Wer ist der Trainer der Saison?

Das virtuelle EZ-Land-Trainer-der-Saison-Wahllokal ist geschlossen. Das Ergebnis wird in Kürze bekanntgegeben. Danke fürs Mitmachen – überragend!

Während Mallorca schon von Handballerinnen und Handballern aus ganz Deutschland bevölkert wird, sind die Frauen des TSV Wolfschlugen die Einzigen im EZ-Land, die immer noch spielen müssen. Oder dürfen, denn es fehlt ihnen noch ein Sieg bis zum Aufstieg in die Baden-Württemberg Oberliga. Oder eine Niederlage, bis zur großen Enttäuschung. Ich habe heute mit Trainer Veit Wager gesprochen. Das Interview, das daraus entstanden ist, ist – falls nachrichtentechnisch nichts dazwischen kommt – für die Mittwochausgabe der EZ geplant.

Mit der angekündigten Wahl zum Trainer der Saison im EZ-Land will ich aber nicht warten. Denn vielleicht fällt die endgültige Entscheidung für die Wolfschlugenerinnen erst eine Woche später ohne TSV-Beteiligung.

Sodele. Ich hatte ja angekündigt, drei bis vier Trainer auszuwählen und zur Wahl vorzuschlagen. Jetzt sind es sechs geworden: Daniel Brack, Daniel Mayr, Alexandr Prasolov, Michael Schwöbel, Veit Wager und Mike Wolz. Zu allen (in alphabetischer Reihenfolge) noch ein paar Worte – und ihr könnt dann hier über die Kommentarfunktion oder auf der EZ-Handballpokal-Seite auf Facebook (die Umbenennung hat FB noch nicht gebacken bekommen) abstimmen. Einfach, indem ihr den Namen eures Favoriten in das Kommentarfeld schreibt, gerne mit ein paar Worten der Begründung.

Daniel Brack

Daniel Brack vom TV Plochingen. Fotos: Rudel
Daniel Brack vom TV Plochingen. Fotos: Rudel

Der ehemalige Bundesliga-Spieler mit dem Trainergen ist vor einem Jahr aus der Schweiz zum Württembergligisten TV Plochingen gekommen. Als dann der Zwangsabstieg wegen einem Passvergehen im Raum stand, gab es schnell Gerüchte, er würde wieder abspringen. Tat er aber nicht. Und als die Mannschaft dann doch in der Württembergliga antreten durfte (mit der Bürde, dass am Ende der Runde vier Punkte abgezogen werden würden), legte er sich ins Zeug. Der Kader war klein, der Saisonstart nahe. Was dann geschah, darf ruhig als große Leistung betrachtet werden: Der TVP spielte vorne mit. Wäre der Punkteabzug nicht im Hinterkopf gewesen, hätte die Mannschaft vielleicht sogar ganz vorne angreifen können. Am Ende Platz fünf in einer Saison, zu deren Anfang viele den TVP als Abstiegskandidaten sahen, ist stark. Und das ist nicht nur Bracks Verdienst, aber er hat einen sehr großen Anteil daran. In der kommenden Saison könnte es noch besser laufen.

Daniel Mayr

Daniel Mayr (links) vom TV Reichenbach.
Daniel Mayr (links) vom TV Reichenbach.

Der TV Reichenbach schloss die Württembergliga-Saison einen Platz hinter dem TVP als Sechster ab. Das war ein Ergebnis, das sich die Reichenbacher erwünscht hatten, mit dem aber in der zweiten Runde nach dem Aufstieg nicht unbedingt zu rechnen war. Mayr, ein echter Reichenbacher, hat die Mannschaft insgesamt von der Bezirksliga in die Württembergliga geführt und dort etabliert. Das ist bei einem kleineren Verein wie dem TVR ähnlich hoch einzuschätzen wie ein absoluter Spitzenplatz bei einem anderen. Mayr hat in Reichenbach viel Aufbauarbeit geleistet und hinterlässt seinem Nachfolger Daniel Hebisch eine funktionierende Mannschaft. Deshalb ist er hier nominiert.

Alexandr Prasolov

Alexandr Prasolov vom TSV Neuhausen.
Alexandr Prasolov vom TSV Neuhausen.

Der Mann, der früher selbst ein klasse Handballer war (unter anderem in Pfullingen) kam zu Saisonbeginn mit viel Vorschusslorbeeren aus Schmiden zum TSV Neuhausen, der gerade aus der 3. Liga in die BWOL abgestiegen war. Die Aufgabe war nicht einfach: Die Zeit, die ein neuer Trainer und eine neue Mannschaft brauchen, gerade wenn es auch noch in eine neue Liga geht, hatte er eigentlich nicht. Wer direkt wiederaufstiegen will, braucht von Anfang an die Punkte. Und tatsächlich standen die Maddogs nicht gleich ganz vorne. Sie blieben aber in Lauerstellung und arbeiteten ruhig an der Verbesserung ihres Spiels. Je länger die Saison dauerte, desto stabiler wurde das Mannschaftsgefüge. Und die Erfolge stellten sich ein. Auch durch Patzer der Konkurrenz (unter anderem Pfullingen) landete die Mannschaft schließlich auf einem Aufstiegsplatz, und gab den nicht mehr her. Mittlerweile spielen die Neuhausener einen sehr soliden Prasolov-Handball, hinter dem das ganze Team steht. Der Wiederaufstieg ist geschafft – und damit ist die Konstellation Prasolov und TSV Neuhausen bislang eine Erfolgsgeschichte.

Michael Schwöbel

Michael Schwöbel von der HSG Ostfildern.
Michael Schwöbel von der HSG Ostfildern.

Auch er war neu im Job und hat direkt den Aufstieg geschafft. Bei Michael Schwöbel kam allerdings dazu, dass er beim Landesligisten HSG Ostfildern seinen ersten Cheftrainerposten übernahm. Und das auch noch beim Heimatclub, was auch eine gefährliche Konstellation sein kann. Lassen wir doch den Trainerkollegen Thomas Freiwald sprechen, dessen Team Esslingen in der Aufstiegsrelegation an der HSG gescheitert ist. „Das Feuer, das er als junger Trainer mitbringt, gefällt mir. Und die Bereitschaft, die Mannschaft emotional zu pushen“, sagte Freiwald im EZ-Interview über Schwöbel. Wer seinen Club im ersten Trainerjahr in die Württembergliga zurückgeführt hat, muss viel richtig gemacht haben.

Veit Wager

Veit Wager vom TSV Wolfschlugen.
Veit Wager vom TSV Wolfschlugen.

Okay, noch ist er in dieser Saison kein Aufstiegstrainer, aber das kann am Samstag ja noch werden (siehe oben). So oder so hat er die Wolfschlugener Frauen zu einem erfolgreichen Team geformt, das in der zweiten Saison nach dem Aufstieg in der Württembergliga schon wieder dicht vor dem Aufstieg steht. Viel Handballsachverstand und eine akribische Vorbereitung sagt man ihm nach. Er macht in Wolfschlugen so einen guten Job, dass sie ihn bei der HSG Deizisau/Denkendorf unbedingt haben wollten. Hat geklappt.

Mike Wolz

Mike Wolz vom TSV Deizisau.
Mike Wolz vom TSV Deizisau.

Auch Wolz kam, sah und stieg auf. Früher hat er mal selbst Tore für den TSV Deizisau geworfen, über einige Umwege kam er zurück und machte den TSV zumindest wieder zur Nummer zwei im EZ-Land. Die Württembergliga-Meisterschaft und der Aufstieg in die BWOL kamen ziemlich souverän zustande, beim Showdown in Wolfschlugen hielten auch die Nerven. Die Deizisauer Mannschaft trägt eindeutig Wolz‘ Handschrift, vor allem in der Abwehr. Was ihn auch ausmacht: Das Team hatte schon die beste Defensive der Liga, der Trainer sah aber immer noch Luft nach oben und forderte die Spieler immer weiter. So einen braucht es, um Erfolg zu haben. Und den hatte er mit Deizisau.

So, jetzt bin ich gespannt, was ihr denkt. Wer wird der Trainer der Saison im EZ-Land? Nur keine Zurückhaltung.


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43 Antworten auf „Wer ist der Trainer der Saison?“

  1. Daniel Mayr

    Wie viele finde ich es auch schwer bei diesem Angebot einen Trainer auszuwählen. Wie bei den meisten gibt dann doch die Vereinsbrille den Ausschlag, verdient hätten es sicher alle – irgendwie.
    In Anbetracht der Tatsache,dass bis auf Daniel Mayr – er trainiert nun die C-Jugend der SG Untere Fils – alle im kommenden Jahr wieder die Chance haben hier nominiert zu werden. Wünsche ich ihm diesen „Titel“.

  2. Michael Schwöbel ist die Nr. 1

    Es ist sehr schwierig für mich zu voten, da es alle Kandidaten verdient hätten. Michi hat aber aus einer wahnsinnig jungen Truppe alles herausgeholt und es sogar geschafft in „Schicksalsspielen“ wie in Schönbuch und den Relegationsspielen die Nerven zu behalten und zu siegen.

  3. Ok, dann stimme ich für Michi Schwöbel-auch auf die Gefahr hin,daß ich vom einen oder anderen eine aufs Dach bekomme 🙂

  4. Daniel Mayr hat über 3 Jahre gezeigt, daß man
    Spieler auch ohne Geld für den Aufwand in der Württembergliga
    motivieren kann.

  5. Mmh, hab ich mir ehrlich gesagt keine Gedanken drüber gemacht. Ich würde spontan mal sagen: Entscheide dich lieber für einen, sonst wird es zu kompliziert. Okay?