Man merkt: Im Handball wird es intensiver. Immer mehr Entscheidungen fallen – oder werden vertagt. Sowohl, was Auf- und Abstiege betrifft, als auch Personen. Die Knaller-Meldung heute: Trainerin Silke Zindorf verlässt am Ende der Saison nach drei Jahren die Frauen der SG Hegensbgerg/Lieberbronn. Alles dazu in der EZ nachzulesen natürlich. Und möglicherweise könnte ihr HeLi-Männertrainer Jochen Masching folgen. Nicht nach Remshalden, sondern weg von der SG. Ich bin mal gespannt.
Zindorf hat auf dem Berg Spuren hinterlassen. Handballerisch und persönlich. Sie hat das Team in die Württembergliga geführt und dort etabliert. Naja, so gut wie jedenfalls. Zurzeit wackelt es ein bisschen, ich bin mir aber sicher, dass das Team stabil genug ist, die letzten Zweifel am Klassenverbleib auszuräumen. Und wer über die Saison hinweg so auf die Tabellen dieser Handballwelt schaut, der weiß: Ganz ohne Abstiegsgefahr gibt es fast nicht.
Zindorfs Nachfolger Markus Weisl, ein erfahrener Mann im Frauenbereich, wird es aber nicht leicht haben. Denn Zindorf folgen gleich fünf Spielerinnen nach Remshalden, fast alles Leistungsträgerinnen, plus der Co-Trainer. Auch hier gilt: Ich bin gespannt, wie sie das bei der SG lösen. Andererseits hat sich die Spielgemeinschaft mittlerweile so einen guten Namen erarbeitet, dass sich Spielerinnen finden lassen werden.
Ungewiss ist nach wie vor die Zukunft des TSV Deizisau. Zum Glück, muss man fast sagen. Denn hätte die Mannschaft das Kellerduell gegen Schwäbisch Gmünd verloren, wäre es das wohl fast schon gewesen mit der realistischen Chance auf den Klassenverbleib in der BWOL. Unser Weltreisender Jan Geißler ist wieder für die EZ im Einsatz und hat sich den wichtigen 28:26-Sieg angeschaut. „Deizisau kann Abstiegskampf“ steht über seinem Text. Daran hatte man während der Saison schon Zweifel. Aber vielleicht kam die Wende zum Guten ja rechtzeitig, immerhin hat es die Mannschaft noch mit drei direkten Konkurrenten zu tun.
Und in der Vergangenheit war es ja immer die Stärke der Deizisauer, dass sie im Saisonendspurt die wichtigen Spiele gewonnen haben.
Ja, zurzeit sind wir öfter in der Halle in Deizisau vor Ort als in Plochingen. So böse werden sie auf der anderen Neckarseite aber nicht sein, denn es ist ein klares Indiz dafür, dass die Plochinger weder in Auf-, und vor allem auch nicht in Abstiegsgefahr schweben. Wir müssen also nicht darüber berichten, ob die Mannschaft noch eine Chance aufs Drinbleiben hat.
Berichten kann man nach dem nicht ganz erfreulichen Abgängen beim TVP jetzt aber über erfreuliche Zugänge. Allen voran Dominik Eisele, der vom Drittligisten TSV Neuhausen kommt. Stark. Jetzt haben die Plochinger nicht nur einen Mann mit Bundesliga-Erfahrung auf der Bank sitzen, sondern bald auch wieder einen auf dem Spielfeld. Trainer Daniel Brack, mit dem ich gerade telefoniert habe, freut sich jedenfalls mächtig über den Coup mit Eisele. Gut, was sie da machen beim TVP. Und auch, wie sie in der schwierigen Phase zuletzt ruhig geblieben sind. Auch hier bin ich sehr gespannt über die weitere Entwicklung. In der kommenden Saison dann. Geschichte in der EZ folgt.
… und heimlich, still und leise pirscht sich die HSG Ostfildern in der Landesliga auf den Relegationsplatz. Da kann der Sieg kürzlich im Spitzenspiel gegen Ober-/ Unterhausen noch so richtig wertvoll werden. Durch den Patzer der SGOU im Derby bei der TSG Reutlingen ist die HSG vorbeigezogen und steht jetzt auf dem Relegationsplatz. Es wäre ja auch ganz ungewöhnlich, wenn Ostfildern mal nicht Relegation spielen würde. Auf den Fildern erinnern sie sich schon gar nicht mehr daran, wann das mal nicht der Fall war.
Und es wäre ja echt eine Geschichte: Die Schwöbel-Brüder verabschieden sich mit dem erneuten Aufstieg in die Württembergliga von der HSG-Bank.
Es war noch viel mehr los im EZ-Handball-Land. Aber jetzt mach ich auch mal Feierabend. Gute Woche allen.