Hornets – mittlerweile konkurrenzfähig

Auch der Auftritt von Annika Blanke war gegen Metzingen stark. Zum Sieg hat es am Ende ganz knapp nicht gereicht. Foto: Rudel

Heute habe ich mal wieder einen Gastbeitrag. Meine Kollegin Karla Schairer war beim knappen 22:23-Pokalaus der Nellinger Hornets gegen die Tussies aus Metzingen. Und sie hat einiges zu erzählen.

Hier Karlas Eindrücke:

Kein Kanonenfutter

So so schade. Das dachte wohl die ganze Sporthalle 1 (bis auf die Metzinger Ecke), als die Schlusssirene trötete und die Nellingerinnen nur wegen eines Tores das Final Four des DHB-Pokals verpassten. Es wäre neben einer guten Geschichte für die Zeitung und online auch DIE für die Nellingerinnen Motivation im Kampf um den Klassenverbleib gewesen.

Dass es gegen ein Top-Drei-Team, das die Favoritenrolle quasi automatisch innehat, so knapp und spannend am Schluss wurde, liegt an zwei Dingen. Metzingen war nicht gut. Schlecht sogar über Phasen. Überzahlsituationen nutzte die TuS nicht, deutliche Führungen waren plötzlich weg. Diese Probleme haben die Tussies schon ein paar Wochen, ihre Tabellensituation sieht besser aus, als sie sich derzeit präsentieren. Und sie werden diese Baustellen nicht los. Schon beim Ligaspiel am 27. Dezember waren sie gegen die Hornets nicht so überlegen wie erwartet. 31:35 ging das Spiel damals aus. Dieses Mal war es noch enger. Metzingen musste ackern für den Sieg, Nellingen war kein Kanonenfutter. Nicht mehr.

Und das ist der zweite Grund: die Nellinger Entwicklung. In der vergangenen Saison war es nicht mal eine Handvoll Gegner, gegen die Nellingen eine reelle Chance hatte. Der TVN musste gegen die Tabellenschlusslichter punkten, die Spiele gegen Teams der oberen Tabellenhälfte mussten sie eben überstehen. In dieser Saison ist es anders. Wenn Teams wie die Metzingerinnen im Formtief stecken, dann schlägt die Stunde für die zähen, wehrhaften Nellingerinnen. Denn mittlerweile bewacht eine 18-jährige Jugendspielerin wie Elisa Stuttfeld abgebrüht die Kapitänin der Nationalmannschaft, Anna Loerper. Ein Youngster wie Lena Degenhardt springt wie Jack-in-the-Box plötzlich in die Lücken und trifft aus dem Rückraum. Louisa Wolf behält bei nahezu jedem Siebenmeter die Nerven (gut, die waren auch schon in Bundesliga-Saison eins stark). Szimonetta Gera und Roxana-Alina Inoeac laufen und laufen. Und Annika Blanke riskiert die dritte Zwei-Minuten-Strafe im Sinne des Teams. Wenn es aus der knappen und so unglücklichen Niederlage ein positives Resümee zu ziehen gibt, dann dieses, wie TVN-Trainer Pascal Morgant sagte: „Wir sind absolut konkurrenzfähig.“


Langer Atem

So feierte das Team Esslingen im vergangenen Mai den Aufstieg in die Landesliga. Das soll lange nicht das Ende sein. Foto: Rudel

Zur neuen Esslinger Handball-Spielgemeinschaft habe ich einen Kommentar geschrieben, der in der Samstag-Ausgabe der EZ erscheint. Und natürlich hier. Bitteschön.

Langer Atem

Wer in der Region höherklassigen Handball sehen will, der geht schon lange nicht mehr nach Esslingen, sondern nach Nellingen, Neuhausen, Plochingen oder Deizisau. Oder neuerdings, das ist fast noch schlimmer für die Kernstädter, nach Liebersbronn. Es ist klar, dass die Esslinger die Arme hochkrempeln und etwas tun müssen, um aus dem Schattendasein herauszukommen. Die Baden-Württemberg Oberliga ist ein ehrgeiziges, aber langfristig sinnvolles Ziel. Die Bündelung der Kräfte ist dafür ein adäquater Weg. Das Ganze zunächst über die Jugend anzugehen, jetzt aber schon klar zu formulieren, dass die Erwachsenen nachziehen werden, ist ebenfalls sinnvoll. Die Fußballer gehen beim FC Esslingen einen ähnlichen Weg.

Die Frage stellt sich aber, warum dieser Schritt erst jetzt möglich scheint? Die Enttäuschung der Altbacher, die nach nur drei Jahren wieder ohne Jugendspielgemeinschaft dastehen, ist verständlich. Die Esslinger hätten sich eher überlegen können, mit wem sie in eine gemeinsame Zukunft gehen wollen.

Dass die Bildung von Spielgemeinschaften Sinn machen kann, aber nicht die Lösung aller Probleme ist, kann man in der Welt des Mannschaftssports immer wieder beobachten. Es ist ein großer und nachhaltiger Integrationswille und -aufwand nötig. Es wird auch kein Selbstläufer sein, dass die Esslinger Aktiven-Teams in Zukunft höherklassig spielen. Es ist Geduld gefragt und es müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden, vor allem die Erstellung eines klaren sportlichen Konzepts. Da sind die Esslinger offensichtlich dran.

Ein weiteres Zusammengehen ist vermutlich die einzige Chance des Esslinger Handballs, um wieder weiter nach oben zu kommen. Die Macher des neuen Team Esslingen werden einen langen Atem brauchen, einen längeren, als sie das bei der Zusammenarbeit mit den Altbachern hatten.


Ziehfreund ist wieder da

Frank Ziehfreund will ab Sommer so oft wie möglich als HSG-Trainer die Siegerfaust ballen. Fotos: Rudel (2), Bulgrin

Da macht man mal einen freien Tag – und schwupps hat die HSG Ostfildern einen neuen Trainer. Naja, noch hat sie ihn nicht. Aber in der neuen Saison wird sie ihn in Frank Ziehfreund haben. Willkommen zurück im EZ-Land, Frank Ziehfreund!

Beide Teile der Nachricht sind nicht überraschend. Dass Frank Ziehfreund wieder in der Region auf der Bank auftauchen wird. Und dass die Ära Michael Schwöbel in Ostfildern zu Ende geht. Schwöbel ist Ostfilderner und er hat als Spieler und Trainer einiges mitgemacht. Aber man kann, so mein Eindruck, seiner eigenen Aussage nicht widersprechen, dass neue Impulse der Mannschaft gut tun werden.

Das ist nunmal nicht ungewöhnlich im Sport. Fünf Jahre sind eine lange Zeit und gerade, wenn man gefühlt alles miteinander erlebt hat, kann man dann auch mal sagen: Jetzt ist es genug. Bei der HSG werden sie Michael Schwöbel – Ostfilderns Mr. Relegation – mit Sicherheit immer herzlich begrüßen, wenn er sich in Scharnhausen oder Ruit in der Halle blicken lässt. Sein nicht ganz heimlicher Wunsch dürfte sein, sich mit dem Aufstieg in die Württembergliga zu verabschieden – so schwer das auch wird.

Michael Schwöšbel als Trainer der HSG Osfildern – das war lange so, wird aber bald Geschichte sein.

Und Ziehfreund? Seit er aus Leonberg weg ist, hatte man seinen Namen immer im Kopf, wenn irgendwo in der Gegend ein Trainer gesucht wurde. Viele hatten ihn auch auf dem Zettel, Gespräche gab es auch. Jetzt wird es Ostfildern. Ich denke, das passt. Persönlichkeit, Liga (das gilt für Landes- und Württembergliga), Umfeld. Und ich kann mir vorstellen, dass er drauf brennt.

Wo wir Schwöbel wieder sehen werden? Klar ist jedenfalls, dass ab jetzt sein Name häufiger genannt werden wird, wenn etwas frei wird. Zusammen mit denen der anderen üblichen Kandidaten wie etwa Volker Greiner. Für ihn wird es, wenn er wieder einsteigen sollte, auf jeden Fall eine neue Erfahrung geben: Er wird zum ersten Mal nicht Trainer bei seinem Heimatclub sein. Er kann dann ja mal beim Ur-Reichenbacher Daniel Mayr anrufen und ihn fragen, wie das mit ihm und Deizisau so war.

Wenn ihr dieses Gesicht in den kommenden Tagen in der EZ seht: unbedingt den Text dazu lesen. Da steckt Manuels „Späthlese“ dahinter.

Gutes Wochenende allen. Und viel Spaß beim EM-Gucken. Ich möchte euch an dieser Stelle wärmstens Manuel Späths „Späthlesen“ ans Herz legen, die Manu wieder exklusiv für die Leser der EZ und CZ schreiben wird. In der Freitagausgabe gibt es eine Vorab-Geschichte, am Samstag dann – pünktlich zum Auftaktspiel der DHB-Auswahl – die erste Kolumne.


Das bleibt vom EZ-Handballpokal 2018

„Hau das Ding runter.“ –
„Ich hab’s doch probiert.“

Dialog während des Finales zwischen Zizishausens Trainer Georgios Chatzigietim und Spieler Nico Fröhlich, nachdem er beim Stand von 4:5 aus Zizishausener Sicht einen freien Wurf vergeben hatte.

Der alte EZ-Pokalsieger ist auch der neue: TSV Neuhausen. Fotos: Rudel

Wer gestern Abend hier am Kreis vorbeigeschaut und auf meine Eindrücke vom Final-Tag beim EZ-Pokal gewartet hat – sorry, nach drei Tagen in der Halle und dann noch zwei produzierten Seiten war einfach Schicht im Schacht. Jetzt, mit ein paar Stunden Abstand, geht es mir wie wahrscheinlich den 150 Helferinnen und Helfern des Team Esslingen, vielen Spielern, Schiedsrichtern und dem Rest des EZ-Teams: etwas müde, aber zufrieden.

Die Neckarsporthalle war nicht nur während des Finales gut besucht.

Was haben wir erlebt in den vergangenen drei Tagen in der Neckarsporthalle?

Einen Turniersieger TSV Neuhausen, der sich vor allem im Halbfinale gegen den TSV Köngen schwerer getan hat als erwartet. Aber den Erwartungen entsprochen und gewonnen hat.

Die zweite EZ-Pokal-Sektdusche für MadDogs-Trainer Ralf Bader. Und wahrscheinlich erst einmal die letzte: Alles Gute in der kommenden Saison in Bietigheim.

Sektdusche für Ralf Bader.

Noch keine Erkenntnis, wer Baders Nachfolger wird. Die Gespräche laufen, heißt es aus Neuhausen.

Ein starker Finalist TSV Zizishausen, der mit dieser Leistung bald in der Baden Württemberg-Oberliga spielen dürfte. Versucht haben sie es bei Zizis ja schon oft genug.

Zwei Überraschungsmannschaften, die sich viele Freunde gemacht haben: Landesliga-Aufsteiger TSV Köngen, der die Neuhausener im Halbfinale am Rande einer Niederlage hatte und das Spiel um Platz drei gegen den SKV Unterensingen nur mit viel Pech verloren hat. Und Bezirksligist TSV Denkendorf, der sich in der Gruppe 4 souverän durchgesetzt und starke Leistungen gezeigt hat.

Stark: Gian-Luca Pupin (im grünen Trikot) und der TSV Köngen.

Manuel Vogel als bester Torhüter des Turniers, gewählt von den Trainern des Viertelfinales. Die Online-Wahl zum besten Spieler des Turniers ist gut angelaufen.

Print und online – das EZ-Team bei der Arbeit.

Ein EZ-Pokal-Rekordsieger TSV Deizisau, der zum ersten Mal in 24 Jahren – einmal hat die Mannschaft zudem nicht mitgespielt – nicht mindestens im Halbfinale stand. Mit zehn Siegen führen die Deizisauer die Liste immer noch an, Neuhausen kommt mittlerweile auf sieben Siege. Interessant: Neuhausen hat alle sieben Siege nach dem letzten Deizisauer Erfolg 2009 geholt. Nur der HC Wernau (2011) und der TSV Wolfschlugen (2016) haben seither auch gewonnen. Außer Deizisau und Neuhausen gab es überhaupt erst sieben andere Sieger. Manche Ex-Gewinner gibt es übrigens gar nicht mehr in der Form: TSG Esslingen (Premierensieger 1995), SG Frisch Auf Göppingen 1b (1997) und TSV Scharnhausen (1998).

Gute Idee: Ein Bildschirm im Foyer der Halle.

Die Erkenntnis, dass der Versuch, mit einer Gruppe der unterklassigeren Teams zu spielen, geglückt ist. Zumindest war das Feedback zu – gefühlt – 90 Prozent positiv. Das machen wir, je nach Anmeldungen, im kommenden Jahr wieder.

Prestigeträchtiges Halbfinale: SKV Unterensingen gegen TSV Zizishausen.

Ein sehr engagierter und routinierter Ausrichter Team Esslingen. Danke auch für den leckeren Kaffee im EZ-Arbeitsräumle.

Viele, viele gute Gespräche in der Halle. Selbst geführt und beobachtet.

Eine Szene aus dem Finale: Timo Flechsenhar gibt den Ball nicht her.

Vorfreude auf 2019. Dann gibt es den 25. EZ-Pokal und Ausrichter ist die SG Hegensberg/Liebersbronn.


Chapeau!

Volle halle beim Spiel Deizisaus gegen Köngen. Fotos: Paesler, Rabus (1), Hemme (1).

Tag zwei des EZ-Pokals. Was bleibt?

Ein überzeugender TSV Deizisau und dadurch ein erfolgreiches Debüt für den neuen Trainer Daniel Mayr.

Ein Wiedersehen auf dem Spielfeld für die Köngener Moritz Eisele und Frieder Gänzle mit ihren langjährigen Deizisauer Kameraden.

Köngen im Angriff.

Ein überraschend starker Landesligist TSV Köngen, der sich gegen Württembergligist SG Hegensberg/Liebersbronn durchsetzte und im Viertelfinale steht. Chapeau.

Immer noch wenig Licht in der Halle.

Eine spannende Gruppe 4 der unterklassigeren Teams, in der sich Bezirksligist TSV Denkendorf souverän durchsetzte. Chapeau.

Bankdrücker.

Ein Landesligist HT Uhingen-Holzhausen, der aufgrund des besseren Torverhältnisses weiterkam, aber für das Viertelfinale zurückzog.

Ein starker Bezirksligist SV Vaihingen, der in der letzten Sekunde im Spiel gegen Denkendorf das 19:20 kassierte, dadurch ausschied – morgen aber trotzdem als Nachrücker im Viertelfinale gegen Turnierfavorit TSV Neuhausen steht. Chapeau.

Deutsch-Schweizer Schiedsrichter-Gespräche auf der Tribüne: Jürgen Rieber (links) und Morad Salah.

Der Schweizer Schiedsrichter Morad Salah des Länderspiels Deutschland gegen Island am Abend zuvor als Besucher in der Neckarsporthalle.  „Holger (Fleisch, Anm.) und Jürgen (Rieber) haben gesagt, dass es hier ein cooles Turnier gibt, da bin ich gerne mitgekommen“, sagte er. „Man merkt gleich, dass es hier ums Prestige geht. Das Niveau ist sehr gut.“

Dennis aus Deizisau mit seinem kleinen Prinzen.

Das Foto zum Satz oben.

Vorfreude auf den Finaltag. Um 10 Uhr geht am Sonntag es los.

Die Viertelfinalpaarungen Neuhausen – Vaihingen, Wolfschlugen – Köngen, Deizisau – Unterensingen (cool für Steffen Rost) und Denkendorf gegen Zizishausen.

Mittlerweile eine leere Halle und noch einige Handballer im Foyer bei einem Kaltgetränk.


EZ-Pokal, Tag eins:
Viel Niveau, wenig Licht

So ging es los: Neuhausen gegen Ostfildern. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr mit einem klaren Sieg für Neuhausen. Fotos: Paesler, Osswald (1)

Tag eins des EZ-Pokals 2018. Was bleibt?

Eine volle Halle schon während des ersten Spiels.

Eine immer noch volle Halle, während ein paar Kilometer entfernt die Nationalmannschaft spielt.

Ein supersouveräner Titelverteidiger TSV Neuhausen, der seine drei Gruppenspiele in der Manier gewann, wie es Trainer Ralf Bader verlangt hatte: „So, dass der Klassenunterschied erkennbar ist.“

Neuhausens Manager Bernd Locher bringt den Pokal. Am Sonntag möchte er ihn gerne wieder mitnehmen. Mit Deckel .

Ein spannendes Rennen um den Platz zwei in Gruppe 1, das der SKV Unterensingen fast noch vergeigt hätte. Aber eben nur fast.

Ein spannendes erstes Spiel in der Gruppe 3, in dem sich der TSV Wolfschlugen gegen den Württembergliga-Konkurrenten (und Tabellenführer) TSV Zizishausen letztendlich den Gruppensieg gesichert hat. Zizis ist trotzdem weiter.

Im Viertelfinale stehen: TSV Neuhausen, TSV Wolfschlugen, SKV Unterensingen, TSV Zizishausen.

Das ist EZ-Pokal: gut gefüllte Ränge in der Neckarsporthalle.

Ein insgesamt sehr gutes Niveau angesichts der Tatsache, dass die Mannschaften gerade erst wieder ins Training eingestiegen sind.

Wenig Licht in der Halle wegen eines defekten Trafos.

Ein fröhlicher Zuschauer Sinisa Mitranic. Der Trainer übernimmt Drittligist und Ex-Bundesligist TV Neuhausen/Erms.

In der Sprecherkabine im Einsatz: Der gewohnt spitzenmäßige Hallensprecher Axel Schönhaar (vorne) und der unermüdliche EZ-Liveblog-Schreiber Patrick Kuolt.

Weckle, Pulled Pork und weitere Leckereien – keine Maultaschen.

Ein sehr fleißiges und zuvorkommendes Team-Team an der Kasse, in der Küche, in der Sprecherkabine…

Die Presseecke mit Steffi Gauch-Dörre, Moritz Osswald und Pokal.

Ein sehr fleißiges EZ-Team (darf man auch mal sagen). Alles online nachzulesen.

Vorfreude auf morgen. 14 Uhr: HT Uhingen-Holzhausen gegen SV Vaihingen.


Wer gewinnt den EZ-Pokal?

So feierten die Spieler des TSV Neuhausen vor einem Jahr nach dem Finalerfolg gegen TSV Deizisau den Sieg. Fotos: Rudel

Wer gewinnt den EZ-Pokal? Diese einmal im Jahr gestellte Frage, mit der hier im Blog alles begann, schien selten so klar zu beantworten zu sein. Und trotzdem verspricht der EZ-Pokal in diesem Jahr so interessant wie selten zu sein.

Also. Selbst wenn man Ralf Bader, den Trainer des TSV Neuhausen, fragt, lautet die Antwort: TSV Neuhausen. Es gefällt mir gut, wie klar sich der Trainer des Vorjahressiegers äußert. „Wir müssen das Turnier gewinnen, und zwar so, dass der Klassenunterschied erkennbar ist.“ Das ist mal ’ne Aussage.

Und so postierten sich die Neuhausener für den EZ-Fotografen.

Klar, nach dem Aufstieg in die 3. Liga und angesichts der Tatsache, welche gute Rolle die MadDogs dort spielen, ist die Favoritenrolle tatsächlich klar verteilt. Auch, weil aus der BWOL der TV Plochingen leider, leider fehlt. Und der TSV Deizisau, der nun von der Papierform her Mannschaft Nummer zwei im Turnier ist, hat zurzeit genug mit sich selbst zu tun.

Die Deizisauer sind schon froh, dass sie die Trainersuche – Nummer drei in der laufenden Saison – noch vor Weihnachten erfolgreich abgeschlossen haben. Und Daniel Mayr, der Neue, spuckt natürlich keine allzu großen Töne. Er will die Gelegenheit nutzen und die Mannschaften besser kennenlernen.

Schöner Trick . . .

Dass es zum EZ-Pokal-Traumfinale Neuhausen gegen Deizisau kommt, kann also sein – aber es sind auch andere Konstellationen denkbar. Die Gruppe 1 mit Neuhausen, Unterensingen, Ostfildern und dem Team Esslingen dürfte die schwerste sein. Eine sehr interessante Gruppe ist aber auch die mit der Nummer 3. Und es ist gut möglich, dass es der TSV Zizishausen oder der TSV Wolfschlugen von dort aus ins Finale schaffen. Beide Mannschaften spielen in der Württembergliga oben mit – Zizishausen sogar ganz oben – und dürften entsprechend selbstbewusst auftreten.

Ich bin wirklich froh über das Teilnehmerfeld. Ja, die Plochinger fehlen, weil sie ein vorgezogenes Spiel in der BWOL bestreiten müssen. Sehr schade. Aber gerade Zizishausen und Unterensingen und auch Landesliga-Neuling Köngen bereichern das Feld. In diesem Zusammenhang möchte ich euch eine Geschichte über Steffen Rost ans Herz legen, die ich für die EZ-Ausgabe des 5. Januar schreiben werde. Titel: „Mr. EZ-Pokal“. Die große EZ-Pokal-Vorschauseite erscheint einen Tag früher am 4.

Und eine schöne Szene. Der EZ-Pokal 2018 bringt neue Bilder.

Gespannt bin ich aber auch auf die Gruppe 4. Ich habe es schon erwähnt: Hier machen wir ein kleines Experiment. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder die Aussage von unterklassigeren Mannschaften, dass sie keine Lust haben, sich von den Top-Teams die Hucke vollhauen zu lassen, und dass sie deshalb nicht mitspielen wollen. Diesmal haben wir für diese Mannschaften eine Extra-Gruppe gemacht. Denn der EZ-Pokal dient den Trainern ja auch als Teil der Vorbereitung und da sind Spiele gegen ähnlich starke Gegner hilfreich. Und wenn dann wegen der gestiegenen Chance aufs Weiterkommen im Viertelfinale noch eine interessante Mannschaft aus einer höheren Klasse wartet, umso besser.

Wir wollen die Erfahrungen abwarten. Bisher waren die Reaktionen insgesamt positiv. Die SG Esslingen aus der Bezirksklasse etwa spielt mal wieder mit. Ein Trainer hat sich auch kritisch geäußert und seine Argumente sind auch zu bedenken. Er fand es aber trotzdem okay, dass wir es versuchen. Wir werden am Ende des EZ-Pokals 2018 Bilanz ziehen. Vielleicht könnt ihr hier ein bisschen helfen und eure Eindrücke schildern.

So. Am Freitag, 14 Uhr, geht es los. Finale ist am Sonntag um 15.30 Uhr. Ich werde die ganze Zeit da sein. Die Vorfreude steigt. Man sieht sich in der Neckarsporthalle. Immer gerne auch auf ein Gespräch.


Mayr macht‘s

Daniel Mayr (links) und Jochen Masching. Früher gemeinsam in Reichenbach, beim EZ-Pokal treffen sie mit ihren neuen Clubs aufeinander. Foto: Rudel

Deizisau ist gerade oft mein Thema hier. Aber das liegt daran, dass Deizisau gerade die meisten Themen liefert im EZ-Handball-Land. Die Spekulationen, mit welchem Trainer die Mannschaft ins neue Jahr geht, sind nun jedoch vorbei: Daniel Mayr macht’s.

Auf den Namen konnte man kommen. Wie auf andere auch. Auf jeden Fall ist es eine interessante Konstellation. Und für Mayr eine Chance. Er kann nach seinen Erfolgen, die er mit dem TV Reichenbach hatte, zeigen, dass er auch bei anderen Clubs erfolgreich sein kann. Und er kann zeigen, dass er auch BWOL kann. Bisher war – in Reichenbach – die Württembergliga das Höchste, was er trainiert hat.

Die Deizisauer hätten gerne eine Lösung über die Saison hinaus gehabt. Aber es spricht für Mayr, wenn er erst einmal abwarten will, ob er das packt. Wobei das vor allem den Zeitaufwand betrifft. Veit Wager hat, nachdem er als Interimstrainer als Rascher-Nachfolger eingesprungen ist, erklärt, dass er die Doppelbelastung Handball/Beruf nicht auf Dauer stemmen kann. Das war fair. Und Mayr sagt nun, dass er guten Gewissens nur bis zum Saisonende zusagen kann. Auch das ist fair.

Und so haben beide Seiten eben auch die Chance zu merken, ob es überhaupt miteinander funktioniert. Wir erinnern uns: Bei Ralf Rascher waren die Erwartungen auch groß, und dann hat die Konstellation Rascher und Deizisau eben nicht gepasst. Die Chance ist nun da, dass beide Seiten im Februar oder so sagen: Passt, weiter so auch in der Saison 2018/2019. Hilfreich wäre natürlich, wenn die Deizisauer dann ein paar Punkte mehr für den Klassenverbleib hätten.

Beim EZ-Pokal vom 5. Bis 7. Januar wird man Daniel Mayr zum ersten Mal an der Seitenlinie der Deizisauer sehen. Ich fand es ja direkt schade, dass Deizisau und Reichenbach nicht in der gleichen Gruppe spielen. Mayr sagte aber zu mir: „Ich musste grinsen, als ich gesehen habe, was unser erstes Spiel ist.“ Achja, Deizisau gegen die SG Hegensberg/Liebersbronn. Da sitzt Jochen Masching, Mayrs langjähriger Kapitän und Co-Trainer aus Reichenbach, auf der Bank. Auch das ist eine schöne Geschichte. Und so passt auch das Foto gut, das ich für den Text in der EZ aus dem Archiv geholt habe (s.o.).

Ich bin mal gespannt, was als nächste Themen so anstehen. Vielleicht gibt es aus Neuhausen was Neues? Deizisau hat mich jedenfalls irgendwie zu Fußball-Überschriften gebracht. „Deizisau und der Stöger-Effekt“ hab ich hier am Kreis geschrieben. Die Headline in der EZ zur Mayr-Verpflichtung lautet  „Deizisau geht nicht den Bayern-Weg“. Eine Bitte-lies-mich-Überschrift nenne ich so was gerne.

Die Überschrift über meinen nächsten Text hier weiß ich auch schon. Es ist jedes Jahr die gleiche: „Wer gewinnt den EZ-Pokal?“.

Schöne Weihnachten allen. Ein paar ruhige Tage und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünsche ich euch. Und vielen Dank fürs treue Lesen in 2017!


Deizisau und der Stöger-Effekt

Eine Szene aus dem Derby: Deizisaus Kapitän Dennis Prinz packt zu und hindert Plochingens Felix Zeiler am Wurf. Fotos: Rudel

Sie sind dran. Noch aber haben die BWOL-Handballer des TSV Deizisau keinen neuen Trainer. Aber, so hört man, es wird. Beim EZ-Pokal soll der Neue in der Neckarsporthalle dabei sein. Dabei haben die Deizisauer am Samstag ja Argumente gesammelt, die es den oder dem Kandidaten leichter machen müssten. Und der Blick auf die Tabelle sieht auch besser aus: Nicht mehr Letzter, eine von vier Mannschaften mit 11:19 Punkten, Platz acht nur zwei Zähler entfernt. Es ist nicht so viel passiert und trotzdem fühlt es sich aus Deizisauer Sicht viel besser an.

Ist wirklich nicht so viel passiert? Der 30:29-Derbysieg beim TV Plochingen – mit dem wohl nicht nur ich nicht unbedingt gerechnet habe – dürfte mehr gebracht haben als die zwei Punkte. Ich kann mir vorstellen, wie froh Interimstrainer Veit Wager ist, sich mit einem Sieg (insgesamt dem zweiten unter seiner Regie) aus Deizisau zu verabschieden. Es war bestimmt nicht leicht für ihn, dem Verein mitzuteilen, dass er nach Weihnachten nicht weitermacht.

Die Deizisauer Abwehr steht.

„Deizisau überrascht in Plochingen“ steht über dem Text von Steffi Gauch-Dörre in der EZ. Man hätte auch die Überschrift anwenden können, die in der Montagausgabe fünf Seiten weiter vorne steht. „Stöger erweckt den BVB zu neuem Leben“. „Wager erweckt Deizisau zu neuem Leben“. Deizisau und der Stöger-Effekt.

Die Situation ist nicht ganz vergleichbar, weil Stöger bei den Dortmunder Fußballern weitermacht. Allerdings, so heißt es – und das wiederum aus ganz anderen Gründen – auch nicht auf Dauer. Wer macht in Deizisau nun den Nagelsmann oder so?

Auf jeden Fall hat die Deizisauer Mannschaft bei in dieser Saison starken Plochingern gezeigt, was in ihr steckt. Nach der Trennung von Ralf Rascher standen auch die Spieler in der Kritik, und sie haben sie offensichtlich angenommen. Deshalb ist der Sieg zum Jahresabschluss auch für sie wichtig. Und auch für die Vereinsführung bei der Trainersuche.

Auch in der kommenden Saison zu beobachten: Daniel Brack beim TV Plochingen am Spielfeldrand.

Die Plochinger haben derweil schon mit Daniel Brack für die kommende Saison verlängert. Wie die Zeit vergeht, schon in seiner fünften Saison ist er beim TVP. Und im zweiten Anlauf hat er es ja nun auch geschafft, das „Spieler-“ vor dem Trainer zu streichen. Auch so ist Brack und Plochingen eine Erfolgsgeschichte.

Marcel Rieger beackert als Bracks Nachfolger den Plochinger Rückraum.

Es gab wohl einige, die sich Daniel Brack auch beim Drittligisten TSV Neuhausen vorstellen konnten. Auch wenn das offensichtlich kein Thema war (weiß man’s…?), ist das nun vom Tisch. Mir fällt da natürlich der eine oder andere Name ein, wer am Ende der Saison dem nach Bietigheim wechselnden Ralf Bader folgen könnte. Aber sie haben auf den Fildern ja noch ein bisschen Zeit, zumindest mehr als unten in Deizisau.

Ich bin sehr gespannt. Aus Deizisau hören wir vielleicht schon diese Woche noch mehr.

Falls nicht, also, falls ich dadurch nicht noch dazu komme, hier etwas zu kommentieren, wünsche ich euch jetzt schon schöne Weihnachtstage und einen guten Start in 2018. Man sieht sich beim EZ-Pokal. Um die Vorbereitungen kümmere ich mich jetzt noch ein bisschen.


EZ-Pokal – die Auslosung

EZ-Volontärin Maria Krell bei der Arbeit in der Sportredaktion. Sie ist die Losfee des EZ-Pokals 2018. Fotos: Paesler, Rudel (1).

Wer den Beruf des Redakteurs für sich ausgesucht hat, der macht – wenn er eins bekommt – klassischerweise ein Volontariat bei einer Zeitung, einem Radio- oder Fernsehsender oder einem Online-Dienst. Es gibt auch andere Weg zum Beruf. Aber Maria Krell hat die Variante gewählt wie auch ich vor vielen Jahren. Maria macht ihr Volontariat bei der Eßlinger Zeitung und zurzeit durchläuft sie im Rahmen ihrer Ausbildung das Sport-Ressort. Warum ich das erzähle? Ich könnte berichten, dass es Spaß macht, mit ihr zusammenzuarbeiten. Aber hierher gehört diese Geschichte: Maria hat dieser Tage die wichtige Rolle übernommen, die Gruppen des EZ-Pokals 2018 auszulosen.

Das Ergebnis der Auslosung ist nun also in der EZ nachzulesen. Weil wir in diesem Jahr mit 14 Mannschaften spielen, haben wir zwei Dreier- und zwei Vierergruppen. Warum die beiden Vierergruppen etwas unterschiedlich besetzt sind, könnt ihr in meinem Text in der EZ nachlesen. Auf jeden Fall gibt es sehr interessante Paarungen. In der Gruppe 1 – „Hammergruppe“ würde der Boulevard titeln – kommt es tatsächlich zur gleichen Auftaktbegegnung wie im Jahr zuvor: TSV Neuhausen gegen HSG Ostfildern.

Luis Sommer und der TSV Neuhausen treffen auch diesmal im Auftaktspiel auf die HSG Ostfildern.

Erinnert ihr euch? Im Januar 2017 hat der EZ-Pokal mit dem Überraschungssieg der Ostfilderner gegen die MadDogs begonnen. Die HSG ist diesmal wieder Außenseiter in der Gruppe, wie das Team Esslingen. Unser Ausrichter-Partner, der, wie ich mitkriege, sehr engagiert mit den Vorbereitungen beschäftigt ist, hätte es leichter erwischen können. Aber so ist nunmal die Auslosung gelaufen. Interessante Spiele gibt es für die Mannschaft von Daniel Kraaz und Volker Pikard allemal.

Ich freue mich sehr, dass Steffen Rost mit dem SKV Unterensingen (ebenfalls Gruppe 1) wieder dabei ist. Im vergangenen Januar konnte der SKV nicht mitspielen, weil ein Württembergliga-Spieltag anstand. Das hat der HVW diesmal besser geregelt und im HVW-Pokal sind die Unterensinger auch rechtzeitig ausgeschieden, um nicht beim Final Four am 6. Januar mitspielen zu müssen .

Das Team Esslingen kommt in die Gruppe 1.

Auch der TSV Zizishausen, damals noch mit Holger Breitenbacher auf der Bank, hätte bei der Ausgabe 2017 gerne mitgespielt, musste aber in der Liga ran. Diesmal war Zizishausen eine der ersten Mannschaften, die gemeldet hat. Und kommt mit Georgios Chatzigietim. Super fürs Turnier. Und spannend für die Mannschaften und die Zuschauer, dass es in der Gruppe 3 gleich zum Knaller zwischen Zizishausen und Wolfschlugen kommt. Ebenfalls am Vorrundentag eins.

Was ich in diesem Zusammenhang sehr spannend finde, sind zwei Trainerfragen. Drittligist Neuhausen wird auf jeden Fall mit Ralf Bader zum EZ-Pokal kommen. Worauf er sich freut, wie er mir kürzlich erzählt hat. Im Sommer geht er ja dann nach Bietigheim. In die 2. Bundesliga oder in die Bundesliga, das wird man bis dahin wissen. Beim TSV Deizisau hat Interimscoach Veit Wager nur bis Weihnachten zugesagt – also bis zum BWOL-Derby am morgigen Samstag gegen den TV Plochingen. Noch haben beide Vereine keinen Nachfolger und bei Deizisau heißt das, dass noch nicht klar ist, wer die Mannschaft beim EZ-Pokal betreuen wird.

Das Tableau…

Okay, das ist für die Deizisauer jetzt nicht so entscheidend. Wichtiger ist, dass der Verein den richtigen Trainer findet, der das Thema Klassenverbleib angeht und die Mannschaft auf die kommende Saison vorbereitet. Mir fällt ja für beide Vereine der eine oder andere passende Kandidat ein. Mal sehen.

Ich melde mich die Tage hier nochmal. Im neuen Jahr sieht man sich in der Neckarsporthalle! Vielleicht schaut Maria ja auch mal vorbei.