Es hat eine Weile gedauert, bis beim TSV Deizisau endlich die Vertragsverlängerung von Trainer Mike Wolz und seinem Assistenten Daniel Kraaz verkündet wurde. Und wie immer gibt es Gerüchte, wenn so etwas so lange dauert. Vor einigen Wochen schon hieß es, dass die Sache schon durch wäre. Dann hörte man, Wolz denke darüber nach, bei der Mannschaft, die er in die Baden-Württemberg Oberliga geführt hat, aufzuhören. Dann wurde doch Vollzug vermeldet. Die ganze Geschichte dazu am morgigen Samstag in der EZ (Seite 20).
Wolz/Kraaz und Deizisau, das ist eine Erfolgsgeschichte. Klar, könnte man sagen, dann muss das Duo auch weitermachen. Moment, könnte man sagen, was soll da noch kommen? Nach drei Jahren kann man schon mal darüber nachdenken, etwas anderes zu machen. Und das hat Wolz getan. Und er bestreitet es auch erst gar nicht. Anfragen anderer Vereine gab es jedenfalls einige.
Einer der wichtigsten Gründe, warum er schließlich zugesagt hat, ist interessant. Die Möglichkeit, weiter in der Tabelle zu klettern oder gar die 3. Liga anzugreifen, war es nicht. Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg wie im ersten einen sehr ordentlichen vorderen Mittelfeldplatz zu belegen ist aller Ehren wert. Und es wäre bei einem Verein wie dem TSV Deizisau, bei dem im Hintergrund von vielen fleißigen Ehrenamtlichen alles hart erarbeitet werden muss, vermessen zu sagen, dass der Verein mal eben die Strukturen – und das Geld – für die immer professioneller werdende dritthöchste Spielklasse aus dem Ärmel schüttelt. Nein, viel mehr als der momentane sechste Platz ist erstmal nicht drin. Und muss es auch nicht sein.
Deizisau hat eine Mannschaft mit vielen Spielern im besten Handballer-Alter. Sie haben zusammen die Erfolge der vergangenen Jahre erkämpft. Also sagte die Vereinsführung: Ewig werden die älter werdenden Jungs nicht mehr zur Verfügung stehen. Einer sicher und zwei weitere vielleicht werden im Sommer schon gehen. Ein Verjüngungsprozess muss her. Als Wolz und Kraaz diese Vorgabe hörten, mussten sie nochmal nachdenken. Neue Herausforderung – wird nicht einfach, aber passt. Auch für Kraaz, der ja immer mal wieder als Chefcoach bei einem anderen Verein gehandelt wird. Er kann es mit den Jungen. Und das kann Wolz nur recht sein.
Das ist wohl die wichtigste Erklärung dafür, warum es beim TSV Deizisau mit der Verkündung doch so lange gedauert hat. Natürlich steckt in der Sache auch eine Gefahr. Es wäre nicht das erste Mal, dass im vierten Jahr der Glanz bröckelt und mit ausbleibenden – oder zumindest weniger – Erfolgen die Unzufriedenheit im Umfeld wächst. Ich denke, das wird Wolz in seine Überlegungen mit einbezogen haben.
Wir alle müssen die Mannschaft in Zukunft nicht unbedingt daran messen, ob sie Sechster oder gar Vierter oder nur Neunter ist. Sondern, wie der Generationenwechsel funktioniert. Vielleicht kommt der noch nicht geballt im Sommer. Aber er kommt.
P.S.: Bestandaufnahme im EZ-Land-Trainerkarussell: TSV Wolfschlugen Frauen und HSG Deizisau/Denkendorf Frauen ist noch offen, Reichenbach Frauen dagegen nicht mehr. Ich kenne den Neuen, Uwe Pätzold, nicht. Aber wenn man ein wenig Recherche betreibt, kommt man zu dem Schluss, dass die TVR-Macher da einen richtig Guten verpflichtet haben. Hoffentlich bleibt das Team in der Württembergliga.
damit hat ja dann Wolfschlugen seine Baustelle geschlossen, Wernau hat eine Neue.
Auch die TV Altbach damen sind ja wohl noch nach der Suche nach einem Gaber Nachfolger.
aha!
Wolfschlugen hat in Robert Schenker einen Trainer für die Frauen gefunden.