Lesevergnügen

War ein komischer Sonntag gestern – ich hatte frei. Keine Redaktion, keine Handballhalle, kein Fußballplatz. Familientag. Hat auch was. Tut gut. Da ich heute noch drangehängt habe, komme ich jetzt erst zum Schreiben. Vom Handball-Wochenende hab ich auch nur mitbekommen, was heute in der EZ steht oder was ich vorher mal im Netz nachgeschaut habe. In den meisten Fällen wäre ich mit meinem Tipp, hätte ich einen abgegeben, richtig gelegen. Außer bei der Niederlage der HSG DD in Bönnigheim und beim Frauen-Landesliga-Derby zwischen Wernau und Wolfschlugen. Die Handballer biegen auf die Zielgerade ein, in einigen Ligen stehen die (Vor-) Entscheidungen kurz bevor.

Was ich an freien Tagen oder wenn ich dem VfB mit dem Zug hinterherreise immer gerne mache, ist lesen. So hab ich mir am Samstag eine Zeitung gekauft – und da hab ich beim Kiosk meines Vertrauens auch eine Zeitschrift gesehen, die mir ehrlich gesagt noch nie so richtig aufgefallen ist. Obwohl ich wusste, dass es sie gibt: „HM. Das Handball-Magazin“ heißt das Ding. Auch wenn es HM glaube ich schon eine Weile gibt, fällt auf, dass sich medienmäßig in Sachen Handball etwas tut. Es gibt die Klassiker wie die „Handballwoche“, im Internet gibt es zu den Ergebnis-Seiten der Verbände seit einiger Zeit den neuen, oder besser gesagt weiterentwickelten, Frauen-Handball-Auftritt „hbf-info.de“ und dazu seit kurzem „handball.de“. Beide Seiten werden vor allem mit Pressemitteilungen der Vereine gefüttert, bieten aber damit einen guten Überblick.

Das „HM“ hab ich nach dem Durchblättern vor allem gekauft, weil einige süddeutsche Themen drin waren, unter anderem eine sehr lesenswerte Geschichte über HBW Balingen-Weilstetten, geschrieben von Peter Wörz, den ich aus gemeinsamen Tübinger Tagblatt-Zeiten kenne und schätze und der heute auch für die Stuttgarter Zeitung schreibt. Auch eine gute Story über Frauen-Bundesligist Buxtehuder SV ist drin. Die Zeitschrift hat viele Informationen, aber noch mehr Hintergrund und nette Ideen wie eine Geschichte über Zwillinge im Handball (wer erinnert sich nicht noch an Michael und Uli Roth?) oder eine Fotostrecke mit dem Titel „ohne Worte“, in diesem Heft mit Frisch-Auf-Trainer Velimir Petkovic. Witzig.

Als Journalist lese ich solche Produkte vielleicht ein bisschen anders als Otto-Normal-Leser, da kommt man nicht raus. Aber ich freue mich immer, wenn es gut gemachte Sachen auf dem Markt gibt. Und hoffe, dass das viele andere auch so sehen und diese Medien überleben. So erinnere ich mich etwa noch an das Fußball-Magazin „Rund“, das klasse gemacht war, aber eingestellt wurde. Oder im politischen Bereich gab es mal „Die Woche“ – super, aber zu wenig Anzeigenkunden. HM werde ich mir jetzt öfter mal kaufen – und weiter bei hbf, sis, hvw-online und natürlich weiter bei den Vereinsseiten im Netz reinschauen. Und die Handballwoche natürlich auch durchblättern.

Morgen geht’s wieder in die Redaktion. Und abgesehen davon, dass ich mich wieder mit dem VfB beschäftigen darf,  werde ich mir mal überlegen, was ich vor dem Spiel der Spiele der Hornets in Weibern noch machen werde. Es geht in der 2. Bundesliga der Frauen am Samstag um nichts weniger als eine Vorentscheidung im Rennen um den Bundesliga-Aufstieg.

Was für Lesetipps in Sachen Handball habt ihr eigentlich so? Gute Woche allen.

 


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4 Antworten auf „Lesevergnügen“

  1. hallo zusammen,
    das handball-magazin habe ich seit jahren abonniert und lese es sehr gerne. auch das internet bietet ja heute unmengen an informationsquellen, wie in den obigen beiträgen bereits erwähnt, die handballwoche ist ja ein absoluter klassiker.
    daher geht mein lesetipp, entsprechend der blog-überschrift „lesevergnügen“, eher in die richtung des vergnügens als in die der reinen information.
    es handelt sich um das buch „handball – training & leistung“ von carl schelenz, erschienen im juli 1949. carl schelenz war leichtathletiklehrer an der deutschen hochschule für leibesübungen in berlin und bekam vom reichsausschuß für leibesübungen 1919 den auftrag, das aus dem „wiesbadener torballspiel“ entstandene „handballspiel“ zu lehren.
    das buch beinhaltet diverse kapitel zu technik, taktik, training,…etc.
    hier die beschreibung des handballspiels von herrn schelenz:

    „handball ist ein mannschaftsspiel von besonderer prägung. die natürlichen bedingungen, den ball mit den händen zu spielen, zeigen selbst in der vollendung keine besonderen kunstfertigkeiten, wie sie im fußball- und hockeyspiel bei außergewöhnlichen technischen einzelleistungen auftreten. handball zeigt in seiner technischen beherrschung hochleistungen auf breitester grundlage und läßt keine faszinierende einzelleistung hervorragen. das fangen und werfen ist von einer nüchternen realität getragen. mängel in der ballsicherung und -führung würden vom zuschauer mit recht abfällig kritisiert werden.
    im torwurf treten dagegen schon leistungsunterschiede auf. hier kann sich der einzelne spieler durch fleiß und geschick eine auslesestellung erarbeiten. der torwurf ist im handball etwas primäres. hierin wuchtig oder plazierend zu sein ist eine leistung, die immer wieder begeisterung auslöstund von entscheidender bedeutung für einen sieg ist.
    den körperlichen fertigkeiten ist größte bedeutung beizumessen. handball ist ein laufspiel. besonders markant tritt hierbei die fertigkeit eines schnellen antritts hervor. auch die organkraft von herz und lunge muß so geschult sein, daß sie den hohen läuferischen anforderungen gewachsen ist. jeder spieler kommt in angriff und abwehr zum entscheidenden kampfeinsatz. der stürmer hat ja nicht nur torwurfpflichten zu erfüllen, er muß auch deckungsaufgaben lösen, genau wie der abwehrspieler als überzähliger stürmer im angriff verwendung findet. die länge des spielfeldes fordert hierfür ein gehöriges maß von organkraft.
    die körperliche gewandtheit ist für beide mannschaftsteile von gleicher bedeutung. hüftgewandtheit beim stürmer im umlaufen eines gegenspielers oder in der abwehr, im abfangen des seitwärts ausweichenden gegners ist eine forderung, die dem kampfcharakter des laufspiels handball seine sauberkeit erhält. in der lauf- und gewandtheitsbeherrschung sind leistungsgrade zu erreichen, die als wertmesser für eine spielerauslese zur aufstellung von auswahlmannschaften beachtung finden.
    aber all die ball- und körpertechnischen spielmomente führen nicht zu der berechtigung, handball in die front der großen kampfspiele einzureihen. entscheidend für eine derartige anerkennung ist und bleibt die ideenreiche gestaltung des stellungsspieles. was hier von systematisch geschulten mannschaften in hochkultur gezeigt wird, ist die offenbarung einer harmonie von körper, geist und charakter, die in dieser vollendung von keinem anderen kampfspiel erreicht werden kann, da diesen durch technische schwierigkeiten natürliche grenzen gesetzt sind.
    handball ist bei korrekter einhaltung der im regelwerk festgelegten spielgesetze ein kampfspiel, das durch seinen geistigen ausdruck im stellungsspiel, die souveräne beherrschung von körper und ball, die vielzahl seiner torwürfe und eine einwandfreie kampfmoral als die idealste lösung eines volksspieles anzusprechen ist.
    in dieser vollendung will es der spieler erleben und der zuschauer sehen.“

    ich denke, zumindest der schlusssatz hat auch heute noch absolute berechtigung. das buch umfasst übrigens 121 seiten, von denen sich 120 mit dem feldhandball befassen und lediglich eine mit dem hallenhandball.
    die eine seite zum thema hallenhandballspiel, welches damals ja noch in den kinderschuhen oder besser den babyschuhen steckte, birgt einen erhöhten schmunzelfaktor, da es doch sehr interessant ist, rückblickend auf ausblicke zu blicken ;-).
    bei interesse tippe ich den entsprechenden abschitt natürlich gerne hier rein.

    in diesem sinne…
    …viel vergnügen mit unserem tollen handballsport, egal in welcher klasse…

    martin „speedy“ spieth (tv plochingen)

  2. Es gibt viele lesenswerte Seiten den Handball betreffend.
    Beispielsweise http://www.handball-server.de, da bekommt
    man auch Spielberichte, sowie zahlreiche Statistikinfos
    über die Torschützen der einzelnen Mannschaften. Es
    sind auch die einzelnen Verbände im Ländle aufgeführt
    und es geht hinunter bis zur Landesliga.
    Ebenfalls gut finde ich, für Statistikfreaks, die Seite
    http://www.bundesligainfo.de, da kann man sowohl Ergebnisse
    und Tabellen aus der Vergangenheit und natürlich
    alles aktuelle finden, auch im europäischen Ausland und
    die direkten Vergleiche der einzelnen Teams gegeneinander.

  3. Seit einer Woche gibt es die 2. Ausgabe von „SPOT on SPORTS HANDBALL“. Herausgeber ist ein rühriges Team aus Leonberg um Timon Romeijn. Kostet 3,00 Euro und berichtet über den Handballsport im Ländle…80 Seiten…farbiges Magazin…toll gemischt mit Männer und Frauen-Handball…Man will drei bis viermal pro Jahr das Magazin herausgeben. Hier ein paar Informationen http://www.spot-on-sports.de. Wir haben wir eine Reihe von Magazinen bei den Hornets abgenommen und verkaufen diese teilweise bzw. stellen das Magazin unseren Sponsoren zur Verfügung.

  4. Hallo Herr Paesler, fast alle Vereine haben teilweise super Webauftritte, wo man so manche Hintergrundinfo findet. Natürlich schaue ich als Freund des Frauenhandballs bei hbf-info, handball-world und sis vorbei. Machen sicherlich viele, da bis 3. Liga bzw. Pokal incl. Der sis-liveticker ist sicherlich Samstags Pflicht, auch wenn ich in der Halle bin. Daneben gibt es noch interessante Infos auf handball.de, handball queen oder die homestories auf der toyota hbl – Seite. Also incl. ihrem Blog absolut internetlastig, selbst die aktuellen Berichte aus den Tageszeitungen sind … als Link gespeichert. l.g.