Es sind noch nicht so viele Spiele gespielt, in der Handball-Verbandsliga – und nicht nur dort – zeichnen sich aber bereits einige Dinge ab. Ich war am Samstag in der Halle in Sulzgries und konnte mir einen Eindruck vom Stand der Dinge beim Team Esslingen und dem TV Reichenbach machen. Den TSV Denkendorf habe ich in dieser Runde auch schon gesehen – gegen Reichenbach.
Der reine Blick auf die Tabelle der Staffel 2, die man mit vier hiesigen Mannschaften immer noch gerne als EZ-Land-Liga bezeichnen kann, birgt durchaus Erstaunliches. Wobei die Tabelle ja zum einen eine Momentaufnahme ist und zum anderen nicht alles zeigt.
Sie zeigt aber: Der von vielen erwartete Zweikampf an der Spitze zwischen dem SKV Unterensingen und der SG Hegensberg/Liebersbronn tobt noch nicht. Der SKV von Trainer Michael Schwöbel hat 12:0 Punkte, die SG Heli von Veit Wager 5:3. Aber: Die Berghandballer haben zwei Spiele weniger absolviert und die überraschende 26:27-Niederlage in Reichenbach hätte nicht sein müssen. Sowohl mein Kollege Robin Kern, der in der Halle war, als auch fair Reichenbachs Abteilungsleiter Marcus Masching haben mir berichtet, dass Heli nicht schlechter war.
Außerdem gibt es einen großen Unterschied zwischen Unterensingen und Heli: Die einen sind eingespielt, auch mit ihrem Trainer, die anderen müssen sich noch einspielen, auch mit ihrem Trainer. Heißt: Ich rechne schon damit, dass Heli noch kommt.
Man sieht aber auch: Der SKV ist schon das Maß der Dinge. Das erkennt man auch daran, wie die Denkendorfer dort am Samstag unter die Räder gekommen ist. Ich habe in Sulzgries zwischendurch mal aufs Handy geschaut, da stand es nur 13:11. Am Ende aber stand ein 35:24. Zur Erinnerung: Es war das Duell Erster gegen Dritter. Zweiter ist übrigens der starke Aufsteiger SG Ober-/Unterhausen.
Also läuft es darauf raus, dass wohl tatsächlich nur die Heli-Handballer, wenn sie denn mal in Topform sind, dem SKV so richtig Paroli bieten können. Am 7. Dezember ist das direkte Aufeinandertreffen in Unterensingen.
Ansonsten kann man beobachten, dass die Denkendorfer und Reichenbacher (jetzt Dritter) auf dem Weg sind, eine ordentliche Runde zu spielen, eine ordentlichere vielleicht, also man das gedacht hat. Bei aller Neutralität wünsche ich Denkendorfs Coach Ralf Wagner auf jeden Fall nach beeindruckenden zehn Jahren einen gute Abgang am Ende der Runde.
Und man kann beobachten, dass das Team Esslingen Probleme hat. Die wurden auch beim von mir beobachteten 30:32 gegen Reichenbach sichtbar. Auch wenn die Ergebnisse knapp waren, etwas hat bei den fünf Niederlagen – bei sechs Saisonspielen – immer gefehlt. Gegen Reichenbach war es die Kreativität im Angriff und überhaupt ein bisschen die Dynamik. Dazu kommt nun auch noch die Unsicherheit. Eigentlich müsste die Mannschaft gut genug sein, um unten rauszukommen. Aber jeder, der schonmal Mannschaftssport betrieben hat, weiß, dass Dynamik auch anders wirken sein kann, nämlich in Form einer Abwärtsspirale. Zu wünschen, und das darf ich als EZ-Reporter dann doch finden, ist den Teamplayern, dass sie die Kurve kriegen.
Das für heute. Ich bin gespannt, wie sich die Kräfteverhältnisse in der EZ-Land-Liga weiter entwickeln. Eine gute Woche allen. Vermutlich werde ich an ihrem Ende in der gedruckten Zeitung und ihren digitalen Kanäle das Teilnehmerfeld des EZ-Pokals vom 4. bis 6. Januar im Sportpark Weil veröffentlichen.