Für TVR und HSG wird es eng

Timo Häußermann und der TV Reichenbach müssen sich steigern. Fotos: Rudel
Timo Häußermann und der TV Reichenbach müssen sich steigern. Fotos: Rudel

Was ist los bei unseren Württembergligisten? Wenn man ganz schwarz sieht, könnte die frühere EZ-Land-Liga in der kommenden Saison EZ-Land-freie Zone sein. Nach den Aufstiegen von Deizisau, Wolfschlugen und Plochingen sind nur noch Ostfildern und Reichenbach übrig – und beide Mannschaften stehen im Moment auf dem Relegationsplatz. Dem Abstiegs-Relegationsplatz. Möglich ist das natürlich nur, weil sie blöderweise nicht in der gleichen Staffel spielen. EZ-Land-Derby-freie Zone haben wir also schon.

Bei den Reichenbachern konnte man eigentlich ein bisschen optimistischer sein. Die Ostfilderner haben schon einen beträchtlichen Rückstand auf einen sicheren Platz und können sich jetzt schon darauf einstellen, ihr Glück in der Relegation zu versuchen. Wobei nur vier Punkte nach 20 Spielen wirklich wenig ist und man sich die Frage schon erlauben darf, ob das rein sportlich für die Württembergliga reicht. Vor einem Jahr war es ja auch schon eng. Ich sehe die HSG gerne in der Württembergliga, aber auf Dauer kann es auch keinen Spaß machen, dauernd zu verlieren. In der laufenden Runde schon 18 Mal.

Torhüter Nicolas Stockburger hat die Reichenbacher Niederlage gegen Unterensingen noch in Grenzen gehalten.
Torhüter Nicolas Stockburger hat die Reichenbacher Niederlage gegen Unterensingen noch in Grenzen gehalten.

Bei den Reichenbachern ist der Fall ein bisschen anders gelagert. Die Mannschaft hat zumindest schon 14 Pluspunkte gesammelt und kann die Rettung ohne Relegation sportlich noch gut schaffen. Aber nur, wenn sie nach den beiden jüngsten Niederlagen wieder die Kurve kriegen.

Ich hab das 20:27 gegen Unterensingen gesehen – da konnte man kaum glauben, welche guten Leistungen der TVR in diesem Jahr schon abgeliefert hat. Okay, beim EZ-Pokal hat man auch gesehen, was in der Mannschaft steckt. Gegen Unterensingen kann man verlieren, das ist ein gutes Team, das in der Tabelle ja auch vor den Reichenbacher steht. Aber irgendwie war das alles nicht überzeugend, in allen Bereichen hat irgendwas gefehlt.

Trainer Daniel Hebisch war jedenfalls ziemlich frustriert. In der schwierigen Hinrunde hatte er mit großen personellen Problemen zu kämpfen, was auch die Trainingsarbeit erschwert hat. „Diese Ausrede habe ich jetzt nicht mehr“, sagte er und zuckte mit dem Schultern. Den Angriffen des TVR sah man jedenfalls kaum an, dass da mittlerweile unter der Woche richtig was einstudiert wird.

Aber es war ja schon anders. Die Reichenbacher müssten kapiert haben, welch große Chance sie vertan haben – aber immer noch haben. Hätten sie gegen Unterensingen und davor bei Winzingen/Wißgoldingen etwas geholt, hätten sie einen weiten Satz aus der Abstiegszone gemacht. So beträgt der Rückstand zwei Pluspunkte, alles noch im grünen Bereich.

Bei der HSG Ostfildern kommt was nach: Die A-Jugend mit Patrick Pfeiffer ist in der Württemberg Oberliga Tabellenführer.
Bei der HSG Ostfildern kommt was nach: Die A-Jugend mit Patrick Pfeiffer ist in der Württemberg Oberliga Tabellenführer.

Die Entwicklung in Reichenbach war in den vergangenen Jahren wirklich positiv. Es wäre schön, wenn es so weitergeht und sich die Mannschaft zumindest dauerhaft in der WL etabliert. Das Potenzial dazu ist zweifellos vorhanden. Bei Ostfildern ist ein bisschen mehr der Wurm drin. Aber vom Verein und dem Umfeld her gehört die HSG auch unbedingt mindestens in die Württembergliga. Mut macht der Blick auf den Nachwuchs: Die A-Jugend ist in der Württemberg Oberliga verlustpunktfrei Tabellenführer. Wobei man von den Jungen natürlich nicht erwarten kann, dass sie bei den Aktiven sofort die Württembergliga rocken.

Insgesamt also gilt: noch kein Grund zum Schwarzsehen.

Was man am vergangenen Wochenende auch gesehen hat: In der BWOL, der neuen EZ-Land-Liga, haben die Wolfschlugener zwar auch so ihre Probleme. Es sieht aber danach aus, dass nur aus einem Grund im Sommer aus vier drei Mannschaften aus dem Verbreitungsgebiet der EZ werden könnten: Wenn nämlich der TSV Neuhausen den Wiederaufstieg in die 3. Liga schafft. Da sieht es gut aus, auch, weil Deizisau Schützenhilfe geleistet und Verfolger Pforzheim/Eutingen einen Punkt abgenommen hat. Drücken wir die Daumen.


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2 Antworten auf „Für TVR und HSG wird es eng“

  1. Das mit Deizisau/Denkendorf hab ich auch gehört, kommt aber wohl anders. Ich bleib dran an dem Thema!