Neuhausen – raus aus dem Fahrstuhl

Im Vorbereitungsspiel gegen Bundesligist TVB Stuttgart setzten Leon Pabst und die Neuhausener ein Ausrufezeichen. Sie gewannen mit 31:29. Foto: Rudel

Endlich geht die Handball-Saison wieder los. Zwar noch nicht für alle, aber „unsere“ Bundesligisten Frisch Auf Göppingen und TVB Stuttgart sind in dieser Woche ja schonmal erfolgreich gestartet. Und am Sonntag legt der TSV Neuhausen los. Endlich wieder in der 3. Liga.

Bevor ich zu den MadDogs komme, noch ein Hinweis auf unsere morgige EZ-Ausgabe. Neben der großen Neuhausen-Vorschau meiner Kollegin Steffi Gauch-Dörre haben wir da ein Interview mit Bundestrainer Christian Prokop. Einen kleinen Auszug will ich hier schomal zeigen. Auf die Frage meines Kollegen Arne Wohlfahrt von unserer G14+-Kooperation, welcher Mannschaft er in der kommenden, vermutlich spannenderen Bundesliga-Saison eine Überraschung zutraut, antwortet Prokop: „Die MT Melsungen hat sich am breitesten und sehr namhaft verstärkt. Wenn alle gesund bleiben, werden die Melsunger sicherlich weit oben zu finden sein.“

Fairnesshalber muss man sagen, dass das Interview vor der überraschenden Auftakt-Niederlage der Melsunger beim TVB geführt wurde. An Prokops grundsätzlicher Einschätzung wird die jedoch nichts ändern. Gleichzeitig lässt das 29:27 darauf hoffen, dass die Stuttgarter in dieser Saison weniger zittern müssen als zuletzt.

Damit zu Neuhausen. Müssen die Maddogs zittern? Schaut man sich die vergangenen Jahre an, dann sind die Neuhausener ein Abstiegskandidat. Sie sind ein Aufsteiger und sie pendeln seit Jahren zwischen Liga drei und vier. Darum sagt auch der neue Kapitän Hannes Grundler: „Wir wollen zeigen, dass wir drinbleiben können und keine Fahrstuhlmannschaft sind.“ Also, das Motto lautet: Neuhausen – raus aus dem Fahrstuhl.

Die neue MadDogs-Mannschaft. Foto: Kehle

Trainer Ralf Bader jedenfalls ist zuversichtlich und selbstbewusst. Gibt es Gründe dafür? Nimmt man die Vorbereitung, dann lautet die Antwort: Ja und nein. Es gab gute Vorbereitungsspiele inklusive des Sieges gegen den TVB. Und es gab ernüchternde Vorstellungen wie zuletzt im HVW-Supercup gegen den TV Weilstetten. Auch beim Esslinger Marktplatzturnier war nicht alles so dolle.

Aber Vorbereitung ist Vorbereitung und Runde ist Runde. Und da kann man Baders Zuversicht durchaus folgen. Die Mannschaft wurde zwar nicht mit Krachern, aber sinnvoll verstärkt. Die Mischung aus (Drittliga-) Erfahrenen wie Timo Flechsenhar und Dominik Eisele sowie Jungen wie den Zugängen Roman Fleisch und Philipp Keppeler – dem Unterensingens Trainer Steffen Rost nachweint – scheint zu stimmen.

Vor allem aber: Die Mannschaft spielt nun schon lange genug unter Bader, um ein stabiles taktisches Gerüst zu haben, und der Coach hat es geschafft, einzelne Spieler besser zu machen. Ob es stimmt, dass die offensive 3-2-1-Abwehr der MadDogs in der 3. Liga sogar noch besser funktioniert wie in der BWOL, kann ich nicht beurteilen. Aber ich glaube da mal Baders Fachkenntnis.

Die Neuhausener werden die 3. Liga bestimmt nicht aufmischen. Dazu ist die Liga zu stark und es gibt Mannschaften mit ganz anderen Mitteln. Ganz zitterfrei wird die Runde also wohl nicht verlaufen. Aber ich traue der Mannschaft zu, dass sie eine ordentliche Rolle spielt. Und dass sie drinbleibt.

Denn auch wenn Bader jetzt sagt: „Wir sprechen nicht vom Klassenverbleib“, werden am Ende der Saison alle zufrieden sein, wenn das gelingt: der Klassenverbleib. Ich würde es den Neuhausenern und der ganzen Handball-Region wünschen. Für wie wichtig ich einen Drittligisten für das EZ-Land halte, habe ich hier ja schon oft genug geschrieben.

So, wie ihr gemerkt habt, habe ich hiermit die Am-Kreis-Sommerpause beendet. Wir planen in der EZ-Redaktion gerade die Sonderseiten für die anderen Mannschaften, die in zwei bis drei Wochen starten. Dann melde ich mich wieder regelmäßig. Soweit ich dazu komme, wie ihr wisst. Endlich geht es wieder los.


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2 Antworten auf „Neuhausen – raus aus dem Fahrstuhl“

  1. Dem ist natürlich nicht so. Es gibt keinerlei Berichterstattungsverbot, so etwas kann es auch zwischen zwei Zeitungen gar nicht geben und gibt es auch nicht. Es ist rein eine Entscheidung der Kollegen, da Neuhausen nicht im Verbreitungsgebiet der Filderzeitung liegt.

  2. Wie jedes Jahr wäre es sehr wünschenswert wenn die Filderzeitung als in Filderstadt stark gelesenes Blatt (Stz / StN) nicht durch Ihr Berichterstattungsverbot gehindert wäre über den TSV Handball zu berichten. Sie sind meiner Ansicht nach damit verantwortlich dass so ein großer Kreis Handball Interessierter der großen Nachbargemeinde nicht als Zuschauer gewonnen werden kann.