Das Ende der Saison, das für die meisten Handballer im EZ-Land ja erreicht ist, ist immer auch die Zeit der Abschiede. Wobei meine Erfahrung lehrt, dass in keinem Sport wie im Handball so viele Namen, die die Vereine in die Liste der Abgänge schreiben, irgendwann wieder in einem Spielbericht auftauchen. Und sei es in der zweiten Mannschaft.
Das wird auch den einen oder anderen betreffen, der in diesem Jahr seine Karriere beendet. Aber erst einmal hören einige auf, die sich einen guten Namen gemacht und uns mit guten Spielen begeistert haben. Dabei ist es vermehrt so, dass nicht nur Altersgründe eine Rolle spielen. Ich habe den Eindruck, dass immer mehr Handballer im besten Handballer-Alter aufhören, weil sie sonst ihre berufliche Karriere nicht gebacken kriegen. Ist ja auch klar, vier Mal die Woche Training, jedes Wochenende auf Achse – das ist mit der sich immer mehr verdichtenden Arbeitswelt schwer zu vereinbaren. Und wenn ein Amateur-Sportler vor der Frage steht, eine berufliche Chance zu ergreifen oder weiter diese für den Handball zu opfern, wird er sich manchmal – oder auch öfter – schweren Herzens für den Beruf entscheiden. Der Verein findet das dann schade, wird es aber verstehen. Vielleicht gibt es ja eine Familie zu ernähren und/oder ein Häusle abzuzahlen. Das alles gibt es aber auch in anderen Sportarten, ich erinnere mich an Geschichten aus dem Wasserball oder dem Drittliga-Fußball, bei denen talentierte Sportler ihre Karriere für den Beruf aufgegeben haben.
Aber wie gesagt, wenn in der Klammer hinter den Abgänger-Namen nicht ein anderer Vereinsname auftaucht, sondern „Karriere beendet“ steht, gibt es ja immer noch den Weg zurück. Einige Karriere-Beender gibt es auch jetzt wieder. Meine Geschichte über Marion Radonic kürzlich – mit dem schönen Freisteller – habt ihr in der EZ vielleicht gelesen. Dazu fallen mir Namen ein wie Martin Rapp, Alexander Wahl, Thomas Holl, Wolfgang Kroll, Joshua Munz, Kai Bohle und Michael Hackius. Es sind noch mehr, dürft ihr gerne ergänzen.
Hackius hat zwar zuletzt nicht mehr im EZ-Land gespielt, sondern beim SKV Unterensingen, er hat aber hier vor allem beim TSV Deizisau seine Spuren hinterlassen. Und auch beim TV Neuhausen/Erms waren sie mit ihm zufrieden, wie ich mitbekommen habe.
Kroll ist für mich so ein Rückkehrer-Kandidat. Er war zuletzt beim TSV Wolfschlugen, davor beim TSV Neuhausen – ich habe nie so richtig verstanden, warum sie ihn da haben gehen lassen. Mal sehen, ob er wieder auftaucht – er könnte der einen oder anderen Mannschaft helfen. Mir hat jedenfalls immer gefallen, wie er gespielt hat. Wenn er andere Pläne hat, wünsche ich ihm dabei viel Glück. Und was es etwa heißt, mal ein freies Wochenende zu haben – glaubt mir, ich weiß, wovon ich rede.
Rapp und Wahl dürfen am Sonntag nochmal ran im letzten Saisonspiel der Deizisauer. Die Luft ist raus, der Aufstieg geschafft. Deshalb geht es im Rückspiel um die Württemberg-Meisterschaft gegen den SV Remshalden nach der 14-Tore-Klatsche im Hinspiel nur noch darum, eine Leistung zu zeigen, nach der das Saisonabschlussbier gut schmeckt.
Da geht es für die Frauen des TSV Wolfschlugen noch um mehr, deshalb schicken wir unseren Fotografen am Sonntag auch nicht nach Deizisau, sondern nach Wolfschlugen. Ob die Wolfschlugenerinnen den Sprung in die BWOL noch schaffen? Ich würde es ihnen wünschen, und auch Trainer Veit Wager, der ja dann in der kommenden Saison mit der HSG Deizisau/Denkendorf gegen seinen Ex-Club spielen würde.
Veit Wager bringt mich zum letzten Punkt für heute: Ich hab ja schon die Wahl zum Handball-Trainer des Jahres im EZ-Land angekündigt. Kommende Woche werde ich meine Vorauswahl bekanntgeben, über die ihr dann hier oder auf Facebook abstimmen könnt. Ob Veit Wager dabei ist? Darüber mache ich mir Anfang kommender Woche Gedanken. Seid ihr in einer der Hallen, in denen es noch um was geht? Wenn ja, wünsche ich spannende Unterhaltung.