Was war das für ein Wirrwarr um den Klassenverbleib der Bundesliga-Frauen des TV Nellingen? Die Gerüchte um Lizenzen, Rückzüge und Nicht-Aufstiege nahmen in den vergangenen zwei Wochen Überhand. Wie soll man sich da auf den Sport konzentrieren? Stand jetzt: Aufsteiger Nellingen schließt die Runde zwar als Vorletzter ab, darf aber für eine weitere Saison in der Bundesliga planen, weil der HC Rödertal aus der 2. Bundesliga sein Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen will. Aber: Rödertal hat das zwar erklärt, die entsprechenden Unterlagen aber noch nicht an den DHB geschickt. Ganz vorbei ist das Zittern damit erst übermorgen, denn bis dahin muss das geschehen sein.
Glück gehabt, TV Nellingen. Denn sportlich hat das Team von Trainer Pascal Morgant den Klassenverbleib nicht geschafft. Glück gehabt auch, weil es das Team in der 2. Bundesliga vermutlich durchaus schwer gehabt hätte. Oben wird es auch nicht leicht, weil der Verein finanziell weiterhin keine großen Sprünge machen kann. Aber es besteht die Hoffnung, dass alle aus der abgelaufenen Saison gelernt haben.
Denn es hat lange gedauert, bis die Hornets in der Bundesliga angekommen sind. In der Rückrunde hat man dann den Eindruck gewonnen, das Team könne sich den Klassenverbleib erarbeiten und verdienen. Dann kam die Niederlage im entscheidenden Spiel gegen Neckarsulm. Und anschließend die (deutliche) in Blomberg.
Nachdem das Team plötzlich in der Spur war, ging dann im Endspurt ebenso plötzlich nicht mehr viel. Man kann jetzt diskutieren, ob es die Hornets verdient haben, in der Liga zu bleiben. Man kann es aber auch lassen, denn wer will es ihnen und dem Verein verdenken, dass sie die Chance wahrnehmen?
Das Ziel für die kommende Saison kann aber nur lauten: den Klassenverbleib aus eigener Kraft schaffen. Die Arbeit dafür beginnt schon jetzt.
Ich hab keine Zeit zum Blog-Schreiben heute, habe mir die Woche bei allen VfB-Themen aber noch Zeit genommen, um einen Text über das Team Esslingen zu schreiben. Einen interessanten Ansatz haben sie da, um die Spielgemeinschaft strukturell auf neue Beine zu stellen. Und einen neuen Trainer und Sportlichen Leiter haben sie auch.
Der Text ist schon online:
Ich bin heute mal wieder Zeitungsleser wie ihr. Ich habe mir am Morgen, bevor ich in Hannover in den Zug gestiegen bin, die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ gekauft. „Die Luft ist raus in Badenstedt“, schreiben sie da über den Frauenhandball-Zweitligisten. Aha. Und Saskia Rast hat beim 29:32 gegen Kleenheim acht Tore geworfen.
Ich mache das immer gerne, wenn ich auf Reisen bin, dass ich mir die dortige Zeitung kaufe und schaue, was die so machen. Die HAZ gefällt mir ganz gut. Natürlich habe ich zuerst gelesen, was die Kollegen über das Spiel von 96 gegen den VfB geschrieben haben, über das ich gestern auch berichtet habe. Und auch heute. Ich sitze noch im Zug und bin mit meinem VfB-Text fertig.
Zuallererst habe ich heute früh auf www.esslinger-zeitung die Handball-Texte aus dem EZ-Land gelesen. Das Drama der Nellinger Bundesliga-Frauen mit der knappen Niederlage im Abstiegs-Endspiel gegen Neckarsulm habe ich mir gestern schon angeschaut. Uff, das hätte ich nicht gedacht. Matchball vergeben.
Auf Facebook gab es die Diskussion, ob nicht vielleicht doch nur ein Team aus der Bundesliga absteigt und damit Neckarsulm und Nellingen drinbleiben. Danke dafür. Die Sache ist etwas undurchschaubar und einige Entscheidungen fallen offenbar im Laufe dieser Woche. Mein Kollege Andreas Müller wird deshalb in der Samstagausgabe der EZ vor dem letzten Saisonspiel der Hornets in Blomberg einen Überblick geben. Aber so wie ich es verstanden habe, ist die Chance nicht allzu groß, dass der Zweitletzte – jetzt wieder Nellingen – drinbleibt.
Bei unseren Teams, die in der Aufstiegsrelegation dabei sind, schaut es insgesamt besser aus. Und siehe da, ich habe Parallelen zum VfB festgestellt. Was haben Volker Pikard und Hannes Wolf gemeinsam? Beide Trainer haben einen Zehn-Tore-Vorsprung, sagen aber: „Wir sind noch nicht durch.“ Mit 25:15 hat Pikards Team Esslingen das Hinspiel gegen Lustenau gewonnen, das sollte fürs Rückspiel reichen. Auch wenn zehn Tore im Handball deutlich anders zu bewerten sind als im Fußball.
Und dann ist das Team nach einem Erfolg gegen Lustenau ja noch nicht so weit, wie die Stuttgarter Fußballer, wenn sie am kommenden Sonntag nach dem Spiel gegen Würzburg die Rückkehr in die Bundesliga bejubeln. Die Esslinger müssen für den Sprung in die Landesliga noch eine zweite Relegationsrunde überstehen, wahrscheinlich gegen Bittenfeld III.
Und was haben der VfB und die HSG Ostfildern gemeinsam? Beide haben verloren und trotzdem eine gute Ausgangslage im Aufstiegsrennen. Nach dem 26:30 beim TV Neuhausen/Erms kommt es für die HSG wahrscheinlich auf das Duell am 25. Mai gegen die TSF Ditzingen an, die zuvor noch die Neuhausener erwarten. Je nachdem, wie das Spiel zwischen Ditzingen und Neuhausen ausgeht, könnte das ein echtes Endspiel um den Sprung in die Württembergliga werden. Wobei die Konstellation auf jeden Fall interessant wird, egal, wer das zweite Spiel der Dreiergruppe in Ditzingen gewinnt.
Mit Ditzingen haben die Ostfilderner ja schon gute Relegations-Erfahrungen gemacht. Allerdings ging es beim letzten Aufeinandertreffen um den Abstieg. HSG-Trainer Michael Schwöbel hat mir vergangene Woche erklärt, dass sich das TSF-Team seither kaum verändert hat. Und die HSG, glaube ich, ist zurzeit ziemlich stabil.
Und dann war da noch das Duell der Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf und des TSV Köngen, die um den Aufstieg in die Württembergliga kämpfen. Hier komme ich mit der Suche nach Parallelen zum VfB an meine Grenzen. Muss aber auch nicht sein. Der Favorit HSGDD hat sich mit 25:22 durchgesetzt. Das ist für das Team beim Modus „Zwei aus drei“ schon mehr als die halbe Miete. Für Köngen kommt es nun auf das Duell mit Schmiden an, ebenfalls am 25. Mai. Das wird ein spannender Handball-Tag.
Mit Handball-Mannschaften ist es manchmal wie mit Schulkindern: Wo es flutscht, muss man nicht so genau hinschauen. Oder man ist zumindest versucht, so zu handeln. Zwischendurch ein Lob – alles gut. So ähnlich war es in den vergangenen Wochen mit unseren Baden-Württemberg-Oberligisten: Der TSV Neuhausen kämpfte um den Aufstieg, der TSV Deizisau gegen den Abstieg – beide haben ihr Ziel erreicht.
Und der TV Plochingen? Da hat’s eben geflutscht. Als ich gestern mit Daniel Brack nach dem letzten Saisonspiel des TVP in Konstanz telefoniert habe, musste er mich daran erinnern, dass es auch bei den Plochingern nicht die ganze Saison über super lief. Da war mal ein 0:10-Punkte-Lauf. Die Mannschaft hat sich aber wieder gefangen und ist ganz ruhig dem Saisonende und dem guten achten Platz mit 31:29 Punkten entgegengeschippert. Unterwegs wurde mal eben der Meister Salamander Kornwestheim geschlagen.
Brack war sehr zufrieden und auch stolz – vor dem regionalen Handball-Urgestein TSV Deizisau abzuschließen, hat aus Plochinger Sicht auch was. Aber Brack hatte Schmerzen. Der frühere Bundesliga-Akteur streicht ja nun ohnehin endgültig und diesmal wohl wirklich das „Spieler“ vor „Trainer“, allerdings konnte er schon im letzten Saisonspiel nicht mehr aktiv eingreifen, weil er sich vergangene Woche im Training einen Bänderriss zugezogen hat. Einen blöderen Zeitpunkt hätte es dafür kaum geben können.
Deshalb: Gute Genesung Daniel Brack (und auch Kapitän Sascha Hutter), Gratulation dem TV Plochingen für eine sehr gute Saison – und genießt die Pause, die unter Brack ja traditionell nicht allzu lange ist.
Noch steht für vier Teams aus dem EZ-Land die Aufstiegsrelegation an. Und hier am Kreis mache ich dann noch die Wahl zum Trainer der Saison und hoffe wieder auf rege Beteiligung. Titelverteidiger Daniel Brack, der meinen Eingangssatz als Lehrer gut verstehen dürfte, ist ein Kandidat für die Nominierungsliste.
Die Erfahrung aus den vergangenen Jahren zeigt, dass es immer gut ankommt, wenn ich hier ein bisschen aus dem redaktionellen Alltag erzähle. Aus aktuellem Anlass mache ich das heute gerne.
Ich habe eben mit unserem Fotografen Herbert Rudel die Termine für das Wochenende abgesprochen. Abgesprochen, denn manchmal ist es nicht so einfach, das zu koordinieren. Er wird am Sonntag zum HVW-Final-Four der Frauen nach Wolfschlugen gehen und am morgigen Samstag in die Halle an der Römerstraße, wo das Final Four des Bezirkspokals der Männer ausgetragen wird. Mit dabei und Gastgeber: Der frisch gebackene Landesliga-Meister SG Hegensberg/Liebersbronn.
HeLi hat Herbert Rudel in den vergangenen Wochen einige Male abgelichtet. Auch am vergangenen Sonntag war er da. Gefallen hat das einigen SG-Fans aber nicht. Es kamen (erst) heute ein paar Mails und Anrufe, warum wir – also in diesem Fall ich – einen gemeinsamen Text über HeLi und die HSG Ostfildern gemacht haben und warum wir kein Mannschaftsjubel-Bild gebracht haben.
Das mit dem Bild ist einfach erklärt: HeLi, Ostfildern und der TSV Neuhausen (und einige andere, wo kein Fotograf war) haben zeitgleich gespielt und Herbert Rudel konnte nur an einem Ort am Ende des Spiels sein. Wir haben uns für Neuhausen entschieden, wo es um den Aufstieg in die 3. Liga ging. Was ja auch geklappt hat.
Das Meisterbild der SG kommt noch, wir planen eine Seite, auf der wir alle Meister aus dem EZ-Land feiern, und davon gibt es in diesem Jahr ja einige.
Und zum Text kann nicht nur sagen: Warum habe ich das so gemacht? Warum nicht? Beide Mannschaften haben noch um die Meisterschaft gekämpft, auch wenn die Chancen für Ostfildern gering waren. Ich fand, das hat gut zusammengepasst und es kamen so ja auch ein paar interessante Zitate von den beiden Trainern zum jeweils anderen Team. Die beiden, so mein Eindruck, fanden das ganz in Ordnung so.
Es ist nummal so, dass wir eine Fülle an Handballmannschaften im Verbreitungsgebiet der EZ haben. Ich kenne keine Zeitung – und ich kenne viele -, die so viel Top-Handball hat. Und auch keine, die so viel Handball bringt.
Ich bin immer froh, wenn Reaktionen, auch kritische, kommen. Ich setze mich damit auseinander und es kommt ja auch vor, dass wir in unserer Einschätzung falsch liegen. Aber in diesem Fall, ganz ehrlich gesagt, hat es mich ein bisschen gewundert.
Auf meine Reportageseite („Die Bergbande ist los“), das Doppelinterview mit Jochen Masching und Michael Schwöbel vor dem Derby („Dranbleiben oder davonziehen“) und das ES-TV-Video vom Aufstieg gab es übrigens keine Reaktion. Nur, wenn wir das Aufstiegsrennen zusammenfassen. Das ist heute offenbar so.
Das alles hier nur zur Erklärung. Ich werde weiter versuchen, das Handballgeschehen im EZ-Land so gut, so umfassend und so ausgewogen wie möglich darzustellen. Und ich freue mich weiter über Reaktionen. Auch hier im Blog werde ich weiterschreiben. Schönes Wochenende allen. Und viel Erfolg, wo noch Handball gespielt wird.
Ich musste grad mal nachschauen, was ich Anfang September hier in meiner Saisonprognose über den TSV Neuhausen geschrieben habe. Ich erinnere mich an leichte Zweifel. Das aber hab ich am 8. September tatsächlich 2016 geschrieben: „Neuhausen geht die Saison bescheiden an. Aber ich glaube fest, dass es diesmal klappt mit dem Aufstieg. Der Kader mag nicht zum Zungeschnalzen sein. Aber ich glaube, der neue Trainer Ralf Bader ist ein Guter und er kann eine Aufstiegsmannschaft formen.“
Sie haben sich dran gehalten und sogar schon am vorletzten Spieltag die Rückkehr in die 3. Liga klargemacht. Einen großen Anteil daran hatte sicherlich Bader. Aber die Mannschaft – ein Aufstiegsteam ist immer zum Zungeschnalzen – hat schnell genug sein Spielsystem verstanden und umgesetzt.
Dazu, das hat Bader vor ein paar Wochen schon im EZ-Interview gesagt, haben die MadDogs ihre Schwächephase früh genug genommen.
Am Ende der Saison, als vor einem Jahr die Nerven das große Problem waren und hauptsächlich den Aufstieg verhindert haben, waren sie stabil. Nervlich und handballerisch. Vor dem letzten Spieltag hat die Mannschaft nur drei Niederlagen, aber sieben Unentschieden eingefahren.
Also Gratulation nach Neuhausen. Wir freuen uns auf Drittliga-Handball.
Soll ich noch was darüber schreiben, ob ich den MadDogs zutraue, mal nicht schnell wieder runterzurasseln? Es wird auf jeden Fall schwer, denn es gibt in der 3. Liga Vereine mit weitaus größeren Möglichkeiten. Wisst ihr was: Das hebe ich mir für den kommenden September auf, wenn man auch genauer weiß, wie die Mannschaft aussehen wird. Nur so viel schon: Das Plus könnte gerade sein, dass es diesmal nicht so viele Veränderungen geben wird.
Genießt nun noch ein paar Bilder, die unser Herbert Rudel in der Egelseehalle gemacht hat. Ich hab ihn noch gar nicht gefragt, ob er auch nass geworden ist. Dann kommen noch ein paar Zeilen zu einem anderen Aufsteiger:
So, schöne Bilder, gell. Nun zum anderen Aufsteiger: Ich erinnere mich gut, wie Hegensberg/Liebersbronns Trainer Jochen Masching bei jedem Gespräch abgewunken hat, als ich ihn darauf angesprochen habe, dass am Durchmarsch von der Bezirks- in die Württembergliga ja kaum mehr zu zweifeln sei. Klar, als Coach muss er den Ball flach und die Konzentration hoch halten. Aber auch wenn Masching zurecht sagt, dass es „kein Spaziergang durch die Landesliga“ (heutige EZ, Seite 20) war, so war die Mannschaft schon selbstbewusst genug, um selbst an den Aufstieg zu glauben.
HeLi in der Württembergliga, das ist stark. Nachdem Reichenbach abgestiegen und sich Wernau in die Kreisliga B verabschiedet hat, tut das auch dem Handball insgesamt in der Region gut. Vor allem dem in Esslingen. Wäre schön, wenn jetzt auch noch das Team Esslingen den Sprung in die Landesliga schafft – wo dann Daniel Kraaz der Trainer sein wird. Auch eine gute Sachen, finde ich.
Über Hegensberg/Liebersbronn habe ich im vergangenen September übrigens folgende Sätze geschrieben: „Und HeLi traue ich eine (positive) Überraschung zu. Was das heißt? Sie werden auf dem Berg abwinken, aber ein Platz in der Spitzengruppe könnte schon drin sein. Unterschätzen wird die Mannschaft von Jochen Masching jedenfalls niemand.“ Mehr konnte man bei einem Aufsteiger wohl nicht prognostizieren. Glückwunsch zum Aufstieg.
Jetzt kommt noch die entscheidende Phase für die Nellinger Bundesligafrauen und für gleich eine ganze Reihe von EZ-Land-Teams die Relegation. Es wird noch den einen oder anderen weiteren Aufsteiger geben.
Zum Schluss möchte ich euch noch die Seite 21 der morgigen (Mittwoch) EZ ans Herz legen: Mein Kollege Peter Wörz hat eine Analyse zur Situation beim Bundesligisten TVB Stuttgart geschrieben.
In der morgigen EZ-Ausgabe (Samstag) haben wir als Aufmacher eine Meister-Geschichte. Der TSV Köngen hat morgen zwar noch ein Spiel, hat den Sprung in die Landesliga aber schon am vergangenen Wochenende fix gemacht. So machen wir das in der Regel: Der Aufstieg wird vermeldet, die Geschichte dahinter inklusive Blick in die Zukunft folgt später.
Sehr gut möglich, dass wir in naher Zukunft noch ein paar mehr solcher Geschichten schreiben werden. Einen Hinweis darauf gibt es ebenfalls morgen zu lesen. Unsere Steffi Gauch-Dörre, die heute wieder den großen Vorschau-Block gefüllt hat, hat jeweils unter die Ligen einen kleinen Anhang mit der Aufstiegsregel und dem momentanen Stand der Dinge angefügt.
Nur die Aufstiegsregel? Das ist das Schöne aus EZ-Land-Sicht: Vor dem Showdown-Wochenende geht es für „unsere“ Teams nur noch um den Aufstieg. Die Männer des TV Reichenbach und der HC Wernau steigen zwar ab, aber das steht ja schon länger fest. Die Wernauer treten zum letzten Spiel nicht einmal mehr an.
Neben den Köngenern ist auch für das Team Esslingen in der Bezirksliga schon alles klar, die Mannschaft steht in der Relegation, in der Kreisliga A steht der TSV Neuhausen II als Aufsteiger fest.
Die Jungs können nach ihrem letzten Spiel also ganz entspannt der ersten Neuhausener Mannschaft die Daumen drücken – und im Hintergrund helfen, die doppelte Aufstiegsfeier zu planen. Denn die MadDogs werden sich das gegen Konstanz II nicht nehmen lassen. Ein Punkt fehlt noch und der Druck ist auch nicht riesig, weil danach ja noch ein weiteres Spiel in Schwäbisch Gmünd folgt.
Richtig spannend geht es am letzten Spieltag der Landesliga und damit bei Hegensberg/Liebersbronn und Ostfildern zu. HeLi ist Erster, die HSG Zweiter. Ich gehe davon aus, dass es so bleibt, HeLi also direkt aufsteigt und die HSG in die Relegation geht – wo sie auch gute Chancen hat. Unser Fotograf wird jedenfalls ganz schön Gas geben müssen: Römerstraße, Körschtalhalle und Neuhausen lautet seine Route am Sonntag.
Letzte Woche stand übrigens in der EZ, dass der SG noch ein Punkt zur Meisterschaft fehlt. Man sieht, die Zeitung wird gelesen – denn zurecht kam der Hinweis, dass noch ein Sieg fehlt. War meiner. 😉
In der Landesliga der Frauen hat die HSG Deizisau/Denkendorf auch noch eine kleine Chance auf die Meisterschaft und den direkten Aufstieg. Ansonsten geht es halt in die Relegation, wo es bei zwei Aufsteigern von drei Teams auch ganz gut aussieht.
Die Männer des TV Plochingen II müssen in der Bezirksklasse spielfrei zuschauen, ob sie noch überholt werden. Puh, das macht bestimmt keinen Spaß.
Und die Frauen des TV Reichenbach brauchen in der Württembergliga bei einem eigenen Sieg noch Schützenhilfe der HeLi-Frauen, um doch noch Meister und Aufsteiger zu werden. Fies irgendwie: In der BWOL steigt der Zweite direkt auf, in der WL der Frauen darf er sich „halt über einen guten Platz freuen“, wie Spielerin und EZ-Anruferin Maike Kienzlen mir kürzlich mit süßsaurem Unterton gesagt hat.
Fassen wir zusammen: Wenn alles so kommt, wie ich es vermute, wird das Niveau im EZ-Handball-Land in der kommenden Saison nochmal ein gutes Stück besser sein. Neuhausen, HeLi, Ostfildern, Köngen, Team, Neuhausen II und die Frauen der HSGDD eins höher – hab ich was vergessen? Da kommt Vorfreude auf.
Vorfreude herrscht übrigens auch in Nellingen, wo die Metzinger Tussies unter gänzlich anderen Vorzeichen als in der Hinrunde morgen zum ewig jungen Derby aufkreuzen. Im Dezember im Rekordspiel in der Porsche-Arena traten die Hornets ohne Punkte an – und blieben auch so. Seither haben sie zehn Zähler gesammelt und die Metzingerinnen sind nach dem Trainerrauswurf verunsichert. Ich traue Interims-Lösung Edina Rott allerdings zu, dass sie das Team schnell wieder in die Spur kriegt. Unerwartet spannend wird es auf jeden Fall.
In vielen Hallen im EZ-Land.
Aus Nellingen berichte ich ja seit einiger Zeit nicht mehr regelmäßig. Das tun meine Kollegen Karla Schairer oder Andreas Müller. Am Samstag aber war ich mal wieder in der Sporthalle 1, zum zweiten Mal in dieser Saison. Das hat zumindest den Vorteil, dass man eine Entwicklung erkennen kann. Es ist ein bisschen wie bei Kindern: Wenn man sie nicht so oft sieht, fällt auf, wie sie gewachsen sind.
Und die Hornets sind, um im Bild zu bleiben, mächtig gewachsen. Sie haben sich zu einem richtigen Bundesligateam entwickelt. Vielleicht etwas spät, aber vielleicht auch nicht zu spät. Das 27:27 im Derby gegen Göppingen war jedenfalls eine bundesligareife Leistung. Respekt. Die Abwehr war stark. Und was mich am meisten beeindruckt hat: Die Spielerinnen glauben (wieder) an sich.
Warum sonst hätten sie in einer Phase nach dem Wechsel, als Göppingen so gut verteidigte, dass bei den Nellingerinnen am Angriff fast gar nichts mehr ging, wieder die Kurve bekommen? Trainer Pascal Morgant hat die Spielerinnen in einer Auszeit daran erinnert, was ihre Aufgaben sind. Und die haben sie umgesetzt und gleichzeitig ihr Kämpferherz in die Hand genommen. Dazu gehört was.
Klar, wenn ein Siebenmeter des Gegners fünf Sekunden vor Schluss verworfen wird, ist auch viel Glück dabei. Aber das haben sich die Hornets erarbeitet.
An der Ausgangslage hat sich eigentlich nicht so viel verändert. Am vorletzten Spieltag, dem 13. Mai, kommt die Neckarsulerm SU in die Sporthalle 1. Die Rechnung ist, falls nicht noch richtig Überraschendes passiert, einfach: Wer gewinnt, bleibt drin. Aber plötzlich hat Nellingen den psychologischen Vorteil. Das Team hat seinen ersten Saisonsieg überhaupt im Hinspiel in Neckarsulm geholt und steht seit Samstag vor der NSU – und zwar auf einem Nicht-Abstiegsplatz.
Es sah ja während der Saison schon danach aus, als ob es wieder einen Null-Punkte-Abstieg für die Hornets geben könnte. Das passiert sicher nicht. Zehn sind es jetzt schon. Es ist nicht sicher, ob es mit dem Klassenverbleib klappt. Aber sicher ist, dass sich das Team während der Saison enorm entwickelt und sich damit viele Freunde gemacht hat.
Übrigens auch auf Göppinger Seite. Natürlich haben die FAG-Fans Morgant gratuliert, nach zwölf Jahren unter dem Hohenstaufen ist er irgendwie immer noch einer von ihnen. Aber auch die Spielerinnen waren voller Respekt vor den Nellingerinnen. Ich habe mit Iris Guberinic gesprochen. Die hat vor allem in der Abwehr ein super Spiel für Göppingen gemacht. Und hat hinteher Nellingen gelobt. Heute in der EZ nachzulesen.
Auf Nellinger Seite hat mir Tanja Padutsch am besten gefallen. Man hat gesehen, wie wichtig das Spiel über außen ist, und da war sie klasse.
Also mir hat es am Samstag Spaß gemacht in Nellingen. Beim kommenden Spiel gegen die Tussies aus Metzingen macht sich dann mein Kollege Hannes Kern ein Bild von der Weiterentwicklung der Hornets, auch wenn man da nicht unbedingt mit einem Sieg rechnen darf.
So, ein paar Worte muss ich aber auch noch über den TSV Neuhausen und den TSV Deizisau in der Männer-BWOL verlieren. Auch sie haben mich positiv überrascht. Die Deizisauer, weil sie am vorletzten Spieltag endgültig den Klassenverbleib klargemacht haben, danach sah es vor ein paar Wochen noch gar nicht aus. Und die Neuhausener, weil sie in einer Woche sehr, sehr wahrscheinlich den Aufstieg in die 3. Liga feiern werden.
Meine Kollegin Steffi Gauch-Dörre hat ja in der Samstag-Ausgabe der EZ ihr Comeback mit einem Text über die Entwicklung uns Aussichten bei den Maddogs gegeben und war dann auch in der Halle beim 33:24 (13:11) gegen die SG Heidelsheim/Helmsheim. Die Frage ist nun, ob die Mannschaft in der kommenden Saison aus dem Fahrstuhl aussteigt und sich in der 3. Liga halten kann. Es gibt Argumente die dafür, und welche, die dagegen sprechen. Das wird hier bestimmt nochmal Thema sein. Vielleicht in einer Woche.
Das Saisonende rückt näher und einige Teams aus dem EZ-Land sind auf bestem Wege, ihre Ziele zu erreichen. Die Bundesliga-Frauen des TV Nellingen haben – unglaublich – das zweite Heimspiel in Folge und die vierte Saisonbegegnung überhaupt gewonnen und sind wieder dick im Rennen um den Klassenverbleib. Ich bin sehr gespannt, beim kommenden Heimspiel am 22. April gegen Frisch Auf Göppingen bin ich mal wieder in der Sporthalle 1.
Deutlich besser ist die Situation auch wieder für die Männer des TSV Deizisau in der BWOL. Wenn die Mannschaft auch noch am Donnerstag gegen Heidelsheim/Helsmheim gewinnt, sieht es richtig gut aus für eine weitere Saison in der vierthöchsten Spielklasse. Der TSV Neuhausen ist dort weiterhin auf Aufstiegskurs. Genauso wie die SG Hegensberg/Liebersbronn nach dem 47:25-Derby-Kantersieg gegen den HC Wernau in der Landesliga.
Ich will aber über ein anderes Spiel schreiben. Über ein Spiel in einer Halle übrigens, in der ich bei meiner früheren Zeitung „Schwäbisches Tagblatt“ und als aktiver Badmintonspieler viele Stunden verbracht habe. Aber das ist lange her und ich will nicht abschweifen. Also: Nachdem ich gestern Mal wieder reichlich mit dem VfB beschäftigt war, habe ich das eine oder andere Ergebnis erst heute nachgelesen. 29:15 stand da bei der Begegnung Spvgg Mössingen gegen HSG Deizisau/Denkendorf in der Landesliga der Frauen. Das muss ein Fehler sein, war mein erster Gedanke.
Immerhin war es das Spitzenspiel. Die HSG hätte bei einem Sieg in der Steinlachhalle die Meisterschaft und den Aufstieg in die Württembergliga sicher gehabt. Zweiter gegen Erster. Und dann dieses Ergebnis? Krass. Mössingen steht immer noch auf Platz zwei, hat bei einem Punkt weniger aber noch zwei Saisonspiele, die HSG hat nur noch ein Spiel.
Übrigens: das Ergebnis stimmt tatsächlich.
Noch kurioser wird es beim Blick auf den Spielbericht: 29:15 (8:10). Ja, wirklich. Deizisau/Denkendorf hat zur Pause mit 10:8 geführt – und dann noch mit 14 Toren verloren. Ich musste einfach zum Telefon greifen. Markus Kuschke, gemeinsam mit Steffen Irmer-Giffoni Trainer der DD-Frauen, war überraschend gut gelaunt. Fünf Tore in einer Hälfte, kann das sein? „Oh ja, ich habe schon mal ein Spiel in der Frauen-Landesliga erlebt, das ging 3:1 aus.“ Dagegen ist das Match Mössingen gegen Deizisau/Denkendorf ja gar nichts.
Aber wie konnte es kommen? Kuschke sprach von „kollektivem Blackout“, von „einer Abwehr, als hätten wir so noch nie gespielt“, aber auch davon, dass die Mössingerinnen das nach dem Wechsel sehr gut gemacht hätten. Und auch davon, dass die HSG im ersten Durchgang „richtig gut gekämpft“ habe.
Und wie war die Stimmung auf der Rückfahrt im Bus? Es ging offensichtlich. „Die Mädels sind auch noch zusammen weggegangen“, erzählte Kuschke. Vielleicht hat auch das bei der Frustbewältigung geholfen.
So geht es für die HSGDD wahrscheinlich in die Verlängerung. Mössingen hat noch ein leichtes und ein schwereres Spiel, DD noch eins gegen das Schlusslicht. Das Gute: Die Relegation hat Deizisau/Denkendorf sicher. Und da schaffen von drei Landesliga-Zweiten zwei Teams den Sprung in die Württembergliga. Das ist verhältnismäßig komfortabel.
Trainer Kuschke hat erkannt, wie es gehen könnte: „Wenn wir nicht so spielen wie in der zweiten Hälfte in Mössingen, haben wir gute Chancen.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
Der TSV Neuhausen will weiter Punkte für den Aufstieg in die 3. Liga sammeln, der TSV Deizisau, um in der BWOL zu bleiben. Tabellenführer SG Hegensberg/Liebersbronn ist im Landesliga-Derby gegen den sich am Ende der Saison zurückziehenden HC Wernau klarer Favorit. Die Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf können mit einem Sieg im Spitzenspiel in Mössingen den Aufstieg in die Württembergliga klarmachen. Es ist einiges geboten am kommenden Handball-Wochenende.
Für die Württembergliga-Männer des TV Reichenbach geht es um nichts mehr. Sie wollen in Bad Saulgau möglichst nicht zu hoch verlieren. Vier Punkte hat der TVR in dieser Saison gesammelt, natürlich ist der Frust groß und nach fünf Jahren oben sind alle schon gedanklich in der Landesliga.
Alles schlecht in Reichenbach? Nein. Ich muss sogar sagen: Respekt, Reichenbach. Der Umbruch für die kommende Saison ist längst eingeleitet. Und während bei anderen Vereinen in so einem Fall so ziemlich alles zusammenbrechen würde – Beispiele gibt es genug -, bleibt hier alles ruhig. Zumindest hab ich nichts anderes mitgekriegt. Es wird weitergearbeitet. Und es gibt keine Schuldzuweisungen. Vielleicht ein paar Enttäuschungen.
Natürlich wurde nicht alles richtig gemacht beim TVR. Aber das Verletzungspech war riesig und ist der Hauptgrund für den Abstieg. Das sagt man so schnell, aber in diesem Fall stimmt es wohl. Irgendwann kehrt dann Resignation ein und der letzte Einsatz fehlt. Hätte die Spielerdecke breiter sein müssen? Vielleicht. Aber gereicht hätte es dann wahrscheinlich auch nicht. Vielleicht zu ein paar Siegen mehr. Aber wohl nicht zum Klassenverbleib.
Ich muss Werner Fischer bewundern. Der Coach und Rektor a.D. war im Training oft ziemlich allein. Er hat jede Woche versucht, irgendwie eine Mannschaft aufzustellen. Und er hat jede Woche hier in der Redaktion angerufen. Manchmal mit dem einleitenden Satz: „Was soll ich denn noch sagen?“ Gesagt hat er dann doch immer eine Menge. Zur Vorschau und nach der nächsten Niederlage.
In der kommenden Saison übernimmt Volker Haiser. Außer seines wird man noch viele weitere neue Gesichter in der Halle sehen. Da haben die Macher einiges hingekriegt. Ist der Wiederaufstieg das Ziel? Zu so einer Aussage wird sich nach dieser Saison niemand beim TVR verleiten lassen. „Wieder Spaß haben und mehr gewinnen als verlieren“, hat Daniel Mayr, der Sportliche Leiter und Aufstiegstrainer, als Motto ausgegeben. Aus diesem Satz habe ich auch die Überschrift über meinen Text in der Mittwochausgabe gemacht. Und weil es sich anbietet auch hier.
Fischer hat ja jetzt mehr Zeit für Handball. Aber er findet es „schon nachvollziehbar“, dass der Verein einen Umbruch macht. Das Wichtigste wird sein, sagt auch der scheidende Trainer: Der Erfolg wird nur zurückkehren, wenn die vielen Verletzten wieder fit sind – und es auch bleiben. „Wenn das so ist, dann wird eine konkurrenzfähige Mannschaft da sein“, sagt Fischer. Eine Prognose fällt schwer.
Und was macht Fischer selbst? „Von Aufhören bis etwas tun ist alles möglich“, sagt er. Vielleicht auch in Reichenbach. In der 2. Mannschaft oder in der Jugend. „Darüber muss man noch reden.“
Alles schlecht in Reichenbach? Nein. Da sind ja noch die Frauen. Die spielen ebenfalls in der Württembergliga und sind dort Zweiter. Schade nur, dass Platz eins praktisch unerreichbar ist. Und nur der Erste steigt auf. Trotzdem spielen die TVR-Frauen eine klasse Saison. Und die Männer werden in der kommenden Runde auch wieder gewinnen. Ganz bestimmt mehr als zwei Mal.