
Ich musste erst einmal recherchieren, ob es von dem Wort „Ära“ einen Plural gibt. Denn Ären, so lautet er, sind in diesen Tagen ein bisschen das Thema im hiesigen Handball. Eine endet, eine könnte enden, eine könnte beginnen und eine technische hat begonnen. Und dann gibt es, das ist ein anderes Thema, noch das eine oder andere Fragezeichen, was den Saisonendspurt betrifft. Doch der Reihe nach.
Zehn Jahre bei einem Verein, das muss man erst einmal schaffen. Trainer Ralf Wagner hat es beim TSV Denkendorf (sehr bald) geschafft. Aber ein elftes kommt nicht dazu. Deshalb wurde er im Rahmen des letzten Saison-Heimspiels der Denkendorfer gebührend verabschiedet. Es geht mit der Mannschaft noch zum Derby nach Reichenbach und dann nach Unterhausen – und dann für Wagner zum TSV Zizishausen.
Sein „Co-“ Klaus Riehs sagt auch servus. Aber lediglich zur Verbandsliga-Mannschaft. Im Verein wird er bleiben. Er hat auch einen großen Anteil an der Entwicklung. Riehs und Wagner haben einstmals das Projekt „Männer 1“ gestartet.

Wagner hat in Denkendorf viel bewegt. Für uns bei der EZ war er immer ein sehr, sehr angenehmer Gesprächspartner. Die Handballer in Zizishausen dürfen sich freuen, und die Kollegen von der Nürtinger Zeitung, mit denen er ab der kommenden Saison mehr zu tun haben wird, auch. Aber man sieht sich – mit Zizis beim EZ-Pokal zum Beispiel?
Jetzt zum weniger angenehmen Teil. Ich war gestern beim TSV Deizisau. Wir haben am Sonntagabend ausnahmsweise das Heimspiel des Drittligisten TSV Neuhausen sausen lassen, zumindest was einen Reporter und einen Fotografen in der Halle betrifft. Die Neuhausener haben brav und unaufgeregt ihre Aufgabe gegen das Schlusslicht TG Landshut gelöst. Für die Deizisauer ging es einfach um mehr. Der Zustand des einstigen Aushängeschildes des EZ-Handball-Landes ist kein guter. Mit 27:34 hat die Mannschaft gegen die SG Schozach/Bottwartal verloren. Und sich damit dem Durchgereichtwerden in die Verbandsliga genähert.

Wenn es so weit kommt, käme es auch dem Ende einer Ära gleich. Von der Nummer eins sind die Deizisauer schon zur Nummer vier oder fünf in der Region geworden. Ein weiterer Abstieg wäre echt ein Einschnitt.
Noch besteht Hoffnung, aber ehrlich gesagt, und das habe ich in meinem Text über das Spiel so geschrieben, weniger, weil die Mannschaft doch so gut ist, sondern weil es die Konstellation hergeben könnte und der Drittletzte drinbleibt. Zumindest ist das meinen Eindruck vom Auftritt gegen Schobott. Drittletzter ist im Moment Deizisau, am 26. April kommt der TV Weilstetten. Der steht mit einem Punkt weniger noch einen Platz schlechter da – hat aber auch noch ein Spiel mehr. Das wird also ganz wichtig.
Auf der anderen Seite steht die SG Hegensberg/Liebersbronn vor dem Sprung in die Oberliga. Darauf haben sie bei den Berghandballern lange hingearbeitet. Man stelle sich vor: Heli in der Oberliga, Deizisau in der Verbandsliga. Dann doch lieber Derbys oben. Übrigens auch mit dem SKV Unterensingen. Auf diesem Wege Gratulation an Trainer Michael Schwöbel und den SKV!
Erschienen ist mein Text über Deizisau auf einer Premierenseite: Zum allerersten Mal haben wir in der Montagausgabe der EZ im E-Paper eine exklusive Seite mehr produziert. Da sind ab jetzt während der Saison die Sonntagabendspiele der Handballer drauf, die es nicht mehr in die gedruckte Zeitung schaffen. Zudem stellen wir die Spiele der Woche im Fußball drauf. Diesmal war es gleich ganz schön eng, weil inklusive Deizisau sieben Handballteams aus dem EZ-Verbreitungsgebiet am Sonntagabend gespielt haben. Das kommt nicht oft vor. Im Print erscheint die Seite in der Dienstagausgabe.

Für uns in der Redaktion bedeutet das am Sonntagabend, wenn eh die Hütte brennt, mehr Aufwand. Aber wir machen es gerne. Also nutzt den Service und erzählt es rum. Die Printabonnenten können das E-Paper ja kostenlos dazu bekommen.
Wie immer in der Dienstagausgabe – Print und E-Paper – kommt ja auch die Zusammenfassung der unteren Handballligen. Auffällig diesmal ist, dass das Was-wäre-wenn kurz vor dem Saisonende die erstaunlichsten Sachen mit sich bringt. Oder hättet ihr gewusst, dass Männer-Landesligist TSV Köngen Stand heute doch noch in die Aufstiegsrelegation darf? Und Frauen-Landesligist TV Reichenbach auch? Es bleibt ein bisschen unübersichtlich. Und spannend.