Lehrreich

Nachdem ich heute ziemlich viele Zeilen über den Saisonabschluss der Hornets für die morgige EZ-Ausgabe (Seite 21) geschrieben habe, mache ich es es mir jetzt mal einfach und stelle hier den Kommentar rein, der morgen auch im Print erscheint. Voilà:

Die Zweitliga-Handballerinnen des TV Nellingen haben den Aufstieg in die Bundesliga erneut verpasst. Damit haben sie das klar formulierte Saisonziel verfehlt. Von einem Scheitern auf ganzer Linie zu sprechen, wäre dennoch zu einfach. Gescheitert sind sie am übergroßen Druck, den die Vereinsführung zu Beginn der Saison aufgebaut hatte. Vor allem Trainerin Irina Kolpakowa war damit überfordert, was man ihr als Neuling nicht vorwerfen darf. Es war grundsätzlich folgerichtig, den Aufstieg als Ziel auszugeben, nachdem das Team zwei Mal knapp gescheitert und sportlich gut aufgestellt war. Aber die Unerbittlichkeit, mit der dies geschah, war schädlich. Bereits in den ersten Spielen, als das Team gegen vermeintlich leichte Gegner nur mit großer Mühe gewann, wurde dies deutlich – spätestens da hätte man gegensteuern müssen.
Die Einsicht, dass die sportliche Entwicklung mit der Formulierung von Zielen einhergehen muss, ist eine der Lehren, die nun gezogen werden müssen. Wenn dies geschieht, wenn ein langfristigen Konzept in den Mittelpunkt gestellt und die Ziel- vor die Zeitvorgaben gesetzt werden, dann kann die abgelaufene Saison irgendwann im Rückblick als wertvoll betrachtet werden. Der Anfang wurde in den vergangenen Wochen gemacht und auch die Verpflichtung eines Konzept-Trainers wie Arne Kühr zeigt in die richtige Richtung. Und eines wurde auch deutlich: Die neue 2. Bundesliga ist zwar finanziell ein Drahtseilakt, aber sportlich attraktiv. Auch von daher sind die Hornets dort vorerst ganz gut aufgehoben.


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Eine Antwort auf „Lehrreich“

  1. Ich denke auch dass man nicht von einem Scheitern auf ganzer Linie sprechen kann.Aber wenn man die Sache etwas näher beleuchtet sind doch einige handwerklich Fehler in sportlicher Sicht vor,während und auch jetzt nach der Saison gemacht worden. Und die Frage ist nicht nur ob Irina Kolpakowa zuviel Druck bekommen hat sondern die viel grundsätzlichere Frage ob sie überhaupt das Rüstzeug zu einer Trainerin hat.Eine Klasse Spielerin ist ja nicht folgerichtig eine gute Trainierin.