900 Leute waren in der Halle, das Spiel war hochklassig, es gab einen verdienten Sieger und einen Unterlegenen, der sich nicht grämen muss. 29:24 endete das Derby in der Baden-Württemberg Oberliga zwischen Drittliga-Absteiger TSV Neuhausen und Württembergliga-Aufsteiger TSV Wolfschlugen.
Meine sehr geschätzte Kollegin Steffi Gauch-Dörre war für die EZ in der Halle – und was läge näher als sie um einen Gastbeitrag für den Blog zu bitten. Ich musste sie nicht lange überreden, vielen Dank dafür.
Hier Steffis Zeilen:
Das war ein Spiel! Also die Zuschauer des Derbys zwischen dem TSV Neuhausen und TSV Wolfschlugen sind jedenfalls voll auf ihre Kosten gekommen! Eine super Stimmung herrschte in der Egelseehalle, die ich noch nie so voll – 900 Zuschauer – gesehen hatte. Aber damit war ja eigentlich auch zu rechnen… Das hat auch Wolfschlugens Coach Lars Schwend so gesehen: „Für uns war es ein halbes Heimspiel. Das macht Handball aus, so eine Kulisse ist einfach grandios.“
Ich habe das Spiel von meinem Stammplatz aus angeschaut. Oben beim Hallensprecher. Vor dem Spiel haben wir noch über das Ergebnis spekuliert. „Ein Sieg mit zehn Toren wäre schön“, hatte mein geschätzer Nachbar Manfred Kull, mit dem ich regelmäßig die Heimspiele der MadDogs verfolge, noch gesagt. Ich hatte zwar auch die Neuhausener als Favoriten gesehen, zehn Tore kamen mir dann aber doch etwas viel vor. Dass es kurz vor Ende sieben Treffer waren (25:18, 27:20;29:22) hat dann aber gezeigt, wozu das Team fähig ist. Und es ist ja nicht so, dass die Wolfschlugener ein leichter Gegner waren. Obwohl sie in Durchgang zwei doch nachgelassen haben. Aber die Neuhausener standen hinten einfach richtig gut – da gab es eben kaum ein Durchkommen.
Auf dem Feld wär ich gestern weniger gern gestanden. Es ist ja nicht so, dass ich noch nie gefoult wurde oder selbst die Notbremse gezogen habe – aber im Fußball geht’s dann irgendwie doch etwas harmloser zu. So kam es mir gestern zumindest vor. Sicher spielt auch die Liga eine Rolle. Der ein oder andere musste jedenfalls ordentlich einstecken. 16:18-Zeitstrafen sprechen für sich. Obwohl man auch sagen muss, dass die Partie unterm Strich hart aber fair war.
Ich freu mich jedenfalls auf das nächste Derby – in zwei Wochen beim TV Plochingen: die Neuhausener sind zu Gast!
Die letzten Szenen des Spiels waren auch noch ganz unterhaltsam. Neuhausens Flügelflitzer Philipp Frey, der wegen seinen Prüfungen zuletzt pausiert hatte, war wieder dabei und trat zum Siebenmeter an. Er wollte Patrick Ehrlich mit einem Lupfer überwinden – Ehrlich roch aber den Braten und hielt. Auf der Gegenseite machte es sein Bruder Dominik dann besser als Frey: mit einem sehenswerten Dreher gelang ihm das 24:29 und der Schlusspfiff ertönte.
So, das war mein erster Gastbeitrag im Blog.