Frauenhandball-Bundesligist TV Nellingen und Trainer Pascal Morgant trennen sich am Ende der Saison. Ich habe das für die Print-Ausgabe der EZ kommentiert. Für euch schon hier zu lesen:
Ungewisse Zukunft
Es ist eine Zäsur: Trainer Pascal Morgant sowie die beiden wichtigsten Spielerinnen, Louisa Wolf und Annika Blanke, verlassen den Frauenhandball-Bundesligisten TV Nellingen. Es ist ihnen nicht zu verdenken, dass sie eine neue Herausforderung suchen. Durch ihre Arbeit in Nellingen haben sie auf sich aufmerksam gemacht und nun die Chance, einen Schritt nach vorne zu machen. Zumindest für Blanke, die zu Frisch Auf Göppingen wechselt, gilt das. Und wahrscheinlich auch für Morgant, dessen Ziel nach fünf Jahren noch nicht bekannt ist.
Es zeigt aber auch: Nellingen tut sich mit Bundesliga-Handball immer noch schwer und kann weniger gute Perspektiven bieten als manche Konkurrenten. Strukturell wie finanziell. Damit ist der Verein jedoch nicht alleine, was man etwa daran erkennt, dass aus der 2. Bundesliga nur ein einziges Team aufsteigen möchte. Weshalb es im Oberhaus nur einen Absteiger gibt. Die Bundesliga ist für die meisten Vereine kein Ziel mehr, sondern ein zu großes Risiko.
Die Nellinger haben es jedoch auch verpasst, rechtzeitig professionellere Strukturen zu schaffen. Vom Konzept mit einem hauptamtlichen Geschäftsführer hat man sich – aus Kostengründen – verabschiedet. Heute ist Bernd Aichele praktisch ein Einzelkämpfer, beziehungsweise Morgant füllt viel mehr aus als nur die Aufgabe eines Trainers. Das zermürbt auf Dauer. Dazu kommt die leidige Problematik mit der maroden Sporthalle 1. Klar ist im Moment nur, dass die Nellingerinnen im Sommer in ihre dritte Bundesligasaison gehen. Ansonsten steht der TVN vor einer ungewissen Zukunft.