Es war das Wochenende der (Vor-)Entscheidungen im EZ-Handball-Land. Klar, so kurz vor oder zum Saisonschluss. Die HSG Ostfildern hat endgültig den Klassenverbleib geschafft und die „Zweite“ spielt zukünftig in der Bezirksklasse. Dazu mehr in der Dienstagausgabe der EZ.
Die Männer des TV Plochingen und die Frauen des TSV Wolfschlugen nähern sich der 3. Liga, während sich Männer-Drittligist TSV Neuhausen leider der BWOL nähert. Ich hab das hier schonmal geschrieben: Von einem (TV Nellingen – nochmal leider) bis vier (Nellingen, Wolfschlugen, Neuhausen, Plochingen) Drittligisten ist in der kommenden Saison alles drin.
Die Männer des TV Reichenbach haben den Aufstieg in die Württembergliga trotz ihres Sieges im letzten Saisonspiel nicht geschafft. Und die TVR-Frauen verabschieden ihren Trainer. Genau. Das führt mich dazu: Es tut sich einiges in Sachen Trainer. Weil man bei so vielen Mannschaften im EZ-Land leicht den Überblick verlieren kann, fasse ich das mal zusammen. Voila:
Es sind bei den Handballern der Region noch nicht alle sportlichen Entscheidungen gefallen, und auch noch nicht alle personellen. Auffällig ist jedoch bereits, dass sich auf den Trainerstühlen im Hinblick auf die kommende Saison einiges tun wird. Der Abschied von Eckard Nothdurft vom Männer-Drittligisten TSV Neuhausen und der von Uwe Pätzold vom Frauen-Württembergligisten TV Reichenbach sind die frischesten Trainer-Neuigkeiten im EZ-Land. Hier ein Überblick.
TSV Neuhausen – 3. Liga Männer: Eckard Nothdurft hatte als Nachfolger von Ralf Bader einen schweren Stand beim TSV Neuhausen – so merkwürdig das anmutete, da Nothdurft den Spieler Bader mal trainiert hatte. Aber Bader hat die MadDogs zurück in die 3. Liga geführt und dort nach dem Aufstieg – trotz Nachlassens in der Rückrunde – zum sicheren Klassenverbleib geführt. Ein Jahr später schwebt die Mannschaft in akuter Abstiegsgefahr und Nothdurft hat erklärt, dass er „nicht der Richtige“ für die kommende Saison sei und seinen Zweijahresvertrag nicht erfüllen möchte. Nothdurft geht und die Neuhausener haben noch keinen Nachfolger, der die Mannschaft im Fahrstuhl wieder nach oben oder im Fall des doch noch gelungenen Klassenverbleibs in der 3. Liga etablieren soll.
TV Plochingen – Baden-Württemberg Oberliga Männer: Kaum zu glauben, der TVP ist ein ernsthafter Anwärter auf den Aufstieg in die 3. Liga. Die Aussichten auf die Relegation sind gut, dort wird es dann aber nicht einfach. So oder so wird Erfolgstrainer Daniel Brack, dieser etwas überstrapazierte Begriff greift in diesem Fall, den Verein verlassen und auf jeden Fall den Sprung in die 3. Liga schaffen: zum VfL Pfullingen, wo schon sein Vater Rolf und sein Bruder Benjamin als Trainer und er selbst als Spieler tätig waren. Der Nachfolger in Plochingen stand schon lange fest, lange, bevor das mit der 3. Liga konkret wurde: Michael Schwöbel, Urgestein der HSG Ostfildern, übernimmt. Egal, in welcher Liga.
TSV Wolfschlugen – Baden-Württemberg Oberliga Frauen: Auch die Wolfschlugener Frauen haben sich beste Aussichten auf den Aufstieg in die 3. Liga erarbeitet. Gewinnen sie weiter, ist er ihnen nicht zu nehmen. Schon seit einiger Zeit steht fest: Trainer Rouven Korreik bleibt.
TV Nellingen – Bundesliga und Württembergliga Frauen: Bei den Hornets ist die Sache ein bisschen kompliziert. Das Bundesliga-Team wird zurückgezogen – und hätte nach den jüngsten Ergebnissen wohl auch sportlich den Klassenverbleib nicht geschafft. Nach 15 Jahren Bundesliga- und Zweitliga-Geschichte treten die Nellingerinnen zukünftig in der 3. Liga an. Das zweite Team – das ist die erfolgreiche Seite der aktuellen Vereinsgeschichte – hat auf den Spielfeldern des Landes den Aufstieg von der Württemberg- in die Baden-Württemberg Oberliga geschafft. Das heißt für die Zukunft: Die Hornets treten statt in der ersten und der fünften künftig in der dritten und der vierten Liga an. Bundesliga-Feuerwehrmann Ralf Rascher tritt ab, die bisherige Württembergliga-Trainerin Veronika Goldammer übernimmt das neue Drittliga-Team und ein Coach für das Baden-Württemberg-Oberligateam wird noch gesucht. Es gibt offensichtlich einen Kandidaten.
TSV Wolfschlugen – Württembergliga Männer: Die Mannschaft hat als aktuell Zweiter Chancen auf den Aufstieg in die Baden-Württemberg Oberliga – und Trainer Veit Wager bleibt.
TSV Deizisau – Württembergliga Männer: Das Team spielt nach dem Abstieg aus der Baden-Württemberg Oberliga eine Spitzenrolle. Alle im Verein freuen sich darüber – auch darüber, dass Trainer Olaf Steinke seinen Vertrag schon lange verlängert hat.
HSG Ostfildern – Württembergliga Männer: Nach der Rückkehr hat die Mannschaft eine gute Saison gespielt, am vergangenen Wochenende endgültig den Klassenverbleib geschafft – und wird mit Frank Ziehfreund, dem Nachfolger von Aufstiegstrainer Schwöbel, natürlich weitermachen.
SG Hegensberg/Liebersbronn – Württembergliga Männer: Nach jahrelangem Aufwärtstrend hat die Entwicklung auf dem Berg eine Delle bekommen, der Klassenverbleib steht auf sehr wackeligen Füßen. Klar ist schon eine Zeitlang, dass Jochen Masching, der Vater der Erfolge der vergangenen Jahre, seinen Posten räumt. Sinisa Mitranic, ein bekannter Trainerfuchs in der Region, übernimmt.
TV Reichenbach -Württembergliga Frauen: Die TVR-Frauen haben den Aufstieg (erneut) knapp verpasst. Trotzdem wird die Ära von Trainer Uwe Pätzold als eine erfolgreiche in die Vereinsgeschichte eingehen. Sie ist nur vorbei. Pätzold verabschiedet sich, einen Nachfolger, der den Sprung in die vierthöchste Spielklasse endlich packen soll, hat der Verein noch nicht gefunden.
HSG Deizisau/Denkendorf – Württembergliga Frauen: Die HSG hat sich in der Liga etabliert und eine starke Saison gespielt. Das Trainer-Duo Steffen Irmer-Giffoni/Markus Kuschke wird es in der kommenden Saison nicht mehr geben: Kuschke hört aus familiären Gründen auf, Irmer-Giffoni macht weiter und sucht einen neuen Partner.
SG Hegensberg/Liebersbronn – Württembergliga Frauen: Die SG geht wieder runter in die Landesliga. Das ist angesichts des Aderlasses vor der Saison keine riesige Überraschung. Trotzdem haben sich die Spielerinnen und Trainer Markus Weisl mit Macht gegen den Abstieg gestemmt. Es hat nicht gereicht. Aber für Trainer und Team spricht, dass sie die Abstiegssaison mit einem Sieg in Biberach beendet haben. Weisl geht nach einem Jahr, es kommt Frank Haas, dem der Neuaufbau zuzutrauen ist.
TSV Köngen – Württembergliga Frauen: Eine ordentliche Saison haben die Köngenerinnen gespielt. Es spricht nichts dagegen, dass das mit Trainer Tim Wagner in der kommenden Spielzeit wieder so läuft.
TV Reichenbach – Landesliga Männer: Wie die Frauen des Vereins waren die TVR-Männer in ihrer Spielklasse lange Aufstiegskandidat Nummer eins. Aber wie die Frauen haben sie es nicht geschafft. Im Verein herrscht nun das Bemühen vor, das Positive zu sehen: Insgesamt hat die Mannschaft eine starke Saison gespielt und in der kommenden Runde soll sie wieder eine gute Rolle spielen. Durch die beschlossene Strukturreform des Handball-Verbandes Württemberg ist das mit dem Aufstieg nicht so einfach – Ziel und machbar dürfte die Qualifikation für die wieder eingeführte Verbandsliga sein.
Team Esslingen – Landesliga Männer: Das Team war während der Saison weit weg von der Württembergliga und auch weit weg von der Bezirksliga. Trainer Daniel Kraaz soll in der kommenden Saison dafür sorgen, dass etwas mehr geht.
TSV Köngen – Landesliga Männer: Die Mannschaft hatte am letzten Spieltag die Chance, die Saison auf Platz fünf abzuschließen. Es wurde Rang acht. Egal, es war eine gute Runde. Der bisherige Spielertrainer Moritz Eisele wird in Zukunft „nur“ noch mit dem Ball in der Hand aktiv sein, Simon Hablizel hat als Trainer das Sagen.
TSV Denkendorf – Bezirksliga Männer: Die Geschichte ist so schnell erzählt wie erfolgreich: Trainer Ralf Wagner wird mit den Denkendorfern drei Ligen durchlaufen: Nach seinen Antritt konnte er den Abstieg in die Bezirksklasse nicht verhindern, er schaffte mit der Mannschaft den Wiederaufstieg in die Bezirksliga und jüngst nach 20 Jahren die Rückkehr der Männer des Vereins in die Landesliga. In seiner sechsten Saison in Denkendorf soll er die Mannschaft dort halten.