Mit Trainerwechseln ist das so eine Sache. Manche haben einen positiven Effekt, manche verpuffen. Meistens ist es aber nicht so einfach, eine sportliche Entwicklung direkt mit der Trainerfrage zu verbinden.
Im EZ-Land erleben wir das gerade. Drei Mannschaften stehen dabei für mich im Fokus. Eine, die den Trainer getauscht hat, und zwei Teams, bei denen im Sommer ein Wechsel ansteht. Die Entwicklungen bei der HSG Ostfildern, dem TSV Deizisau und dem TSV Neuhausen sind sehr unterschiedlich – was meine eben genannte These untermauert.
Am einfachsten ist es wohl in Ostfildern. Michael Schwöbel hört am Ende der Saison auf. Es war ein bisschen die Luft raus und ein neuer Impuls wird der Mannschaft gut tun. Und was macht die? Von wegen, nachlassen, weil der Chef ja bald weg ist. Die HSG, die in dieser Saison ja auch schon geschwächelt hat, hat eine richtig gute Phase. Die Jungs wollen Schwöbel, der viel für den Verein getan hat, ganz offensichtlich richtig ordentlich verabschieden. Jüngster Beweis war der 22:20-Sieg am Freitagabend im Landesliga-Derby beim ambitionierten Team Esslingen.
Ostfildern ist jetzt Dritter, allerdings mit sechs Punkte Rückstand auf das Führungsduo.
Und Neuhausen? Auch da steht fest, dass Ralf Bader im Sommer nicht mehr da sein wird. Bei den MadDogs läuft es aber zurzeit nicht so gut, beide bisherigen Spiele 2018 wurden verloren. Auf Platz zehn ist der eigentlich so starke Aufsteiger in der 3. Liga abgerutscht. Aber das ist eben so ein Fall: Ich glaube nicht, dass das was mit Baders bevorstehendem Abgang zu tun hat. Der Mann verbessert sich nach Bietigheim, der Nachfolger – Eckard Nothdurft – steht schon fest und wird auch beobachten, wer sich in den Fokus spielt. Die Jungs werden die Kurve schon kriegen. Allerdings müssen sie einiges anders machen als beim 18:23 gegen Oftersheim/Schwetzingen. Nur 18 Tore – mannomann.
Das Sorgekind im EZ-Land bleibt Deizisau. Und da klemmt’s vor allem auf der anderen Seite als bei den Neuhausenern. 40 Gegentore hat die Mannschaft in Weinsberg kassiert, mit 36:40 verloren. „Deizisauer Abstiegsnöte werden größer“ lautet die Überschrift in der EZ. Daniel Mayr hat noch nicht die Wende gebracht, unter ihm hat die Mannschaft alle drei bisherigen Spiele verloren. Drittletzter, punktgleich mit dem Letzten – das sieht wirklich nicht gut aus. Allerdings sind die Mannschaften davor nicht weit weg. Es braucht jetzt dringend ein Erfolgserlebnis, so wie Ende Dezember noch unter Interimscoach Veit Wager in Plochingen. Am Sonntag kommt Neckarsulm – als Elfter mit 14 Punkten in Reichweite.
Vielleicht lässt der Trainereffekt in Deizisau zumindest ergebnismäßig einfach ein bisschen länger auf sich warten. Schafft die Mannschaft irgendwie den Klassenverbleib, dann ist alles gut.