„Und Reichenbach hat geliefert.“ Dieser knappe Kommentar von Hans Hauch gestern bei „Zeit der Entscheidungen“ hat mir gut gefallen. Und dann hat sich noch Reichenbachs Routinier Jochen Masching gemeldet und sich bei den Deizisauern für „den ersten Kasten Gruibinger“ bedankt.
Die Deizisauer dürfen tatsächlich dankbar dafür sein, dass die Reichenbacher in der entscheidenden Saisonphase sozusagen die Anti-Bayern geben und nicht in Anlehnung an Herrn Guardiola „Die Württembergliga ist vorbei“ spielen. Okay, Reichenbach ist nicht Meister, aber Platz sechs entspricht ebenso dem Saisonziel des TVR wie der Titel für die Bayern. Ich weiß, hier lesen auch einige Zizishausener mit, trotzdem muss ich den Reichenbachern meinen Respekt dafür aussprechen, dass sie Zizishausen gestern geschlagen haben. Die Deiziauser haben mitgezittert: Weil sie am Samstag überraschend in Gerhausen verloren haben, wären sie die Tabellenführung und damit den direkten Aufstiegsplatz an die Zizishausener losgewesen – wenn die eben in Reichenbach gewonnen hätten. Ich bin übrigens davon überzeugt, dass die Reichenbacher auch ohne Bierspende Vollgas gegeben hätten. Aber ein Kistle für die ganze Mannschaft ist okay.
Deizisau bleibt also erstmal vorne, aber es bleibt spannend. Co-Trainer Daniel Kraaz‘ Stimme hörte sich gestern jedenfalls einigermaßen sorgenvoll an, als er vom 23:25 in Gerhausen berichtete. Haben die Deizisauer Spieler wirklich die Hosen voll? Kann doch nicht sein. Sie müssten wissen, dass sie stark genug sind, um den Aufstieg in die BWOL zu schaffen. Noch zwei Spiele sind es. Zizishausen spielt noch in Grabenstetten und dann zuhause gegen Ober-/Unterhausen, Deizisau erwartet Vöhringen und tritt zum Showdown am 4. Mai in Wolfschlugen an. In Wolfschlugen, davon bin ich überzeugt, wird in Sachen Bierkistenspiel nicht viel laufen. Zum einen sind den Wolfschlugenern schon rein geografisch die Zizishausener mindestens so nah wie die Deizisauer, zum anderen sind es faire Sportsmänner, die dazu eine durchwachsene Saison mit einem guten letzten Auftritt vor dem Heimpublikum abschließen wollen. Dem Meister werden sie anschließend gratulieren. Für die Deizisauer wird es darauf ankommen, ob die Nerven mitspielen. Die EZ wird in der Halle vertreten sein.
Sorgen müssen einem dagegen die Württembergliga-Männer des HC Wernau machen. 13:31 in Schwäbisch Gmünd – die Landesliga naht.
Einige Entscheidungen sind am Wochenende schon gefallen. Die Klassen von der Landesliga abwärts hatten schon den letzten Spieltag, die Zusammenfassung von den unteren Ligen ist in der morgigen EZ-Ausgabe (Seite 17) nachzulesen. Dass und wie souverän die Landesligisten HSG Ostfildern und Team Esslingen ihren jeweiligen Relegationsplatz verteidigt haben, haben wir heute schon im Blatt (Seite 23). Das bedeutet, dass es die beiden Teams gemeinsam mit dem TSV Bad Saulgau in der Relegation miteinander zu tun bekommen. Zunächst reisen die Ostfilderner nach Bad Saulgau (wahrscheinlich am 3. Mai), am 10. Mai tritt dann das Team in Ostfildern an, wahrscheinlich am 17. Mai erwarten die Esslinger dann Bad Saulgau – und dann weiß man, welche der drei Mannschaften in der kommenden Runde in der Württembergliga antritt.
In der Frauen-Landesliga tut sich auch was. Die HSG Deizisau/Denkendorf II hat den Aufstieg in die Württembergliga schon sicher, ich werde mich demnächst an die Aufstiegsgeschichte machen. Die Frauen des TSV Neuhausen gehen in die Relegation.
Ostern steht an, und ich mache hier jetzt auch eine Woche Pause. Feiert schön – und den noch aktiven Teams: Sammelt Kräfte für die entscheidenden Spiele.
Vielen Dank für das Lob an das Reichenbacher Team, das seine bislang sensationelle Saison nicht auslaufen lässt, sondern sich weiterhin voll reinhängt.
Beim Einsortieren der Saisonziele will ich dann doch ein bisschen relativieren: Das erreichen des Platz 5 oder 6 ist für den TVR eher wie der Einzug von Mainz 05 in den Europapokal. Bayern tritt ja lauthals an um Meister zu werden – der TVR will in der Württemberliga bleiben… je stabiler desto besser.