Rot für Nummer 18

Der Journalist kann einen Namen nachtragen - aber wenn er nicht auf der Liste steht, gibt's Probleme.
Der Journalist kann einen Namen nachtragen – aber wenn er nicht auf der Liste steht, gibt’s Probleme.

Es gibt im Handball immer wieder Dinge, die es eigentlich nicht gibt. Ostfilderns Co-Trainer Mathias Wichary berichtete mir heute einigermaßen empört von einer Auszeit des Gegners bei klarem Spielstand acht Sekunden vor Schluss. Und ich habe gestern bei meinem ersten Besuch in Nellingen nach langer Zeit eine Spielerin auf dem Feld gesehen, die dort gar nicht sein durfte. Komisch war das. Und hat den Abend nicht unerheblich verlängert. Dazu sozusagen eine kleine Preview aus der morgigen EZ-Ausgabe (Seite 21):

Rot nach zwei Minuten
Es war eine Szene, die in die Schiedsrichter-Ausbildung eingehen könnte: 57:30 Minuten standen auf der Anzeigetafel, da erhielt die Trierer Spielerin mit der Nummer 18 eine Zweiminutenstrafe. Die Herren am Zeitnehmertisch aber fanden keine Nummer 18 und gerieten ins Schlingern. Mehr noch die Schiedsrichter Oliver Dauben und David Rohmer aus Köln. Jana Kordel, so der Name der Spielerin, stand nicht auf dem offiziellen Aufstellungsbogen. Die Offiziellen der Gäste hatten einen Anfängerfehler begangen und das Unparteiischen-Duo, das immerhin zum 111. Mal im DHB-Bereich im Einsatz war, brauchte viele Minuten, um zu einer Entscheidung zu kommen: Kordel sah Rot und musste in die Kabine. Nellingens Trainer Pascal Morgant kannte diese Regel – „aber erlebt habe ich so etwas auch noch nicht“, sagte der frühere Bundesliga-Handballer.
Zum Glück für alle Beteiligten war die Begegnung zu diesem Zeitpunkt längst entschieden, die TVN-Frauen führten mit 38:29. Die Zuschauer überbrückten die Wartezeit mit klatschen und trommeln und die Spielerinnen klatschten entspannt mit. Nur Jana Kordel nicht, obwohl sie wohl am wenigsten für die Situation konnte.


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3 Antworten auf „Rot für Nummer 18“

  1. Hab gerade lange mit DHB-Schirilehrwart Jürgen Rieber telefoniert, der mir alles erklärt hat. Schaut heute Abend nochmal rein!

  2. Die Verwarnung gab’s, aber für ein anderes Bank-Mitglied. Ich habe heute noch versucht, Jürgen Rieber zu erreichen, um Licht ins Dunkel zu bringen. Hab ihn nicht erreicht – Ex-Schiris haben halt auch Wochenende – und so nach besten Wissen geschrieben, wie ich es gestern erlebt habe. Andere Meinung? Gute Idee. Hier müssten ja ein paar Regelkundige mitlesen.
    Und Fakt ist, dass es gestern die Rote Karte gab. Spannende Geschichte!

  3. Wenn die Situation so war wie geschildert ist meiner Meinung nach die disqualifikation für die Spielerin ein Regelverstoß. Betritt ein nicht teilnahmeberechtigter Spieler die Spielfläche so ist der mannschaftsverantwortliche also der Trainer zu verwarnen. Das heißt gelbe Karte. Die Regel mit roter Karte für den betreffenden Spieler gab es mal als Pascal morgant noch selbst gespielt hat. Oder gibt es andere Meinungen ??