Je näher das Saisonende, desto verrückter die Ergebnisse. Das gilt auch für die laufende Handball-Runde und die Vereine im EZ-Land. Und auch für das vergangene Wochenende.
Fangen wir oben an: Der Aufstieg der Nellingerinnen in die Bundesliga rückt immer näher, was auch daran liegt, dass die Hornets zurzeit zwar nicht gerade glänzen, aber ihre Spiele gewinnen. Im Gegensatz zur Konkurrenz. Das ist noch nicht überraschend.
Was in der BWOL passiert ist, war aber schon bemerkenswert. Und für den TSV Neuhausen extrem ärgerlich. Da bekommen die Neuhausener Schützenhilfe vom TV Plochingen, der Tabellenführer Oftersheim/Schwetzingen schlägt – und statt das zu nutzen und durch einen Sieg gegen TB Kenzingen selbst die Spitze zu übernehmen, verlieren sie beim Vorletzten mit 22:24 und rutschen sogar vom zweiten auf den dritten Platz ab.
Zur Erinnerung: Im Gegensatz zu den meisten anderen Ligen steigen in der BWOL die ersten beiden Mannschaften direkt in die 3. Liga auf. Jetzt ist wegen des gewonnenen direkten Vergleichs Pforzheim/Eutingen Zweiter (die Tabelle in der EZ stimmt heute leider nicht, sorry).
Die MadDogs sind erstmal ihre glänzende Ausgangssituation los und haben es plötzlich nicht mehr selbst in der Hand. Hab ich hier nicht kürzlich mal an die Situation vor zwei Jahren erinnert, als der VfL Pfullingen auf der Zielgeraden den Aufstieg verspielt und Neuhausen profitiert hat?
Aber noch ist die Saison nicht rum, und wie es der Spielplan so will, kommt es am letzten Spieltag am 30. April zum Duell zwischen Ofersheim/Schwetzingen und Neuhausen. Showdown.
Unten in der Tabelle muss der TSV Wolfschlugen zittern. Unglaublich: Als Viertletzter – der die Mannschaft von Neu-Trainer Benjamin Brack im Moment ist – kann man direkt absteigen. Wenn die momentane Konstellation mit den potenziellen Absteigern aus der 3. Liga so bleibt, bedeutet es aber den Gang in die Relegation. Das ist eine Chance, wird aber eine ziemliche Rosskur.
In der Württembergliga hält die Relegation vermutlich ein interessantes Duell aus EZ-Land-Sicht bereit. Wobei es hier den Vorletzten in der Nord- und den Drittletzten in der Südstaffel erwischt. Was heißt erwischt: In den meisten anderen Ligen bedeuten diese Plätze den Abstieg, hier die Chance zum Drinbleiben. Die HSG Ostfildern ist sicher dabei, der TV Reichenbach wahrscheinlich. Beide Mannschaften bereiten sich jedenfalls schon auf die Relegation vor – und hätten sich mit Sicherheit einen anderen Gegner gewünscht.
In der Württembergliga der Frauen steht der HC Wernau auf dem Relegationsplatz – dem Aufstiegs-Relegationsplatz allerdings. Die Wernauerinnen haben das Spitzenspiel gegen die HSG Leinfelden-Echterdingen knapp mit 31:30 gewonnen und damit den Verfolger auf Distanz gehalten.
Aus Sicht von LE hat das Ganze freilich ein G’schmäckle, weil Wernau ja bekanntlich sein Team zurückzieht. Konkret heißt das, dass – sollte es so bleiben – der Platz in der Relegation frei bleibt und nicht der Dritte nachrückt. Das ist schade für Leinfelden-Echterdingen. Aber soll man den Wernauer Spielerinnen, die nichts für den Rückzug können, verbieten, bis zum Saisonende alles zu geben, um sich ordentlich zu verabschieden und auch für andere Vereine zu empfehlen?
Und sonst? Bei der SG Hegensberg/Liebersbronn werden dieser Tage größere Mengen Kaltgetränke gebunkert. Sowohl die Bezirksliga-Männer als auch die Landesliga-Frauen sind auf dem Sprung nach oben.
Die nächsten Wochen werden noch einiges an Spannung bieten. Freuen wir uns drauf.