Dem geneigten Handballleser muss der Blick in die Montagausgabe der EZ Spaß gemacht haben. So ging es mir auch. Ich hatte das Wochenende frei, was für Sportjournalisten ja selten und damit besonders wertvoll ist, und habe schon am Sonntagabend mit Vergnügen die Texte meiner Kollegen gelesen. „Der Wille entscheidet das Derby“ hat Steffen Wahr zum Sieg des Team Esslingen gegen den TSV Denkendorf geschrieben. Das wird den Esslingern gut tun – und die Denkendorfer spielen trotzdem eine gute Runde.
Ansonsten sind viele Spitzenpositionen auf den Seiten: Die Frauen des TSV Wolfschlugen treten am Samstag als Zweiter zum Drittliga-Derby beim Vierten TV Nellingen an. Der TV Plochingen hat durch die Niederlage in Waiblingen in der BWOL zwar Platz zwei verpasst. Aber: In der Württembergliga und in der Verbandsliga kommt der Spitzenreiter aus dem EZ-Land.
Und so langsam glaube ich immer mehr: Es handelt sich hier auch um den künftigen Meister und Aufsteiger. Klar, die Saison ist noch lang. Aber auch die Siege der HSG Ostfildern durch ein „hartes Stück Arbeit“ (EZ-Print-Überschrift) gegen den TSV Schmiden als auch der Erfolg des TV Reichenbach im Top-Spiel beim TV Steinheim „im Stile einer Spitzenmannschaft“ lassen diesen Schluss zu.
Über Ostfildern wird in diesen Tagen ja viel geredet. Am häufigsten hört und liest man den Satz: „Das ist kein normaler Aufsteiger.“ Stimmt, mit diesem Kader ist das die HSG tatsächlich nicht. Sie ist mit einem Satz ein guter Württembergligist geworden. Ein sehr guter sogar. Nicht weniger. Aber auch noch nicht mehr. In dieser Saison muss die Mannschaft erst mal Konstanz zeigen. Und wenn es mal einen Rückschlag gibt, wie sie damit umgeht.
Und bei allen auch kritischen Stimmen, die es gibt: Für die Region ist es doch gut, eine Mannschaft zu haben, die gewachsen ist und sich dann noch mit Leuten wie Manuel Späth und Sebastian Arnold verstärkt hat. Und die auf dem Weg nach oben ist.
Reichenbach in der Württembergliga – das hätte auch was. Die Struktur beim TVR ist ein bisschen anders als bei der HSG. Trainer Jochen Masching erntet zum einen die Früchte der Aufbauarbeit der vergangenen Jahre und päppelt das Pflänzchen entsprechend weiter auf. Das kann was werden mit dem Aufstieg. Wobei die Hürde dann doch etwas höher wäre als für Ostfildern.
Aber so weit ist es noch nicht. Ich freue mich erst mal, dass Ostfildern, Reichenbach und andere vom 6. bis 8. Januar beim EZ-Pokal mitspielen. Die Chance ist sehr, sehr groß, dass wir im dritten Anlauf endlich in Weil spielen. In der morgigen EZ – und jetzt schon online – ist das Teilnehmerfeld veröffentlicht. Es ist etwas kleiner als sonst, aber damit kann ich eben so gut leben wie die SG Hegensberg/Liebersbronn, die diesmal der Ausrichter sein wird. Und, das kann ich sagen, bislang einen megaguten Job macht.
Das Teilnehmerfeld ist auf jeden Fall fein. Drei der Top-Mannschaften aus dem EZ-Land fehlen. Beim TSV Köngen haben sie sich, wie schon vor einem Jahr, entschieden, nicht zu melden. Der TV Plochingen und der TSV Wolfschlugen dürfen nicht, weil sie ein BWOL-Spiel absolvieren müssen. Beide sind enttäuscht darüber, wie sie mir erklärt haben. Die Plochinger haben alles versucht, um ihr Spiel gegen Weinsberg zu verlegen – ohne Erfolg. Die 34-Spiele-Saison in der BWOL ist ohnehin der Wahnsinn und kein Zuckerschlecken.
Ich freue mich jedenfalls jetzt schon auf den EZ-Pokal. Und viele Gespräche in den vergangenen Tagen haben gezeigt, dass es anderen auch so geht. Eine Herausforderung wird es nun, einen interessanten Spielplan zu kreieren. Wir haben da ein paar Gedankenspiele und wir sind auf einem guten Weg.
Der nächste Schritt ist nun die Auslosung. Für die Handballer der Region aber erst mal der kommende Spieltag. Und da gibt es nicht nur Spitzenspiele. Drittligist TSV Neuhausen wird beim EZ-Pokal zwar der Top-Favorit sein. Nach der frustrierenden Niederlage in Willstätt steht für die Mannschaft das nächste Kellerduell an. Und dann ist da ja noch das Verbandsligaderby zwischen Heli und dem Team. Aber das sind dann schon die nächsten Themen. Eine gute Woche euch.