Am Samstag in der Mercedes-Benz-Arena, gestern in der Sporthalle in Wolfschlugen. Es war mal wieder ein interessantes Wochenende. Sport vom Allerfeinsten habe ich in beiden Fällen nicht gesehen, aber alleine die Überschriften über meinen Texten heute in der EZ haben denke ich eine gewisse Aussagekraft. „Trostlos“ steht über dem Text vom 0:0 des VfB gegen Paderborn, „Wertvolle Erfahrungen“ über dem vom mit 24:27 verlorenen HVW-Pokal-Endspiel des TSV Wolfschlugen gegen den VfL Waiblingen.
Interessant war die Begegnung (in Wolfschlugen) allemal. Und lernen kann man gerade aus verlorenen Spielen immer. Nun war es so, dass die Wolfschlugener mit einigen angeschlagenen Spielern angetreten sind und einige ganz gefehlt haben. Aber sie haben gesehen, dass es Mannschaften gibt, die ihre Abwehr, das Prunkstück ihres Spiels, aushebeln können. Das haben die Waiblinger geschafft.
Wolfschlugen ist Tabellenführer der Süd-Staffel der Württembergliga. Sollte es mit dem Aufstieg klappen, dann müssen sie auch in diesem Bereich einen weiteren Schritt machen. Gut möglich, dass sie in der BWOL – ich weiß, ich weiß, ist alles noch ein bissle früh – dann wieder auf die Waiblinger treffen. Die sind in der Nord-Staffel (ohne eigenes Zutun seit gestern) Zweiter und wollen unbedingt hoch.
Vergleicht man die beiden Mannschaften, dann sieht man, dass die Waiblinger mehr (zweit- und drittliga-) erfahrene Spieler haben und körperlich robuster sind. VfL-Trainer Michael Abele, im EZ-Land nicht nur aus seiner Zeit beim HC Wernau bestens bekannt, hat sich natürlich mächtig gefreut. Er gab aber auch fair zu, dass seine Mannschaft in der besseren Verfassung war, weil weniger Spieler gefehlt haben. Und für die Wolfschlugener war er voll des Lobes.
Auch deren Coach Lars Schwend – in interessantem Outfit übrigens – war nicht böse. Er kann zurecht stolz auf die Mannschaft und seine eigene Performance sein. Und das Final Four in eigener Halle war trotz des verlorenen Endspiels ein schönes Erlebnis und ein gelungener Jahresabschluss.
Wie gesagt, vielleicht treffen sich die beiden Teams bald im Ligaalltag wieder, beiden ist es zuzutrauen – und dass man zulegen muss, um eins höher zu bestehen, ist nichts Neues. Wobei es ja schwierigere Ligasprünge gibt als den von der WL in die BWOL, wie gerade der TSV Deizisau beweist.
Einige Handballer haben gestern zum letzten Mal in diesem Jahr in der EZ-Redaktion angerufen. So auch Jochen Luik, der Spielleiter der BWOL-Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf. Er zog dann auch gleich Bilanz: Insgesamt sei das Jahr bei der HSG gut gewesen, auch wenn das Team nun „auf dem Zahnfleisch“ daher kommt. Das Team und der neue Trainer Veit Wager seien „zusammengewachsen“.
Wager konnte ich darauf gleich ansprechen, denn auch er hat in Wolfschlugen zugeschaut. Seine Reaktion auf das Funktionärslob: „Puh.“ Was das heißt? Auch er ist mit dem Team zufrieden, hätte aber gerne noch etwas mehr Konstanz. „Es gab zu viele Spiele, in denen wir Punkte liegen gelassen haben.“ Im Moment ist die HSGDD mit 15:11 Punkten Sechster. Das ist ordentlich. Ich bin mal gespannt, ob in der kommenden Saison der nächste Schritt ein Stück weiter nach oben folgt.
Ligamäßig nach oben ging es vor der laufenden Saison für die HSG Ostfildern. Gerade aber läuft es ganz bitter für die HSGler. Da haben sie in der Württembergliga endlich die ersten beiden Siege geholt, dann gab es eine 15:23-Klatsche gegen Wolfschlugen, anschließend zwei knappe und einigermaßen unglückliche Niederlagen – und jetzt ein heftiges 16:36 in Langenau. Was soll man da sagen? Es kann nur besser werden.
Ich hoffe für die, für die es zuletzt nicht so lief, dass sie über Weihnachten abschalten können, und für die anderen, dass sie auch ein paar ruhige Tage haben. Ich darf über die Feiertage zwar auch arbeiten, aber auch nicht zu viel. Ich melde mich hier wieder vor dem EZ-Pokal. Wer seit Anfang an interessiert mitliest, kann darauf kommen, wie meine nächste Überschrift lauten wird.
Alles Gute allen.