In fast jedem Gespräch mit jemandem aus der großen Handballszene der Region kam in letzter Zeit irgendwann das Thema Frauenhandball auf – wenn es nicht gleich darum ging. Der Grund ist ganz einfach: Der EZ-Handballpokal 2025 rückt immer näher. Es ist die 29. Ausgabe und die erste, bei der Frauen mitspielen.
Spricht man mit Handballerinnen oder ihren Trainern, hört man eine Formulierung häufig – interessanterweise tatsächlich in diesem Wortlaut: „Ich freue mich tierisch drauf.“ Spricht man mit Handballern, also männlichen, oder ihren Funktionären, fällt dieser Satz fast immer: „Ich find‘ es super.“ Klar, der Begriff „überfällig“ fällt auch oft.
Ich freue mich auch tierisch drauf. Und bin gespannt, wie das Ganze angenommen wird. Wir – also Ausrichter TSV Wolfschlugen, dem ich sehr dankbar bin, wie super er die Sache von Anfang an mitträgt, und EZ – haben beim Spielplan so gut wie möglich versucht, die Begegnungen der Frauen und Männer miteinander zu verzahnen, ohne dass die Pausen für die Spielerinnen und Spieler zu lang werden. Nicht gerade einfacher hat es gemacht, dass kurz vor und kurz nach der Auslosung ein Männer- und ein Frauenteam seine Anmeldung wieder zurückgezogen hat. Aber das ist ein anderes Thema.
Anfangen werden wir am 4. Januar mit zwei Frauenspielen: TB Neuffen gegen TV Nellingen und TV Reichenbach gegen Team Esslingen. Dann folgen die Männer mit der Begegnung TSV Deizisau gegen TSV Wolfschlugen. Ich hoffe und wünsche mir, dass die Halle von Beginn an voll sein wird. Sagt es weiter: Kommt alle gleich um eins!
Dass wir ein Frauenturnier beim EZ-Pokal machen, hat viele Gründe. Die Überlegung gab es schon seit vielen Jahren. Jetzt scheint der richtige Zeitpunkt. Auch, weil das Niveau in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Wolfschlugen, Nellingen, Denkendorf, Reichenbach, Köngen, Hegensberg/Liebersbronn und mittlerweile auch Neuhausen, Team Esslingen und auch wieder HC Wernau. Das sind – teilweise eben wieder – klangvolle Namen im Frauenhandball. Dass dann doch nicht alle von ihnen in Weil dabei sind, ist ein bisschen schade. Aber kann sich, wenn alles etabliert ist, ein Jahr später auch ändern.
Ich hab eben auch Nellingen aufgeführt. Lange war der TVN das Aushängeschild des Frauenhandballs im EZ-Land. Mittlerweile hat die Rolle der TSV Wolfschlugen übernommen. Als Sportjournalist habe ich mit die spannendsten Spiele in der (alten) Sporthalle 1 erlebt, vor allem damals in der 2. Bundesliga vor voller Hütte. Am Samstag war ich wieder da, in der neuen Sporthalle 1. Voll war die Hütte nicht beim Kellerduell mittlerweile der vierthöchsten Spielklasse. Keine Frage, der Nellinger Handball hat schon bessere Tage erlebt. Es gab schon mitreißendere Spiele des Teams. Aber: die vielen Talente, die da beim Sieg gegen den SV Hohenacker-Neustadt das quietschgelbe Trikot getragen haben, haben ja mit der Vergangenheit nichts zu tun. Sie sind die Zukunft. Und machen schon Spaß.
Wie die aussieht, ist offen. Der Klassenverbleib ist auch in der Runde nach dem Drittligaabstieg alles andere als sicher. Es sind einige neue Gesichter da, in der Führung (auch „alte“, sorry Steffi Urbisch) und auf der Bank. Auf dem Spielfeld eh. Der neue Trainer Romuald Guervilly ist ein interessanter Typ und was man mitbekommt, war auch der neue A-Jugend-Trainer Patrick Lippmann ein guter Griff. Talent ist da, wofür es reicht, ist die Frage. Vielleicht braucht es auch ein bisschen Geduld. Und natürlich einige gute Entscheidungen.
Ich freue mich jedenfalls tierisch auf den TV Nellingen beim EZ-Pokal. Und auf alle anderen Frauenteams. Und natürlich auch auf die Männer. Kommt alle vorbei, 4. bis 6. Januar, Sporthalle Weil. Am Samstag um eins, am Sonntag um halb elf (TSV Neuhausen gegen SG Hegensberg/Liebersbronn bei den Männern) und am Montag um zehn zum Viertelfinale.