Das Saisonende rückt näher und einige Teams aus dem EZ-Land sind auf bestem Wege, ihre Ziele zu erreichen. Die Bundesliga-Frauen des TV Nellingen haben – unglaublich – das zweite Heimspiel in Folge und die vierte Saisonbegegnung überhaupt gewonnen und sind wieder dick im Rennen um den Klassenverbleib. Ich bin sehr gespannt, beim kommenden Heimspiel am 22. April gegen Frisch Auf Göppingen bin ich mal wieder in der Sporthalle 1.
Deutlich besser ist die Situation auch wieder für die Männer des TSV Deizisau in der BWOL. Wenn die Mannschaft auch noch am Donnerstag gegen Heidelsheim/Helsmheim gewinnt, sieht es richtig gut aus für eine weitere Saison in der vierthöchsten Spielklasse. Der TSV Neuhausen ist dort weiterhin auf Aufstiegskurs. Genauso wie die SG Hegensberg/Liebersbronn nach dem 47:25-Derby-Kantersieg gegen den HC Wernau in der Landesliga.
Ich will aber über ein anderes Spiel schreiben. Über ein Spiel in einer Halle übrigens, in der ich bei meiner früheren Zeitung „Schwäbisches Tagblatt“ und als aktiver Badmintonspieler viele Stunden verbracht habe. Aber das ist lange her und ich will nicht abschweifen. Also: Nachdem ich gestern Mal wieder reichlich mit dem VfB beschäftigt war, habe ich das eine oder andere Ergebnis erst heute nachgelesen. 29:15 stand da bei der Begegnung Spvgg Mössingen gegen HSG Deizisau/Denkendorf in der Landesliga der Frauen. Das muss ein Fehler sein, war mein erster Gedanke.
Immerhin war es das Spitzenspiel. Die HSG hätte bei einem Sieg in der Steinlachhalle die Meisterschaft und den Aufstieg in die Württembergliga sicher gehabt. Zweiter gegen Erster. Und dann dieses Ergebnis? Krass. Mössingen steht immer noch auf Platz zwei, hat bei einem Punkt weniger aber noch zwei Saisonspiele, die HSG hat nur noch ein Spiel.
Übrigens: das Ergebnis stimmt tatsächlich.
Noch kurioser wird es beim Blick auf den Spielbericht: 29:15 (8:10). Ja, wirklich. Deizisau/Denkendorf hat zur Pause mit 10:8 geführt – und dann noch mit 14 Toren verloren. Ich musste einfach zum Telefon greifen. Markus Kuschke, gemeinsam mit Steffen Irmer-Giffoni Trainer der DD-Frauen, war überraschend gut gelaunt. Fünf Tore in einer Hälfte, kann das sein? „Oh ja, ich habe schon mal ein Spiel in der Frauen-Landesliga erlebt, das ging 3:1 aus.“ Dagegen ist das Match Mössingen gegen Deizisau/Denkendorf ja gar nichts.
Aber wie konnte es kommen? Kuschke sprach von „kollektivem Blackout“, von „einer Abwehr, als hätten wir so noch nie gespielt“, aber auch davon, dass die Mössingerinnen das nach dem Wechsel sehr gut gemacht hätten. Und auch davon, dass die HSG im ersten Durchgang „richtig gut gekämpft“ habe.
Und wie war die Stimmung auf der Rückfahrt im Bus? Es ging offensichtlich. „Die Mädels sind auch noch zusammen weggegangen“, erzählte Kuschke. Vielleicht hat auch das bei der Frustbewältigung geholfen.
So geht es für die HSGDD wahrscheinlich in die Verlängerung. Mössingen hat noch ein leichtes und ein schwereres Spiel, DD noch eins gegen das Schlusslicht. Das Gute: Die Relegation hat Deizisau/Denkendorf sicher. Und da schaffen von drei Landesliga-Zweiten zwei Teams den Sprung in die Württembergliga. Das ist verhältnismäßig komfortabel.
Trainer Kuschke hat erkannt, wie es gehen könnte: „Wenn wir nicht so spielen wie in der zweiten Hälfte in Mössingen, haben wir gute Chancen.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.