportseiten in der Montag-Ausgabe – diesen Lesestoff würde im Übrigen niemand schaffen.
Also wechseln wir ab, schauen nach Derbys, schauen auf die Tabellensituation. Nehmen wir das kommende Wochenende: Beim Bundesliga-Derby zwischen dem VfB und 1899 Hoffenheim ist mein Kollege Hannes Kern, bei den Hornets in Nellingen Andreas Müller, dann haben wir mit einem freien Mitarbeiter das Fußball-Spiel-der-Woche (SV 1845 Esslingen gegen TSV Baltmannsweiler) besetzt. Ich gehe (sehr gerne) zum letzten Vorrundenspiel der SSVE-Wasserballer, in dem es gegen die White Sharks Hannover darum geht, ob es zum wichtigen vierten Platz reicht.
Und dann gehe ich noch zu einem Handballspiel. Und da muss eben eine Entscheidung her. Deizisau/Denkendorf? Würde ich gerne hin und wäre auch spannend. Der Termin mitten am Sonntag ist ein bisschen schwierig, da ich da in der Redaktion als Planer im Einsatz bin. Es muss ja auch noch jemand Zeitung machen – und glaubt mir, das ist mehr Aufwand als man es glaubt und den Seiten ansieht. Plochingen? Auch interessant. Ist aber kein Derby, die Mannschaft steht in der BWOL als Aufsteiger gut da und da waren wir in dieser Saison auch schon ein paar Mal.
Reichenbach oder Ostfildern? Gute Idee. Bei vier BWOL-Teams stehen unsere beiden Württembergligisten ein bisschen im Schatten. Beide kämpfen gegen den Abstieg. Beide spielen (wie Plochingen) am Samstag um 20 Uhr. 16 Uhr Wasserball, 20 Uhr Handball. Passt. Kleiner, netter Nebenaspekt: Beide Teams bekommen Besuch von alten EZ-Land-Recken. Ostfildern erwartet die SG Leonberg/Eltingen mit Frank Ziehfreund, Reichenbach den SKV Unterensingen mit Steffen Rost. Für beide Spiele spricht etwas.
Ich gehe nach Reichenbach, so. Und bin gespannt, ob die Mannschaft von Trainer Daniel Hebisch nach dem ordentlichen Start ins Handballjahr und dem jüngsten Rückschlag gegen Winzingen/Wißgoldingen gegen den SKV etwas reißt und einen weiteren Schritt in Richtung Klassenverbleib macht. Ostfildern wünsche ich – sorry, Frank Ziehfreund – natürlich einen Erfolg gegen Leonberg/Eltingen. Und allen anderen wünsche ich auch einen Sieg. Wir werden von den Spielen, bei denen wir nicht selbst in der Halle sind, wie immer bestens von Trainern, Co-Trainern, Spielern oder Funktionären versorgt und werden die Texte entsprechend ins Blatt heben.
Ich hoffe, ich hab euch jetzt nicht mit Einblicken in die Arbeit der EZ-Sportredaktion gelangweilt. Wenn ja, verspreche ich, was Ordentliches von meinen Wochenend-Terminen zu liefern. Das wird ein volles Wochenende: Samstag Wasserball und Handball, Sonntag fünf überregionale Sportseiten planen und schreiben. Ich liebe diesen Beruf.