
Die Sommerpause ist vorbei, wir haben in der EZ-Sportredaktion in den vergangenen Wochen mit vollem Einsatz an den Sonderseiten zum Saisonstart gearbeitet und sie nach und nach rausgehauen. Heute ist die Verbandsliga im Blatt, morgen kommen noch die Landesliga und die unteren Klassen. Geschafft. Es kann losgehen – zum Teil ist es ja schon losgegangen, aber das kommende Wochenende ist der Haupt-Auftakt.
Wie seit ein paar Jahren frage ich mich, ob ich hier am Kreis weiterschreiben soll. Die Zeit wird halt nicht mehr, aber ich habe mich in den vergangenen Jahren ja schon mit euch geeinigt, dass ich mich melde, wenn mir was einfällt und ich dazu komme. Schaut also immer wieder rein, angekündigt wird alles wie immer auf der Facebookseite EZ-Handballpokal.
Aber um zwei Dinge komme ich Jahr für Jahr nicht drum: Die Wahl zum Trainer der Saison – zuletzt hat völlig verdient Veit Wager gewonnen – und meine Saisonprognose. Mir macht das Spaß und ihr könnt sagen: Sehe ich auch so, oder auch: Ne, erwarte ich ganz anders.
Sagen wir mal so: Ich mach es wieder, aber lasst mich unbedingt eure Meinung wissen – über die Kommentare auf Facebook, hier in der Kommentarfunktion oder schreibt mir an sigor.paesler@ez-online.de.
Bevor es losgeht, noch Gratulation an Linus Schmid und Max Heydecke zu ihrem Bundesligadebüt am Donnerstagabend im Trikot des TVB Stuttgart im Derby gegen Frisch Auf Göppingen (28:28)!
Jetzt aber. Und weil ich diesmal den Rekord von 18 Teams im EZ-Land von der Landesliga aufwärts zu vermelden habe, halte ich mich pro Team kurz.

3. Liga
Ich hatte schon das Vergnügen, den TSV Neuhausen gegen den TuS Fürstenfeldbruck zu sehen. Beeindruckend. Danach haben die Maddogs mal eben in Konstanz gewonnen. Guter Kader, guter neuer Trainer, es scheint schneller zusammenzupassen als man vermuten oder hoffen durfte. Das heißt zwar auf der anderen Seite nicht, dass es so weitergeht, aber hat schon eine gewisse Aussagekraft. Ich sage: Nach dem starken 6. Platz in der vergangenen Runde wird es diesmal Platz vier.
Die Frauen des TSV Wolfschlugen haben auch schon gespielt und in Erlangen verloren, wo sich nicht zum ersten Mal verloren haben. Platz zwei in der vergangenen Runde, trotzdem keine Aufstiegsspiele, ein mindestens so guter Kader, aber die Frage, was im Fall der Fälle mit dem Thema möglicher Aufstieg in die 2. Bundesliga passiert. Ich glaube, es wird nicht wieder Platz zwei, sondern wie bei den Neuhausenern rang vier. Wie in allen auch folgenden Fällen: Macht es gerne besser als ich hier prognostiziere, ich gönne es und schreibe darüber gerne.
Regionalliga
Die Frauen des TV Nellingen gibt es nicht mehr, dazu ist genug geschrieben. Über die Entwicklung bei den Männer der HSG Ostfildern und vor allem des TV Plochingen nach dem großen personellen Umbruch haben wir in der EZ auch ausführlich berichtet. Das Start-Derby hat die HSG gewonnen, der TVP hat anschließend auch den ersten Saisonsieg eingefahren. Auch hier hab ich den Vorteil, dass es schon Eindrücke vom Spielfeld gibt. Mmh. Ostfildern Vierter, Plochingen bleibt – hätte ich vor dem Schwäbisch-Gmünd-Sieg vielleicht nicht geschrieben – irgendwie drin, nicht mehr, aber vor allem nicht weniger.
Oberliga
Der TSV Wolfschlugen hat auch ein paar Veränderungen. Es wird eine Saison mit mehr Höhen als Tiefen, aber kein Angriff auf die Tabellenspitze. Platz fünf oder so. Aufsteiger SG Hegensberg/Liebersbronn hat einen guten Trainer (der Saison im EZ-Land), sich, wie man das nach dem Sprung nach oben tut, punktuell verstärkt, und wird – jetzt lehne ich mich mal aus dem Fenster – eine sorgenfreie Runde spielen.
Bei den Frauen werden der TSV Köngen und der TSV Denkendorf nach oben schnuppern, aber es nicht ganz schaffen, was okay ist. Wer liegt vor wem? Da drücke ich mich um eine Festlegung.

Verbandsliga
Das ist immer besonders schwer. Die Verbandsliga, die EZ-Land-Liga. Diesmal macht es der TSV Deizisau spannend. Deizisau in der Verbandsliga, daran muss man sich erst mal gewöhnen – wie Deizsiau in der Kreisliga A bei den Fußballern. Also einen Aufsteiger brauchen wir doch mindestens, oder? Neu-Trainer Sven Strübin stapelt zwar völlig verständlicherweise etwas tief. Aber nach zwei Abstiegen und viel Frust flutscht es endlich mal wieder, die Fans in der altehrwürdigen Ertinger-Halle sind begeistert und in der EZ erscheint nach dem Saisonende eine Aufstiegsgeschichte.
Es ist immer die Frage, ob der TV Reichenbach vor dem TSV Denkendorf landet oder der TSV Denkendorf vor dem TV Reichenbach. Zwei gute, ähnliche strukturierte und sympathische Clubs. Meine sportjournalistische Analyse bei Sicht von Kader undsoweiter ergibt: Reichenbach wird Zweiter und übertrifft damit mal wieder die eigenen Erwartungen, Denkendorf Vierter. Die Derbys werden spannend.
Das betrifft auch das Team Esslingen, das alle drei Nachbarschaftsduelle gleich an den ersten drei Spieltagen hat. Klasse Geschichte. Das Team ist seit ein paar Jahren so was wie ein schlafender Riese, der irgendwie nicht so performt, wie er könnte. Ich bin sehr gespannt, was der neue Trainer Timo Flechsenhar wachküssen kann. Das ist echt schwer einzuschätzen. Aber ich denke, diesmal wird es nicht Abstiegskampf bis zum Schluss, aber auch kein Spitzenplatz. Konsolidierung heißt das Zauberwort.
Bei den Frauen werden die SG Hebensberg/Liebersbronn und Aufsteiger TSV Neuhausen zwar nicht gegeneinander spielen, weil sie in unterschiedlichen Staffeln antreten. Aber sie werden beide einen Platz im oberen Mittelfeld erreichen – was für beide okay ist. Die Heli-Frauen haben in Person von Neu-Coach Ogu Nwagbara eine sehr interessante Personalie. Ich kenne Ogu schon lange und freue mich, wieder öfter mit ihm zu reden.
Landesliga
TSV Köngen und TSV Neuhausen II bei den Männern, TV Reichenbach und HC Wernau bei den Frauen. Köngen sollte eigentlich mal wieder hoch in die Verbandsliga. Nach der nicht ganz zufriedenstellenden vergangenen Runde glaube ich nicht, dass es diesmal klappt. Geduld, ein Jahr später vielleicht. Die Neuhausener werden als Aufsteiger eine ordentliche Runde spielen und ein bisschen mehr in der vorderen als in der hinteren Hälfte landen. Bei den Frauen gilt für die Reichenbacherinnen das Gleiche wie für die Köngener Männer. Hoch wäre schön. Sie werden lange darum mitspielen und es – mmh – schaffen. Die Wernauerinnen landen im unteren Mittelfeld, kämpfen aber bis zum Ende um den Klassenverbleib.
Unterm Strich kommt raus: Diesmal bin ich insgesamt sehr optimistisch. Aber es gibt nach meiner Prognose nur zwei Aufsteiger – aber keinen Absteiger. Ob es so kommt? Wahrscheinlich wie immer anders als man denkt. Was denkt ihr?