Eine Woche Faschingsferien – und wie stellt sich die Lage im EZ-Handballland dar? Insgesamt ganz gut, wobei ja sportlich nicht so viel passiert ist.
(Große) Ausnahme BWOL: Der TSV Neuhausen hat einen Schritt in Richtung 3. Liga gemacht. Gut so. In der Hinrunde hatten die MadDogs in den Derbys gegen Plochingen und Deizisau noch jeweils 32:32-Unentschieden gespielt. Diesmal haben sie hintereinander beide Nachbarn geschlagen, jeweils sehr deutlich (36:23 und 31:25). Damit haben sie nach der schmerzlichen Schlappe in Herrenberg zusammen mit dem Sieg gegen Söflingen drei Ausrufezeichen gesetzt.
Zwei Punkte beträgt der Vorsprung des Zweiten Neuhausen auf den Dritten Herrenberg jetzt – de facto aber bloß einen, weil Herrenberg im direkten Vergleich besser ist. Dass die Neuhausener vorne liegen, liegt auch daran, dass H2Ku nach dem Erfolg im Spitzenspiel in drei Spielen nur noch drei Punkte geholt hat: Unentschieden gegen Plochingen, Sieg gegen Deizisau und jetzt ziemlich überraschend eine 32:25-Niederlage beim bisherigen Letzten Heddesheim.
Zeigt das Team von Trainer Nico Kiener Nerven? Es war jedenfalls das sechste Auswärtsspiel in Folge, das die Mannschaft nicht gewann. „Wir verlieren zu viele Zweikämpfe, sind schlichtweg zu inkonsequent – damit ist es schwer, auswärts Spiele zu gewinnen“, sagte der frühere Wernauer den Kollegen vom Gäuboten. Und im Bezug auf das kommende Spiel gegen den mittlerweile punktgleichen Vierten: „Dieses Spiel müssen wir aufarbeiten. Mit so einer Leistung brauchen wir in zwei Wochen in Schwäbisch Gmünd gar nicht erst antreten.“
Schwäbisch Gmünd ist auch noch im Rennen um den zweiten Aufstiegsplatz, aber es besteht Anlass zur Hoffnung, dass die Neuhausener mittlerweile stabil genug sind, um ihre Position in den verbliebenen acht Spielen zu behaupten und nicht wie in der vergangenen Saison noch zu vergeigen. Am letzten Spieltag (7. Mai, 17.30 Uhr) tritt das Team von Trainer Ralf Bader übrigens in Schwäbisch Gmünd an.
Bei den Bundesliga-Frauen des TV Nellingen und dem Männer-Württembergligisten TV Reichenbach sieht es auch danach aus, dass sie in der kommenden Saison in einer anderen Spielklasse antreten werden – allerdings eins tiefer. Beide Teams sind Letzter. Dazu haben beide Vereine gemeinsam, dass sie in der Faschingspause in paar Weichen gestellt haben. In Reichenbach gibt es schon die große, also die Trainerlösung: Volker Haiser löst Routinier Werner Fischer ab und soll in der Landesliga einen Neuanfang starten. Auch in Sachen Spieler wird sich einiges tun – Umbruch nennt man das. Unter anderem kehrt ein alter Bekannter ins EZ-Land zurück: Ladislav Goga kommt aus Leonberg. Die Konstante bleibt Co-Trainer Rolf Augustesen.
In Nellingen hat Geschäftsführer Bernd Aichele noch einige Gespräche vor sich. Der Anfang ist aber gemacht: Louisa Wolf, Annika Blanke und Anne Bocka haben ihre Verträge ligaunabhängig verlängert, was denjenigen etwas die Angst nehmen dürfte, die im Fall des Abstiegs befürchten, dass das Team komplett auseinanderfällt. Sina Namat wechselt dagegen zu Mitaufsteiger Neckarsulmer SU, der auch noch Iveta Luzumova vom Thüringer HC für die kommende Runde verpflichtet hat.
So, am vergangenen Wochenende hatten viele Teams noch frei. Jetzt geht es wieder voll los. Endspurt.