Die Saisonprognose

In der Verbandsliga wird es viele Derbys geben, auch wieder das zwischen der HSG Ostfildern und dem Team Esslingen, wie hier im Jahr 2017. Fotos: Rudel, Vereine

Die Sommerpause war lang. Für die Handballer und damit auch für den Blog. Aber Handball geht wieder los – wobei ich gestern vor der Pressekonferenz des Esslinger Landrates Heinz Eininger kurz meine Zweifel daran hatte, ob es so kommen würde. Jetzt wird erst mal gespielt, aber ohne Zuschauer. Wobei ich gerade erfahren habe, dass in der einen oder anderen Halle im Landkreis doch ein paar Leute kommen dürfen. Ausführlicher lest ihr darüber morgen in der EZ und heute natürlich schon auf esslinger-zeitung.de.

Über Corona und die Folgen für den Sport habe ich in den vergangenen Monaten so viel recherchiert und geschrieben – jetzt möchte ich hier das machen, was ich immer mache, wenn es am Kreis wieder losgeht: Ich wage mich an meine Saisonprognose. Ist vielleicht ein bisschen herausfordernder als in den vergangenen Jahren und wer weiß, ob die Saison überhaupt zu Ende gespielt wird. Ich hoffe es natürlich sehr, weil das dann auch heißt, dass die Infektionszahlen nicht zu sehr gestiegen sind. 18 Teams von der Landesliga aufwärts sind zu berücksichtigen. Also: Los geht’s. Vielleicht habt ihr ja auch eine Meinung dazu, lasst sie mich wissen.

3. Liga

Schon ein Spiel gewonnen: Drittligist TV Plochingen.

Zwei Mal Frauen, ein Mal Männer haben wir im EZ-Land in der dritthöchsten Spielklasse. Die Männer des TV Plochingen haben ja schon ein Spiel hinter sich und das etwas überraschend in Balingen gewonnen, jetzt kommt morgen die „Zweite“ der Löwen nach Plochingen. Ich habe das Glück, als einer der wenigen Menschen in die Schafhausäckerhalle zu dürfen und für die EZ zu berichten. Bin sehr gespannt. Was die Runde betrifft, glaube ich, dass die Plochinger aus der vergangenen Premierensaison in Liga drei gelernt haben und dass sie sich gut genug verstärkt haben. Heißt: Es wird Höhen und Tiefen geben und eng bis zum Schluss, aber ich traue ihnen zu, dass sie gerade so den Klassenverbleib schaffen.

Auch die Frauen des TV Nellingen wären abgestiegen, wäre die vergangene Runde nicht ohne Absteiger abgebrochen worden. Aber sie haben die Spielzeit ohnehin als Lern-Saison gesehen. Glück gehabt, drin geblieben, weiterentwickelt – diesmal schafft das Team sportlich den Klassenverbleib, wird aber auch keine Bäume einreißen. Für den TSV Wolfschlugen, der zuletzt deutlich vor dem TVN lag, wird es schwer. Das Team hat mit vielen Verletzten zu kämpfen. Abstiegskampf also, aber irgendwie wird es auch hier klappen. Wir hatten ja schon alles Saisonvorschauen in der EZ, mit Ausnahme der 3. Frauen-Liga, die kommt nächste Woche.

Baden-Württemberg Oberliga

Den TSV Neuhausen drängt es zurück in die 3. Liga.

Nach dem freiwilligen Rückzug des TV Nellingen II sind hier noch die Männer des TSV Neuhausen übrig. Auf dem Weg zurück in die 3. Liga wurden die MadDogs von Corona ausgebremst. Sie haben sich damit abgefunden und greifen jetzt wieder an. Mit der Rolle des Top-Favoriten muss man erst einmal umgehen. Aber die Mannschaft und ihre Trainer haben so viel Erfahrung, außerdem ist der Kader gut, zu dem Spielmacher Timo Durst nach langer Verletzung irgendwann zurückkehren wird. Um aufzusteigen, muss vieles klappen und vieles ist eben auch unvorhersehbar. Aber ich sage mal: In der Saison 2021/2022 kommt es in der 3. Liga zum Derby zwischen Plochingen und Neuhausen.

Württembergliga

Der TSV Deizisau startet ambitioniert in die Saison.

Schöner könnte es aus EZ-Land-Sicht nicht sein: Der TSV Deizisau und der TSV Wolfschlugen sind bei den Männern in der Württembergliga dabei und beide wollen oben mitspielen. Die Wolfschlugener gehören als Zweiter der vergangenen beiden Spielzeiten beinahe automatisch zu den Favoriten. Die Deizisauer haben den Stamm der Mannschaft gehalten und sich gut verstärkt, auch mit dem ambitionierten Trainer Stefan Eidt. Und sie gehen die Runde sehr selbstbewusst an. Aber: Die Liga ist jetzt eingleisig mit dem Besten, was die Süd- und die Nord-Staffel zuletzt zu bieten hatten. Ich will mich ja festlegen: Ich würde es beiden wünschen, aber aus dem Bauchgefühl heraus sage ich: Deizisau und Wolfschlugen spielen in der Spitzengruppe mit, den Aufstieg in die BWOL aber schaffen andere.

Auf dieses Spiel freuen sich die Spielerinnen beider Teams: Reichenbach gegen Denkendorf.

Bei den Frauen sind im TSV Denkendorf, dem TV Reichenbach – beide mit neuen Trainern – und dem TV Nellingen II drei Teams dabei, die vorne zu erwarten sein dürften. Wie weit vorne, ist die Frage. Ich glaube, die Denkendorferinnen werden zumindest ernsthaft um den Aufstieg mitspielen, die Reichenbacherinnen hören sich zumindest selbst etwas vorsichtiger an. Der TVN ist nach der vergangenen Murks-Saison in der BWOL die große Unbekannte. Nur soweit kann man sich da wohl aus dem Fenster lehnen: Ohne Sieg wird es diesmal vermutlich nicht bleiben. 

Verbandsliga

Kommen wir zur neuen Verbandsliga, die bei den Männern auch die neue EZ-Land-Liga ist, oder Derbyliga, wie ich über die Vorschauseite geschrieben habe. Sechs Teams aus der Region, mit dem VfL Kirchheim sieben aus dem Bezirk – wow. Aber zur Prognose, einer nach dem anderen: Die HSG Ostfildern wird Meister, alle anderen landen im Mittelfeld, keiner steigt ab – in der Reihenfolge TSV Denkendorf, TV Reichenbach, SG Hegensberg/Liebersbronn, TSV Köngen (oder soll ich dem Tiefstapler Simon Hablizel nicht glauben?),  Team Esslingen. Oder ein bisschen anders, wird alles sehr eng beieinander sein.

Bei den Frauen ist nur der TSV Köngen übrig, nachdem es alle anderen Teams aus der vergangenen Württembergligasaison in die eingleisige Staffel geschafft haben. Auch die Köngenerinnen haben in Johannes Martin einen neuen Trainer. Ich denke, das Team wird weit vorne, aber nicht ganz vorne landen.

Landesliga

Bei den Männer ist hier kein einziges Team aus dem EZ-Land mehr dabei, bei den Frauen die SG Hegensberg/Liebersbronn und Aufsteiger TSV Wolfschlugen II. Da die Top-Teams nicht mehr da sind, wird HeLi diesmal nicht so weit hinten landen wie zuletzt und keine Abstiegssorgen haben. Die Wolfschlugenerinnen sind schwer einzuschätzen, wohl auch für sich selbst. Aber sind wir mal optimistisch: Das Team ist jung und schnell, wird dazulernen und so genug Siege sammeln, um den Klassenverbleib zu schaffen.

Sodele, mal schauen, ob ich Recht behalte. Es kann losgehen. Ich wünsche uns allen, dass die Saison zu Ende gespielt wird. Und vor allem, dass alle gesund bleiben. Falls wieder Zuschauer in die Hallen dürfen, haltet euch an die Regeln!


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