Kommentar zum Trainerwechsel beim TSV Deizisau
Die Handballer des TSV Deizisau stehen vor einem Neuanfang. Schon wieder. Und diesmal könnte es ein besonders schmerzhafter werden. Ein Jahr, nachdem die Ära Mike Wolz vor dem Ende stand und Ralf Rascher neuen Schwung ins Team des Baden-Württemberg-Oberligisten bringen sollte, verkündet der Verein den dritten neuen Trainernamen. Veit Wager als Nachfolger des gescheiterten Rascher, Daniel Mayr als Nachfolger von Interimslösung Wager und ab Sommer nun Olaf Steinke als Nachfolger von Mayr.
Noch ist nicht klar, ob Mayr die Mannschaf in der BWOL übergeben wird – aber danach sieht es im Moment nicht aus, so eng in der Tabelle auch alles beieinander ist. Deizisau steht ganz unten. Der Realismus im Verein ist groß genug, um sich sehr ernsthaft mit der Württembergliga zu beschäftigen. Deshalb kann man die kurze Phase von Mayrs Trainertätigkeit auch noch nicht endgültig bewerten. Klar ist aber, dass Mayr nicht für den Neuanfang stehen wird. Weil er so kurz da war und weil er von sich aus sagt, dass ein Cut her muss. Zu dem auch ein neuer Trainer gehört.
Jetzt kommt Steinke. Nach Mayr, der in Reichenbach erfolgreich war, aber noch nie in der BWOL gearbeitet hat, ein sehr routinierter Trainer. Einer, der schon viele Stationen hatte, zuletzt in Weinstadt aber immerhin vier Jahre war. Einer, der schon viel mitgemacht hat – vermutlich auch Situationen wie die, die er nun vorfindet: Ein Verein, der mal das Handball-Aushängeschild seiner der Region war, in der dritthöchsten Liga gespielt hat – und jetzt droht, in Liga Nummer fünf abzurutschen. Mit der Gefahr, nicht gleich wieder nach oben zu kommen.
So jedenfalls lautet die Selbsteinschätzung in Deizisau. Der Club ist von anderen abgehängt worden, sportlich wie finanziell. In der direkten Umgebung vom TSV Neuhausen und dem TV Plochingen, im weiteren Umkreis auch von anderen. Eine gute Portion Frust ist bei den Machern und im Umfeld dabei. Auch da kann einer gut tun, der mit dieser Entwicklung nichts zu tun hat und gleichzeitig engagiert und unaufgeregt die Sache angeht.
Die Deizisauer tun gut daran, erst einmal kleinere Brötchen zu backen. Sie tun auch gut daran, nicht in der Vergangenheit zu schwelgen und sich mit anderen zu vergleichen. Sie müssen sich schütteln, einige Dinge hinterfragen und langsam den besagten Neuanfang angehen. Die neue Deizisauer Bescheidenheit. Das vorhandene, in der Tradition verankerte Umfeld kann da durchaus helfen.
Das alles gilt übrigens auch, wenn der Klassenverbleib doch noch gelingt. Denn realistisch betrachtet würde es dann auch in der kommenden Saison wieder nur um den Klassenverbleib gehen.
Schade was in Deizisau passiert.
Drei Trainer in einem Jahr und die sportliche Talfahrt, mit der gleichen Mannschaft.
Aber vielleicht ist ein guter Neuanfang mit neuem Trainer gut und bringt Schwung in den Verein,
dennoch sollten die „Macher“ keinen Frust haben, sondern sich hinterfragen.
Ein Neuanfang kann nur funktionieren wenn man schaut was die Nachbarn besser machen und was früher in Deizisau gemacht wurde, mit gutem Personal.
Leider hat man den Anschluss verpasst.