Spannende Zeiten für Horst Fritz. Es haben sich wohl manche gewundert, dass sie den Namen des Handball-Trainers in den vergangenen Tagen in der EZ gleich zwei Mal in unterschiedlichen Zusammenhängen gelesen haben. Er selbst hätte das noch vor sagen wir zwei Wochen auch nicht für möglich gehalten.
Im Sommer hatte Fritz die BWOL-Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf nach erfolgreicher Arbeit an Veit Wager übergeben. Weil Wager am vergangenen Wochenende urlaubte, haben ihn Fritz und Sascha Fischer auf der Bank der HSG vertreten. Für ein Spiel. Dennoch wird der 55-Jährige in Zukunft wieder regelmäßig in der Halle sein. Denn kaum hatte er sich wieder aufs Sofa gesetzt, kam die Anfrage, bei den Bezirksliga-Männern des TSV Denkendorf den entlassenen Joachim Weller zu beerben.
Jetzt war das nicht die erste Anfrage, die der ehemalige Spieler der TSG Esslingen in den vergangenen Wochen bekommen hat. Diesmal aber sagte er zu. Um zu helfen. „Und weil der Aufwand nicht so hoch ist wie in der BWOL.“ Fritz wohnt in Denkendorf, und das nur 300 Meter von der Halle entfernt. Was lag also im wahrsten Sinne näher? „Wenn um acht Training ist, gehe ich um zehn vor acht aus dem Haus“, erzählt er. Außerdem fehlt Fritz ohne Handball was. „Es fühlt sich gut an“, sagt er denn auch.
Seinen Assistenten brachte er gleich mit. Denn was im Fußball einstmals Ottmar Hitzfeld sein Michael Henke war und – wenn sie mal wieder randürfen – Bruno Labbadia sein Eddy Sözer, ist im Handball im EZ-Land Horst Fritz sein Sascha Fischer. Holste einen, kriegste beide.
Bei den Denkendorfern erwartet das Duo eine Herkulesaufgabe. Die Mannschaft ist Vorletzter und stark abstiegsgefährdet. Horst Fritz ist quasi der Huub Stevens des TSV Denkendorf. „Den Vergleich habe ich in den vergangenen Tagen ein paar Mal gehört“, sagt Fritz und lacht. Und er äußert sich auch ähnlich, wie der Niederländer beim VfB Stuttgart. Er spricht vom „Reiz der Aufgabe“ und davon, dass es „schwierig wird“. Und auch diesen Satz hört man von beiden: „Im Abstiegskampf zählen nur die Ergebnisse.“ Profis eben.
Und wer hat die leichtere Aufgabe? „Ich glaube, es ist vergleichbar“, sagt Fritz. Auf jeden Fall ist es für ihn schwerer als damals, als er bei der HSG einsprang: „Da konnte ich viel im taktischen Bereich machen, jetzt muss ich bei den Grundlagen anfangen.“ Eines ist aber gleich: Wieder trainiert Fritz eines seiner Kinder. Meike war es bei der HSG, jetzt ist es Kreisläufer Mathias. „Bisher findet er es okay“, erzählt der Vater.
Fritz will mit den Denkendorfern möglichst schnell unten rauskommen und den Klassenverbleib schaffen. Aber er hat noch ein weiteres Ziel: Beim EZ-Pokal vom 4. bis 6. Januar, den der TSV Denkendorf diesmal ausrichtet, will er sich mit der Mannschaft „nicht abschießen lassen“.
Dazu und zum Unternehmen Klassenverbleib – morgen um 20 Uhr das erste Spiel unter seiner Regie gegen die HSG Ebersbach/Bünzwangen – kann ich nur sagen: Hup Horst!
Zum Schluss noch ein kleines Schmankerl für die jüngeren – und auch die älteren – Leser: Gestern kam eine nette Sendung im Kika, bei der ein Handballer gut abgeschnitten hat. Schaut mal rein, los geht’s ab Minute 7,28! Schönes Wochenende
Und Wolfschlugen gewinnt ohne Hub Energie gegen Unterensingen recht deutlich und bleibt weiterhin an der Tabellenspitze. In der EZ-Liga bleibt es spannend, auch wenn Plochingen in Laupheim verloren hat.
…und der Fritz-Effekt wirkt auch. Passt doch!
Beim VfB ist der Hub- Effekt eingetreten. Sieg in Freiburg mit einer durchaus gelungenen Vorstellung. Weiter so!!