Samstagmittag. Ich sitz gerade im Zug auf dem Weg nach Gelsenkirchen. Heute Fußball auf Schalke, morgen „Stalldienst“, wie manche von uns das nennen, wenn wir einen Tag in der Redaktion sitzen, schreiben und Blatt machen. Ein handballfreies Wochenende für den Handballblogschreiber. Ich finde Handball klasse, sonst würde ich das hier nicht machen. Aber gibt es nicht auch ein Sportlerleben außerhalb des Handballs? Für mich muss es das geben, schließlich arbeite ich nicht bei der Handballwoche. Und das passt auch so.
Meine erste Annäherung an den Handballsport, das gebe ich ganz offen zu, war ernüchternd. Als Jugendfußballer auf Dorfclubniveau und später in fast allen Ballsportarten ganz gut (Volleyball-Abi!) und zudem noch ein recht ambitionierter Badmintonspieler, musste ich bei meinem kurzen Ausflug zum Handball feststellen, dass ich ausgerechnet in dieser Ballsportart einigermaßen talentfrei war. Das führte dazu, dass ich es ganz schnell habe bleiben lassen – und dazu, dass ich heute noch immer wieder staune, wenn ich Handballern bei kraftvollen Rückraumwürfen zuschaue. Denn das konnte ich gar nicht, warum auch immer.
Journalistisch war mein Erstkontakt mit dem Handball zu meiner Tübinger Zeit mit den dortigen Oberliga-Frauen. Viel mehr war dort nicht. Aus Tübingen und zudem geprägt durch Familie an der amerikanischen Westküste geprägt ist meine Liebe zum Basketball. In Esslingen bleibt mir da nur der Blick zu Sport1 und in Zeitung und Internet, wo ich morgens mit als erstes schaue, wie „meine“ Portland Trailblazers gespielt haben. Zurzeit sind sie ganz gut, haben gerade erst das Prestigeduell gegen die Lakers gewonnen, jeah. Bei der EZ wurde mein Interesse auch am Radball und am Wasserball geweckt, wir sind hier nicht nur Handball-, sondern auch Randsportland. Wasserballschauen macht Spaß, probiert es mal aus.
Ich weiß, dass manche Handball-Trainer auch mal in voller Fohlen-Montur vor dem Gladbacher Stadion anzutreffen sind, dass viele in die Mercedes-Benz-Arena pilgern und dass in der Nellinger Sporthalle 1 Zwischenstände vom VfB durchgesagt werden, was stets zu lautstarken Reaktionen führt. Es gibt aber wie gesagt auch ein Leben neben Handball und neben Fußball. Mich interessiert: Welche anderen Sportarten gefallen euch, oder gibt es eben doch nur Handball? Bei Neuhausens Alexander Adam kenne ich die Antwort schon. Der ist unter der Woche in Sachen Tennis unterwegs.
Das ist doch mal ein wunderbares Thema! Wobei man direkt ins Grübeln kommt, woher man eigentlich noch die Zeit neben Job und (Handball-Halbtags-)Nebenjob nimmt. Vermutlich verzichtet der Handballtrainer einfach aufs Schlafen!
Nach 20-jähriger Pause (!) schwinge ich seit fast 2 Jahren wieder regelmäßig, und dennoch viel zu wenig, den Tennisschläger. Vor allem deshalb, weil ich gehört habe, dass man diesen Sport auch bis ins hohe Alter betreiben kann. Und das rückt leider immer näher!
Dann habe ich noch einen, leider völlig aus der Art geschlagenen (weil Nicht-Handballer!), sportbegeisterten Sohn, der beim VfL Kirchheim in der U16-Oberliga Basketball spielt und mir dabei hilft, meine restliche Zeit auch noch in irgendeiner Sporthalle verbringen zu dürfen. Würde mir ja sonst auch was fehlen! Ich bin dabei übrigens der einzige Spielervater, der nicht selbst Basketball gespielt hat und somit auch eigentlich völlig ahnungslos. Doch über die Jahre entwickelt man doch ein gewisses Verständnis, wenn ein Papa-Kollege auf der Tribüne zungeschnalzend etwas von „Linkskorbleger“ erzählt. Und mein Sohn schätzt es sehr, dass von meiner Seite mangels Fachkenntnis weder während, noch nach dem Spiel Kritik kommt.
Und sonst? Handball! Gerne bei FrischAuf! oder der Nationalmannnschaft. Auf der Tribüne, versteht sich.
Wir sind mit unseren Jungs bei den Footballern in Albershausen gewesen und haben eine Trainingseinheit mitgemacht. Das waren doch viele neue, teilweise schmerzhafte Erfahrungen für den ein oder anderen.
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt und wir werden sicher in der nächsten Vorbereitung auf eine Revanche pochen 🙂